Kolumnen & Kommentarezurück

(GZ-15/16-2018)
gz kommentator georg huber
 

► Georg Huber Landrat des Landkreises Mühldorf am Inn:

 

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Liebe Leserinnen und Leser,

Langes Sitzen, Zeitdruck, Stress – die Anforderungen der modernen Arbeitswelt können sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Die Folgen sind vermehrte Fehlzeiten, was wiederum die Arbeitsbelastung der Kollegen erhöht. Viele Unternehmen und Behörden haben deshalb die Bedeutung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements längst erkannt. Das Ziel ist die Erhaltung und Förderung der Gesundheit und damit des Wohlbefindens der Beschäftigten. Was wiederum zu einer Senkung der Fehltage, der Erhöhung der Mitarbeiterbindung und der Steigerung von Motivation und Zufriedenheit führen soll. Sind diese Faktoren erfüllt, profitieren beide Seiten – Betrieb und Belegschaft. Daher lohnt es sich, in die Gesundheit der Mitarbeiter zu investieren – auch und gerade im öffentlichen Bereich. 

In Zeiten, in denen es immer schwieriger wird, fachlich qualifiziertes Personal zu finden und zu binden umso mehr. Denn die Bedeutung der Work-Life-Balance nimmt zu. Längst ist nicht mehr das Gehalt allein das ausschlaggebende Entscheidungskriterium für oder gegen ein Unternehmen. Vielmehr spielen auch die weichen Faktoren wie Vereinbarkeit von Beruf und Familie, flexible Arbeitszeitmodelle und eben auch, was der Betrieb eigentlich für die Gesundheit der einzelnen Mitarbeiter tut, eine Rolle.

Am Landratsamt Mühldorf a. Inn haben wir deshalb vor einiger Zeit ein betriebliches Gesundheitsmanagement eingeführt. Bei der Umsetzung ging es zunächst darum, die Ist-Situation zu analysieren, Ziel und Strategie festzulegen, Maßnahmen zu planen und durchzuführen.

So werden nun regelmäßig Gesundheitstage zu verschiedenen Themen abgehalten – selbstverständlich während der Arbeitszeit. Im vergangenen Jahr stand das Thema „Stressbewältigung am Arbeitsplatz“ auf der Agenda mit Vorträgen zu Burnout Prävention und Zeitmanagement; abgerundet mit praktischen Übungen zu Entspannungstechniken. Heuer stand die „Gesunde Ernährung“ im Fokus. Darüber hinaus werden Gesundheitschecks angeboten. So machte beispielsweise vor kurzem ein Venenmobil Station am Landratsamt.

Infoveranstaltungen wie zum Beispiel zum Thema Pflege von Angehörigen runden das Angebot ab. Denn das betriebliche Gesundheitsmanagement sieht den Arbeitnehmer in seiner ganzen Lebenssituation – nicht nur die Bedingungen am Arbeitsplatz, sondern auch die familiäre Situation. Denn nur ein ganzheitlicher Ansatz bringt die erhoffte Wirkung –

ein Mitarbeiter, der sich wertgeschätzt und wohlfühlt, kann auch eine bessere Leistung erzielen. Dies erzeugt ein positives Arbeitsklima, was wiederum auch einen Image-Gewinn für das Unternehmen bedeutet. Für eine Evaluation mit konkreten Zahlen ist es noch zu früh, doch die positive Resonanz auf die Angebote zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Schließlich hat schon der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer erkannt: „Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“ In diesem Sinne: Schöne Ferien! 

Ihr Georg Huber Landrat des Landkreises Mühldorf am Inn

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