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(GZ-12-2020)
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► BayernSPD-Landtagsfraktion:

 

Kläranlagen aufrüsten!

 

Einen besseren Schutz vor edikamentenrückständen, Chemikalien und Mikroplastik fordert die SPD-Landtagsfraktion. Hierzu sollen Kläranlagen mit einer modernen, vierten Reinigungsstufe aufgerüstet werden. Die Abgeordneten Florian von Brunn und Klaus Adelt verweisen in einem parlamentarischen Antrag auf entsprechende existierende Technologien, die nun auch im Freistaat eingesetzt werden müssten.

Von Brunn zufolge muss sauberes Wasser oberste Priorität haben. Die bestehenden dreistufigen Kläranlagen könnten zum Beispiel das Schmerzmittel Diclofenac nicht herausfiltern. Auch Mikroplastik, Pestizide, bestimmte Haushalts- und Industriechemikalien sowie Reinigungsmittel würden bislang durchgelassen. Dadurch würden nicht nur die in Gewässern lebenden Tiere und Pflanzen stark belastet. Letztlich landeten die schädlichen Rückstände und Partikel auch im Trinkwasser.

Vorbilder Schweiz und Baden-Württemberg

„Die Schweiz und unser Nachbarland Baden-Württemberg haben diesen Weg schon vor Jahren beschritten und zeigen, dass das eine notwendige und sinnvolle Lösung ist“, heißt es in dem parlamentarischen Antrag.

„Dabei ist eine erste Schwerpunktsetzung auf große Kläranlagen und stark belastete Gewässer aus Kosten-Nutzen-Gründen vernünftig. Die notwendigen Daten sollten der Staatsregierung und den betroffenen Kommunen in Bayern vorliegen.“

Wichtig ist aus Sicht von Klaus Adelt dabei aber auch, dass der Freistaat Bayern die Investitionskosten durch ein Förderprogramm für die Kommunen übernimmt, auch um die Gebührenzahler nicht zu stark belasten zu müssen. Zudem sei ein solches Förderprogramm in der jetzigen Wirtschaftskrise auch ökonomisch sinnvoll.

Als langfristigere Maßnahme schlagen die SPD-Abgeordneten vor, die Forschung und Entwicklung von biologisch abbaubaren Stoffen voranzutreiben und so viele Stoffe wie möglich in geschlossenen Stoffkreisläufen zu halten. Doch bis dahin seien bessere Kläranlagen die richtige Soforthilfe.

DK

 

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