GZ: Schwarzlotterien, die ihre Firmensitze in Steueroasen wie Gibraltar oder Malta haben, treten hierzulande werblich mit hohem Druck auf. Worum handelt es sich bei diesen Unternehmen?
Friederike Sturm: Schwarzlotterien bieten keine deutschen Lotterien an, sondern betreiben Produktpiraterie, indem sie im Internet Wetten auf den Ausgang beliebter staatlicher Lotterien wie Lotto 6 aus 49 oder Eurojackpot anbieten.
GZ: Welche Risiken ergeben sich aus der Teilnahme an solchen illegalen Angeboten?
Sturm: Im Gewinnfall müssen ihre Kunden darauf hoffen, dass der Gewinn tatsächlich ausbezahlt wird, denn bei Privatunternehmen besteht immer das Risiko einer Zahlungsunfähigkeit. Erschwerend kommt hinzu, dass die Schwarzlotterien im Ausland sitzen. Da ist es schon nicht einfach, eine Klage zuzustellen.
GZ: Wie gestaltet sich folglich Ihre Aufklärungsarbeit?
Sturm: Selbstverständlich wenden wir uns mit Fakten an unsere Kunden. Im Gegensatz zu illegalen Schwarzlotterien ist für unsere Kunden – seien es Kleingewinner oder Jackpot-Knacker – eine Auszahlung staatlich garantiert. Dagegen erhalten Sie bei den Schwarzlotterien, wenn Sie den Jackpot knacken, nicht in allen Fällen die gleiche Quote wie bei uns. Und das kann ins Geld gehen.
Wenn Sie also bei LOTTO Bayern z. B. mit einem Supersechser alleine den Jackpot in Höhe von 20 Millionen Euro knacken, erhalten Sie die volle Summe unabhängig davon, ob ein Kunde einer Schwarzlotterie bei deren Angebot einen Volltreffer hatte. Dort indes gibt es für den Spieler in diesem Fall jedoch nur zehn Millionen Euro – wenn sie denn zur Auszahlung kommen.
Im Übrigen führt LOTTO Bayern Jahr für Jahr rund 410 Millionen Euro an den bayerischen Staatshaushalt ab. Damit kann der Freistaat Projekte kultureller, sportlicher oder sozialer Natur fördern, die also der Allgemeinheit zu Gute kommen. Die Inhaber von Schwarzlotterien stecken sich die Gewinne indes in die eigenen Taschen.
Deshalb freuen Sie sich, wenn Sie „Legal beim Original“ spielen. Es ist immer ein Gewinn: entweder für Sie persönlich oder aber für alle Bayern.
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