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(GZ-6-2020)
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► Kriminalstatistik Bayern 2019:

 

Sicherheitslage auf Top-Niveau

 

Die Kriminalität in Bayern verzeichnet einen spürbaren Rückgang. Wie aus der neuen polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2019 hervorgeht, gibt es – umgerechnet auf die Einwohnerzahl – so wenig Straftaten wie zuletzt im Jahr 1979. Damit einher geht die höchste Aufklärungsquote seit 25 Jahren. „Unsere Sicherheitslage in Bayern ist auf einem Top-Niveau!“, stellte Innenminister Joachim Herrmann fest.

Herrmann zufolge ging die um rein ausländerrechtliche Delikte wie illegale Einreise oder illegaler Aufenthalt bereinigte Kriminalitätsbelastung im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf 4.343 Straftaten pro 100.000 Einwohner zurück. Das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, war damit in Bayern sehr gering. Gleichzeitig konnte die Bayerische Polizei die Aufklärungsquote (ohne ausländerrechtliche Delikte) um 0,5 Prozentpunkte auf 65 Prozent steigern.

Die Zahl der registrierten Straftaten ohne ausländerrechtliche Delikte reduzierte sich um 4,4 Prozent auf 567.961 Fälle. Ebenfalls rückläufig (-14 Prozent) war die Zahl der ausländerrechtlichen Delikte wie illegale Einreise oder illegaler Aufenthalt mit 35.503 Fällen.

259.884 Tatverdächtige

Bei den um ausländerrechtliche Delikte bereinigten Straftaten waren 2019 von den insgesamt 259.884 registrierten Tatverdächtigen 167.638 Deutsche und 92.246 Nichtdeutsche. Der Anteil der Nichtdeutschen an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen blieb mit 35,5 Prozent konstant, obwohl sie nur einen Anteil von 13,2 Prozent an der bayerischen Bevölkerung haben. Der Anteil tatverdächtiger Zuwanderer sank leicht auf 10,3 Prozent.

Im Bereich der Gewaltkriminalität war 2019 ein Rückgang um vier Prozent auf 19.953 Fälle zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote lag bei 85,9 Prozent (2018: 85,1 Prozent). Die Zahl der registrierten Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung stieg um 4,9 Prozent auf 9.050 Delikte, die Aufklärungsquote um 1,6 Prozentpunkte auf 84,2 Prozent.

Mehr Rauschgiftdelikte

Mit 55.888 Rauschgiftdelikten wurden im vergangenen Jahr 1,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor erfasst. Nach wie vor ist Cannabis die meist konsumierte Droge im Freistaat. Sorge bereiten den Behörden jedoch vor allem hohe Zuwächse bei Delikten mit sog. Neuen psychoaktiven Stoffen.

Mit 110.598 Delikten machten Betrug, Vermögens- und Fälschungsdelikte rund ein Fünftel aller erfassten Straftaten im Freistaat aus, wobei die Zahl 2019 um 7,2 Prozent sank. Beim Betrug mit „falschen Polizeibeamten“ und „Enkeltrick“-Betrügern stiegen zwar die Fallzahlen, der Schaden ging aber in beiden Bereichen zurück.

Insgesamt starke Anstiege (2019: 29.717 Fälle, +12,4 Prozent) gab es im Bereich der Straftaten mit „Tatmittel Internet“. Wie Herrmann erläuterte, verlagere sich das kriminelle Unwesen zunehmend in die digitale Welt. Umso wichtiger sei, dass auch diese Straftaten konsequent angezeigt werden. Nur dann könne die Polizei die Täter auch im virtuellen Raum verfolgen.

Weniger Wohnungseinbrüche

Starke Rückgänge gab es dagegen bei der Zahl der Wohnungseinbrüche, die 2019 um 17,1 Prozent auf 4.342 Fälle zurückging - der niedrigste Wert seit neun Jahren. Außerdem konnte die Bayerische Polizei mehr Einbrüche aufklären (21,8 Prozent, +1,2 Prozentpunkte).

Ein Blick auf die bayerischen Regierungsbezirke zeigt einen durchgehenden Rückgang der Kriminalitätsbelastung, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Gemessen an der Häufigkeitszahl (Straftaten je 100.000 Einwohner) war die Abnahme in Unterfranken mit 9,9 Prozent (Häufigkeitszahl 3.622) am deutlichsten.

Signifikant war der Rückgang auch in den Präsidiumsbereichen Schwaben Süd/West mit 9,6 Prozent und München (9,1 Prozent). Weniger Entlastung weisen Oberfranken, Oberbayern-Süd, Schwaben-Nord und Niederbayern auf. Insgesamt wartet Niederbayern mit der niedrigsten Kriminalitätsbelastung auf (3.515 Straftaten je 100.000 Einwohner), während der Präsidiumsbereich München hier mit 5.331 Straftaten an der Spitze liegt.

Höhere Häufigkeitszahlen wurden aus Erlangen, Aschaffenburg und Augsburg gemeldet, niedrigere aus Bamberg (-16,5 Prozent), Würzburg, München, Nürnberg und Regensburg.

DK

 

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