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(GZ-22-2020)
Zu Gast bei Markus Reichart
 

Markus Reichart

Bezirksverbandsvorsitzender des Bayerischen Gemeindetags Schwaben

Welche Kommune und wie viele Einwohner vertreten Sie?

Marktgemeinde Heimenkirch, 3.600 Einwohner/-innen.

 

Wann haben Sie Ihr Amt angetreten?

Am 01.05.2008.

 

Was war Ihr persönlicher Anreiz in die Kommunalpolitik zu gehen?

Der direkte Kontakt mit den Menschen und die Möglichkeit, im Kleinen auch Großes bewegen zu können.

 

Wie haben Sie sich vorbereitet?

Durch meine Lebens- und Berufserfahrungen seit 1973. Ich habe einen Gesellenbrief im Schreinerhandwerk und bin Diplomverwaltungswirt (FH). Nach dem Studienabschluss im Jahre 2000 war ich in einer Einrichtung für lernbehinderte junge Erwachsene tätig. 2002 ging es in die Kommunalverwaltung (vier Jahre Kämmerer bei der Verwaltungsgemeinschaft Argental und bis zur Kommunalwahl 2008 in Heimenkirch für zwei Jahre Geschäftsleiter bei der Gemeinde Reit im Winkl).

 

Wo lagen bei Ihrem Amtsantritt die Herausforderungen?

Fast das komplette Gemeinderatsgremium samt Bürgermeister waren neu im Amt. Wir erkannten diese Herausforderung als Chance und haben als eingeschworene Gemeinschaft seither tolle Projekte fortgeführt, die unsere Vorgänger anstießen und viel Neues entstehen lassen.

 

Welche Themen beschäftigen Sie momentan?

Aktuell steht ein gemeindliche Großprojekt vor der Tür – wir sanieren den ehemaligen Brauereigasthof SONNE in unserer Ortsmitte und schaffen Mietwohnungen und Gewerbeflächen. Nun stehen mit den Leistungsphasen 4 und 5 die Genehmigungsplanung sowie die Ausführungsplanung an. Die Abstimmungsprozesse mit der Regierung von Schwaben, dem Planungsteam, der Genehmigungsbehörde (Landratsamt) und weiteren beteiligten Akteuren laufen auf Hochtouren, damit wir unser vom Gemeinderat gestecktes Ziel, das Projekt SONNE in den Jahren 2021 und 2022 umzusetzen, realisieren können.

Im Sinne einer Stärkung unseres Kernortes ist dies nach den umfangreichen Vorarbeiten - auch unter engagierter Einbindung unserer Bürgerschaft – schlüssig und zukunftsorientiert. Auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten setzen wir mit der Entwicklung des historischen und Ortsbild prägenden Gebäudes auch ein wichtiges Signal an die Firmen und Dienstleister, welche im Rahmen der Umsetzung beauftragt werden.

 

Womit werden Sie sich noch auseinandersetzen müssen/wollen?

Seit 2. November gelten verschärfte Kontaktbeschränkungen für unsere Gesellschaft. Unter anderem wurden gravierende Einschnitte für die Gastronomie, den Freizeitsport und kulturelle Veranstaltungen festgelegt. Umso wichtiger ist es, dass wir zur Aufrechterhaltung unserer Gemeinschaft mit der gebotenen Sensibilität so gut als möglich miteinander in Kontakt bleiben. Die Kommunalpolitik kann hier Hilfestellung vor Ort leisten, die Gesellschaft bitten, unsere lokalen Gaststätten mit ihren „To-Go-Angeboten“, unsere Seniorinnen und Senioren bei Einkäufen und dergleichen sowie unsere Bildungseinrichtungen zu unterstützen.

Die Herausforderungen, welche die Corona-Pandemie an uns stellt, werden wir nur gemeinsam gut meistern können. Mittlerweile ist wohl allen klar, dass Corona uns von nun an dauerhaft begleiten wird. Das Winterhalbjahr (und damit die klassische Erkältungszeit) bringt erneute Krisen mit sich. Unter anderem, was die Bildung und Erziehung unserer Kinder in den Kindertagesstätten und der Schule sowie die damit einhergehende Belastung für die Eltern betrifft. Daher bin ich sehr dankbar für unsere die äußerst engagierten Teams an den Schulen sowie in den Kindertagesstätten samt den Elternbeiräten. Die machen das wirklich klasse!

 

Haben Sie einen wichtigen Ratschlag für junge Kolleginnen und Kollegen?

Nein – bin selbst noch ein „Junger“

 

Wie beziehen Sie Kolleginnen und Kollegen/Bürgerinnen und Bürger/Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ihre Arbeit und in Ihre Entscheidungsfindung ein?

Wöchentlicher Jour Fixe im Rathaus, monatliche Treffs mit Bauhof-Team (inklusive Wasserversorgung) und Kläranlagen-Team, jeden Dienstag (10 Uhr) Bürgertreff auf dem Heimenkircher Wochenmarkt, Bürgergespräch zu Beginn jeder Gemeinderatssitzung, Bürgerwerkstätten zu maßgeblichen Themen in der Gemeindeentwicklung sowie als Ideenpool (anzapfen von Wissen und Input aus der Bürgerschaft), Kommunikationsangebot über die Sozialen Medien (Facebook + Homepage), Gemeinderatsklausuren, Führungskräfteklausuren, das Gespräch im Verein, beim Einkaufen und auf der Straße…

 

Wieviel Einfluss wird die Digitalisierung auf die künftige Kommunalpolitik haben?

Die Kommunen werden hier mit der Zeit gehen, damit sich Gesellschaft und Kommunalpolitik auf Augenhöhe begegnen können. Doch aufgepasst – der persönliche Kontakt ist (auch im Falle erheblicher Kontaktbeschränkungen) das wichtigste Stilmittel für ein gutes Zusammenleben.

 

Gibt es ein Lebensmotto, das Sie begleitet?

Long live rock ‚n‘ roll !!!

 

Wie wollen Sie in Erinnerung bleiben?

So, wie ich bin – der Markus halt…

 

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