Kommunale Praxiszurück

(GZ-15/16-2024 - 1. August)
gz kommunale praxis

► Schule fürs Leben:

 

Jugendliche erleben regionale Wertschöpfung

Ein Projekttag im Zeichen des regionalen Einkaufs

 

Im Rahmen der vom bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus initiierten Projektwoche „Alltagskompetenzen – Schule für‘s Leben“ konnten Schülerinnen und Schüler aus der 8. Jahrgangsstufe des örtlichen Gymnasiums am Projekttag „Regionales Picknick – Einkaufen mit der REGIOapp“ ihre praktischen Fähigkeiten unter Beweis stellen und dabei die Vorteile regionaler Produkte kennenlernen. Der Bundesverband der Regionalbewegung e.V. (BRB) mit Sitz im mittelfränkischen Feuchtwangen hatte den Projekttag in Kooperation mit der ortsansässigen Regionalinitiative Artenreiches Land – Lebenswerte Stadt e.V. (ALLES e.V.) auf Initiative des Gymnasiums Feuchtwangen bereits im dritten Jahr in Folge veranstaltet. Im Mittelpunkt stand die Praxistauglichkeit von Regionalität.

Florian Krommer von der Regionalbewegung mit Schülerinnen und Schülern der 8. Klasse bei der Zubereitung des regionalen Picknicks. Bild: Andrea Winter, Bundesverband der Regionalbewegung e.V.
Florian Krommer von der Regionalbewegung mit Schülerinnen und Schülern der 8. Klasse bei der Zubereitung des regionalen Picknicks. Bild: Andrea Winter, Bundesverband der Regionalbewegung e.V.

Das Konzept „Schule fürs Leben“ zielt darauf ab, in einer Praxiswoche den Lebensweltbezug im schulischen Alltag deutlich zu stärken und die Alltagskompetenzen der Schülerinnen und Schüler vor allem in den Bereichen Umweltverhalten, Ernährung, nachhaltiges Handeln und Haushaltsführung zu fördern. Die Schulen arbeiten dabei fächerübergreifend mit qualifizierten externen Partnern, wie hier dem BRB und dem ALLES e.V., zusammen.

Regionaler, digitaler Einkaufsführer

Nach einem informativen Einstieg in die zahlreichen guten Gründe für regionales Handeln lernten die Schüler auf dem Projekttag in Feuchtwangen die
REGIOapp kennen. Die App, die 2013 vom BRB zunächst für Mittelfranken entwickelt wurde, hat sich mittlerweile bundesweit mit rund 75.000 Userinnen und User und etwa 13.500 Profileinträgen zu regionalen Produkten und Anbietern als regional-digitaler Einkaufsführer etabliert.

Auswirkungen der Einkaufsentscheidungen

Aufgabe der Schüler war es im Anschluss, ein Picknick mit möglichst regionalen Zutaten, inklusive Getränke und Nachtisch, zu planen, die Zutaten vor Ort einzukaufen und das Picknick zuzubereiten. Dabei war die Herausforderung nicht nur, authentisch regionale Produkte zu finden, sondern auch innerhalb eines vorgegebenen Budgets zu bleiben.

„Wir müssen Jugendliche dafür sensibilisieren, welche Auswirkungen jede ihrer Einkaufsentscheidungen auf ihre Umwelt, ihre Region und ihre Mitmenschen hat“, erklärt Dr. Melanie Oertel, die als Projetleiterin beim BRB den „Tag der Regionen“ leitet. „Ernährung ist ein hervorragendes Feld, da wir alle tagtäglich konsumieren. Jugendliche sind neugierig auf Zusammenhänge, interessieren sich für nachhaltiges Verhalten und brauchen dabei Unterstützung von innovativen Formaten, die ihnen Projekttage wie dieser hier liefern können“, freut sich Andrea Winter, Pressesprecherin des BRB.

Achtsamkeit erfordert Flexibilität

Beim gemeinsamen Verzehr des selbst zubereiteten Picknicks wurde klar, dass nicht jedes als regional beworbene Produkt wirklich regional ist. Die Schüler erkannten, dass die Achtsamkeit auf Saisonalität und Regionalität teilweise Flexibilität im Speiseplan erfordert. „Wir hatten frische Himbeeren für unsere Joghurtspeise geplant, mussten aber feststellen, dass nur spanische Ware in den Verkaufsstellen, die wir aufgesucht haben, angeboten wurde. Wir haben uns dann für die unverpackten Johannisbeeren und Blaubeeren entschieden, die immerhin aus Deutschland sind“ erklärt eine Schülerin. Ihre Mitschülerin betonte erstaunt, nachdem sich ihr Bio-Honig erst beim genauen Studium des Kleingedruckten als mexikanisches Erzeugnis entpuppte: „Ich hätte nicht gedacht, wie komplex es ist, im Alltag auf Regionalität zu achten und wie schwer es ist, wirklich regionale Produkte zu finden, vor allem, wenn man gleichzeitig Wert auf Bio legt.“

REGIOapp bietet Orientierung

„Hier kann die REGIOapp eine gute Orientierung sein und unser Projekttag rund ums regionale Einkaufen könnte jeweils in Kooperation mit örtlichen Regionalinitiativen aufgrund der bundesweiten Reichweite der REGIOapp sogar in ganz Deutschland durchgeführt werden“, freut sich Kerstin Horneber, die die REGIOapp bundesweit leitet und betreut.

 

Dieser Artikel hat Ihnen weitergeholfen?

Bedenken Sie nur, welche Informationsfülle ein Abo der Bayerischen GemeindeZeitung Ihnen liefern würde!
Hier geht’s zum Abo!

 

GemeindeZeitung

Kommunale Praxis

AppStore

TwitterfacebookinstagramYouTube

Google Play

© Bayerische GemeindeZeitung