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(GZ-7-2024 - 28. März)
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Präventiv der Gefahr des Krieges begegnen

„Es ist bitter, den Gedanken an Krieg nicht mehr ganz weit hinten im Bewusstsein abzulegen, sondern als Gefahr zu definieren, der wir präventiv begegnen müssen“, sagt Pino, „aus dieser Erkenntnis muss aber Handeln werden.“

Ein Gespenst geht um in Europa. Nein, es ist diesmal nicht der Kommunismus, den ja, siehe China oder Nordkorea, nicht mal mehr die Kommunisten ernst nehmen. Nein, das derzeitige Gespenst heißt Krieg.

In einem unserer Nachbarländer, der Ukraine, tobt der Krieg aktuell so brutal und unmenschlich wie sinnlos. Die Menschen leiden. Ihnen wird ihre Zukunft zwischen rauchenden Trümmern und verwüsteten Landschaften genommen. Die Infrastruktur wird zerstört, die zivile Wirtschaft ruiniert und die Natur in einem Maße nachhaltig geschädigt, dass sich eigentlich ganze Heerscharen von Aktivisten von den Baumhäusern in Grünheide, wo sie gegen den Bau von Elektroautos demonstrieren, schwingen und schnurstracks zum Roten Platz in Moskau begeben müssten, wenn sie es mit ihrer Sorge um die Umwelt redlich meinen würden. Viel Spaß beim Ankleben dort.

Im Nahen Osten herrscht Krieg in Gaza. Mag er nach dem Terrorüberfall auf Israel auch rechtlich wie moralisch gerechtfertigt sein, die Bilder der Opfer kommen jeden Abend zu uns via Fernsehen oder Social Media – die Binnenflüchtlinge in Gaza und die Geiseln der Hamas. Free them all!

Nicht zuletzt erinnert der Überfall des Islamischen Staats in Moskau daran, dass es noch einen permanenten Krieg auf der Welt gibt, der ohne Vorwarnung, gnadenlos und sinnlos Opfer fordert – der globale Terror im Namen einer
Religion.

Das hinterlässt natürlich auch in unserer Gesellschaft Spuren. Die Bereitschaft der Ukraine mit Geld und Waffen zu helfen ist weiterhin überraschend hoch in einem Land, dem so wie keinem anderen der Frieden zur zweiten Natur wurde, nach den schrecklichen Kriegen im vergangenen Jahrhundert. Der Kanzler und sein Fraktionsvorsitzender versuchen ja derzeit, aus parteitaktischen Gründen die Friedensglocke zu läuten und verweigern Waffenlieferungen oder wollen den Krieg „einfrieren“, was ja gegenwärtig nur die Kapitulation der Ukraine bedeuten kann. Aber anders als bei den Irakkriegen oder der Bombardierung Libyens ist keine Erleichterung in der Bevölkerung zu spüren, dass Deutschland sich aus allem raushält.

Die Forderung nach einem Einfrieren des Kriegs unterstützen nur die Parteien am ganz rechten und am ganz linken Rand des politischen Spektrums. Die windigen Ausflüchte des Kanzlers zu Taurus-Lieferungen sind schon so gründlich von Experten, Presse und Politik auseinandergenommen worden, dass der SPD-Parteivorsitzende und sein Generalsekretär sich nur noch in Befehle zum Debattenende flüchten. Als ob in einer Demokratie Kritik an „Das-gilt-Scholz“ Majestätsbeleidigung wäre.

Da kann der Bundesverteidigungsminister noch so sehr darauf dringen, dass Deutschland bald kriegstüchtig wird, da kann der Bundesgesundheitsminister fordern, die Krankenhäuser besser auf Konfliktfälle vorzubereiten, da kann die Bundesbildungsministerin die Sensibilisierung von Schulen für Kriege anmahnen (der Thüringer Ministerpräsident und sein Kultusminister gehören der vielfach umbenannten SED an, vielleicht haben die ja noch einen alten DDR-Lehrplan zur Wehrkunde an der Hand) – solange die Bundesregierung nach Moskau nichts anderes als das Signal aussendet „Wir haben Angst vor euch und deshalb kuschen wir“, wird es weder für Deutschland noch für das demokratische Europa Sicherheit durch Abschreckung geben.

In diesen Ostertagen beklagen wir den Tod Jesu und feiern seine Auferstehung, die der Menschheit Erlösung brachte und ein Fanal für den Frieden sein sollte. Da ist es bitter, den Gedanken an Krieg nicht mehr wie in den letzten gut 30 Jahren ganz weit hinten im Bewusstsein abzulegen, sondern als Gefahr zu definieren, der wir präventiv begegnen müssen. Aus dieser Erkenntnis muss aber Handeln werden: In der Unterstützung der Ukraine, in der Solidarität mit Israel, in der internationalen Zusammenarbeit gegen den Terror, vor allem aber in einer konsequenten Aufrüstung Deutschlands und Europas.

Auch wenn es alles andere als erbaulich ist, wir müssen uns an den Satz des römischen Militärschriftstellers Vegetius erinnern: „Wer (den) Frieden wünscht, bereitet (den) Krieg vor.“

Ihr Pino

Pino

 

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