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(GZ-1/2-2021)
Zu Gast bei Jürgen Dupper, Foto (C) Stadt Passau
 

Jürgen Dupper

Oberbürgermeister der Stadt Passau, Bezirksvorsitzender der kreisfreien Städte in Niederbayern, Bayerischer Städtetag

Welche Kommune und wie viele Einwohner vertreten Sie?

Die kreisfreie Stadt Passau und ihre ca. 53.000 Einwohner.

 

Wann haben Sie Ihr Amt angetreten?

Im Mai 2008.

 

Was war Ihr persönlicher Anreiz in die Kommunalpolitik zu gehen?

Die Entscheidung fiel wohl während meiner Zeit als Schülersprecher. Damals entstand ein gewisses Interesse an Politik und politischem Engagement.

 

Wie haben Sie sich vorbereitet?

Durch Engagement in verschiedenen Jugendverbänden und durch ehrenamtliche Tätigkeit in Vereinen.

 

Wo lagen bei Ihrem Amtsantritt die Herausforderungen?

Passau befand sich mitten in einer finanziellen Notlage. Obendrein befanden sich zwei städtische Tochterunternehmen in einer gehörigen Schieflage. So war damals die Sanierung der städtischen Finanzen das Gebot der Stunde. Seit 2008 stellt die Stadt Passau ihre Haushalte ohne Nettoneuverschuldung auf.

 

Welche Themen beschäftigen Sie momentan?

Nach der Bewältigung der Corona-Pandemie steht zunächst das (Wieder-) Hochfahren des städtischen Lebens im Fokus. Insbesondere die hart getroffenen Branchen wie Gastronomie und kleinteiliger Einzelhandel bedürfen unseres koordinierten Vorgehens.

 

Womit werden Sie sich noch auseinandersetzen müssen/wollen?

Natürlich wird der übliche kommunalpolitische Dreiklang die Passauer Agenda bestimmen: Arbeiten, Wohnen, Leben. Das bedeutet entschlossene Standortpolitik mit klugen Infrastrukturentscheidungen, öffentlicher und privater Wohnungsbau mit klar definiertem Anteil an günstigem Wohnraum, weitere Investitionen in Bildung, Betreuung, Hochwasser- und Lärmschutz.

 

Haben Sie einen wichtigen Ratschlag für junge Kolleginnen und Kollegen?

Hören Sie nicht auf Ratschläge älterer Kollegen sondern finden Sie Ihren eigenen Weg.

 

Wie beziehen Sie Kolleginnen und Kollegen/Bürgerinnen und Bürger/Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ihre Arbeit und in Ihre Entscheidungsfindung ein?

Gute Kommunalpolitik entsteht meiner Beobachtung nach dann, wenn Stadtrat, Oberbürgermeister und Verwaltung die Dinge gemeinsam in die Hand nehmen. Dabei ist der gelungene Kompromiss, der möglichst viele Interessen berücksichtigt, allemal besser als die Umsetzung sog. Visionen. Die Bürgerinnen und Bürger müssen auf allen Kanälen, die Transparenz herstellen, mitgenommen werden (live-stream der Sitzungen, Informationsfreiheitssatzung etc.). Bei wichtigen Projekten, z.B. Stadtteilentwicklungskonzept, sitzen sie mit am Tisch.

 

Wieviel Einfluss wird die Digitalisierung auf die künftige Kommunalpolitik haben?

Die Digitalisierung wird die Kommunalpolitik nicht grundlegend verändern. Sie wird helfen, Prozesse noch transparenter zu machen (Stichwort: online-Bürgerbeteiligung), sie wird die Inanspruchnahme vieler städtischer Dienstleistungen noch komfortabler machen und sie wird das Verwalten noch effizienter machen.

 

Gibt es ein Lebensmotto, das Sie begleitet?

Respice finem.

 

Wie wollen Sie in Erinnerung bleiben?

Als ein Oberbürgermeister, der mit den Menschen Lösungen für die Stadt und ihre Menschen gesucht und gefunden hat und dabei darauf verzichtete, sich Denkmäler zu setzen.

 

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