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(GZ-22-2022)
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► Umgehend finanzielle Unterstützungen gefordert:

 

Neuerlicher Brandbrief an Gesundheitsminister

Die Verzweiflung wird immer größer. Nunmehr richteten die Landräte der Landkreise Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen und der Oberbürgermeister der Stadt Ingolstadt zusammen einen Brandbrief an Bundesgesundheitsminister Lauterbach.

Sie stünden „einer dramatischen Entwicklung in unseren Kliniken und Krankenhäusern hilf- und machtlos gegenüber“, schreiben Dr. Christian Scharpf, Alexander Anetsberger, Albert Gürtner und Peter von der Grün und fordern, den Kliniken umgehend finanzielle Unterstützungen bereitzustellen und umfassende und nachhaltige Reformen des Gesundheitswesens durchzuführen, um eine bedarfsgerechte, qualitativ hochwertige medizinische Versorgung sicherzustellen.

Seit Beginn der SARS-COV-2-Pandemie habe sich die strukturelle Situation der Krankenhäuser fortlaufend verschlechtert; sie sei nun dramatisch. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen litten unter wechselnden, aber stets hohen Belastungen. Wie seltsam, dass trotz hoher Impfquote die Zahl von Corona-positiven Patienten im Oktober 2022 auf Rekordniveau stieg. Auch die Zahl der nicht aktuell mit Corona Infizierten steige immer weiter. „In der aktuellen Situation ist es für die Mitarbeiterschaft nur noch mit enormem persönlichen Aufwand und selbstloser Einsatzbereitschaft möglich, die medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger auf dem notwendigen Niveau zu halten“ heißt es im Brief.

Infolge dieser immens hohen Belastungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steigen in den Krankenhäusern kontinuierlich die Krankheitsquoten über alle Berufsgruppen hinweg deutlich. Damit einhergehend steigt wiederum der Druck auf die Mitarbeitenden, die dennoch für den Dienst an den Patienten zur Verfügung stehen. Die aktuelle Lage ohne Aussicht auf Besserung lässt einstmals hochmotiviertes Personal frustriert zurück, manche kehren den Gesundheitseinrichtungen den Rücken zu. „Die hohen Ausfallquoten sowie der generelle Mangel an Personal in den Gesundheitsberufen führt zu Bettensperrungen und gefährdet eine umfassende medizinische Versorgung unserer Bürgerinnen und Bürger!“, warnen die Politiker.

Die reduzierten Fallzahlen führen zu deutlichen Erlöseinbrüchen bei gleichzeitig steigenden Vorhaltekosten. Zudem erschwere seitens der Politik zusätzlich geschaffenener Bürokratismus, die Arbeit der Kliniken. Sie werden massiv negative Jahresergebnisse erwirtschaften, die die Garantenstellung der Träger völlig überfordert. Dringend erforderliche Investitionen in die Infrastruktur der Häuser sind nicht mehr abbildbar. „Der Ausblick unserer Kliniken und Krankenhäuser in das nächste Jahr lässt diese ratlos zurück; verlässliche Zusagen zu einer adäquaten Finanzierung der Kosten sind nicht vorhanden“, schreiben die Kommunalpolitiker.

 

 

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