Kolumnen & Kommentarezurück

(GZ-7-2015)
Kommentar von Gabi Bauer
 
Gabriele Bauer, stv. KPV-Landesvorsitzende, Oberbürgermeisterin Stadt Rosenheim:
 
Zukunftsinvestition Bildung

Liebe Leserinnen und Leser,

Bildung findet vor Ort statt - in den Lebensräumen der Menschen. Deshalb begrüße ich die Initiative des Bayerischen Kultusministeriums zur Entwicklung von „Bildungsregionen in Bayern“. Hier werden wichtige Weichenstellungen vorgenommen, denn das Gut Bildung ist zu wertvoll, um es dem Prinzip von Versuch und Irrtum zu überlassen.

Bildung muss nicht nur stattfinden, sondern auch transparent sein. Damit meine ich Eltern, Lernende und Lehrende, Schulaufsicht, Kommunen, Bildungsberatung sowie Schulpolitik. Man stelle sich vor: Es gibt Bildungsangebote und keiner weiß es. Oder mit den Worten des Hirnforschers Gerald Hüther: „Bildung kann man nicht machen, man kann nur Gelegenheiten schaffen, dass sie gelingen kann.“

Die Rosenheimer Bildungslandschaft verfügt über eine Vielzahl vorbildhafter Fachkonzepte in den Bereichen der Elementarpädagogik, der außerschulischen Jugend- und Erwachsenenbildung, der Senioren- und der beruflichen Bildung sowie im Bereich unserer vielfältigen Schullandschaft.

Besonderes Augenmerk muss auch den zahlreichen unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen gelten, die unsere Unterstützung ganz besonders brauchen. Gelingende Integration braucht Zuwendung und Bildung gleichermaßen.

Als Bildungsregion setzen wir in Rosenheim auf die Bereiche Begabungsförderung und Stärkenorientierung als sehr konkrete und zugleich visionäre fachliche Schwerpunkte.

Unser Modellprojekt FitZ „Fit in die Zukunft - Begabungen erkennen und fördern“, gemeinsam mit der Sparkassenstiftung Zukunft für die Stadt Rosenheim, gilt als Vorreiter und Leuchtturmprojekt in der einrichtungsbezogenen individuellen Begabungsförderung. Bildung benötigt bedarfsgerechte Planung, die nur erfolgen kann, wenn den individuellen Begebenheiten vor Ort Rechnung getragen wird.

Die Projekte KOMPIK und KECK am bayernweit einzigen Modellstandort Rosenheim in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann-Stiftung dienen dazu, Transparenz über ausgewählte Indikatoren und die persönliche und (vor-)schulische Entwicklung der Kinder im Sozialraum herzustellen. Die Kompetenzen und Interessen von Kindern werden gesamtstädtisch in allen Kindertageseinrichtungen durch KOMPIK beobachtet, dokumentiert und anonymisiert im Sozialdatenatlas KECK räumlich dargestellt.

Erst die Diskussion der Ergebnisse ermöglicht eine qualifizierte Planung, welche kommunalen Handlungsfelder vorrangig sind, um Bildungs- und Entwicklungschancen für Kinder und Jugendliche zu verbessern und so die Ressourcen zielgerichtet und effektiv einsetzen zu können.

Rosenheim hat bereits 2002 den Weg der sozialraumorientierten Jugendhilfe sehr erfolgreich beschritten. Ein wichtiges Ziel ist, Jugendhilfe und Schule noch stärker zu verzahnen. Wir streben einen Zusammenschluss an zwischen allen Kräften der Jugendhilfe, des Bildungsbereichs und der sozialen Landschaft - ausgerichtet an den Interessen aller Bürger, im gemeinsamen Schulterschluss. Denn ich bin davon überzeugt, dass unsere Investitionen in das Gut Bildung entscheidend sind für die Zukunftschancen zukünftiger Generationen.

Ihre Gabriele Bauer, stv. KPV-Landesvorsitzende, Oberbürgermeisterin Stadt Rosenheim

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