Kolumnen & Kommentarezurück

(GZ-11-2025 - 30. Mai)
Kommentar von Christoph Göbel
 

► Christoph Göbel, stv. Landesvorsitzender der KPV Bayern, Landrat des Landkreises München:

Bevölkerungsschutz ist Gemeinschaftsaufgabe

Liebe Leserinnen und Leser,

die vergangenen Jahre haben uns eindringlich vor Augen geführt, wie verletzlich selbst hochentwickelte Gesellschaften sein können – sei es durch Naturereignisse wie Starkregen und Hochwasser, durch extreme Hitzeperioden oder durch geopolitische Krisen, deren Auswirkungen längst nicht mehr an Landesgrenzen Halt machen. Parallel dazu spüren wir auch im Landkreis München zunehmend die Folgen des Klimawandels. Die Zeiten, in denen Zivilschutz nur als historische Fußnote oder Szenario ferner Konflikte galt, sind vorbei. Bevölkerungsschutz, sei es der Katastrophen-, aber auch der Zivilschutz, ist heute wieder ein Thema mit ganz konkreter Relevanz und ein kommunalpolitisches Handlungsfeld ersten Ranges.

Dabei geht es nicht darum, Ängste zu schüren. Im Gegenteil: Unser Bevölkerungsschutz basiert auf soliden Strukturen und einer beachtlichen Einsatzbereitschaft, nicht zuletzt dank des Engagements vieler Ehrenamtlicher. Feuerwehren, Rettungsdienste, Polizei, THW, Katastrophenschutzeinheiten, die Kommunen selbst und viele mehr arbeiten Hand in Hand. Nicht nur im Ernstfall zeigen unsere Blaulichtorganisationen, wie gut sie vernetzt und einsatzbereit sind. Durch regelmäßige, gemeinschaftliche Übungen komplexer Krisenszenarien wird die Zusammenarbeit kontinuierlich gestärkt – denn in der Krise zählt vor allem eines: dass man sich kennt und aufeinander verlassen kann.

Doch damit dies auch in Zukunft so bleibt, braucht es unsere politische Unterstützung – strukturell, personell und kommunikativ. Bevölkerungsschutz funktioniert nur als Gemeinschaftsaufgabe: zwischen staatlicher Ebene, kommunalen Verwaltungen und der Zivilgesellschaft. Wir Kommunalpolitiker haben hier eine besondere Verantwortung. Wir sind es, die beispielsweise über die Ausstattung unserer Feuerwehren oder die Funktionsfähigkeit der Gemeindeverwaltungen im Krisenfall entscheiden. Und wir sind es, die mit Informations- und Sensibilisierungsarbeit in unseren Gemeinden das Bewusstsein für individuelle Vorsorge stärken können.

Ein starker Bevölkerungsschutz ist deshalb keine Frage der Bedrohung, sondern eine Frage der Resilienz. Ich freue mich daher sehr, dass wir am 24. Mai erstmals einen Bevölkerungsschutztag im Landkreis München veranstalten, bei dem zahlreiche Organisationen ihre wertvolle Arbeit vorstellen – für alle Bürgerinnen und Bürger, aber auch als Plattform für Austausch und Vernetzung innerhalb unserer kommunalen Familie.

Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass unsere Gemeinden sicher und handlungsfähig bleiben, heute und in der Zukunft. Bevölkerungsschutz geht uns alle an.

Mit den besten Grüßen

Ihr Christoph Göbel, stv. Landesvorsitzender der KPV Bayern, Landrat des Landkreises München

 

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