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(GZ-24-2021)
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► Gründerpreise der niederbayerischen Sparkassen:

 

Mut braucht Unterstützung

 

In insgesamt sieben Kategorien haben die niederbayerischen Sparkassen den Gründerpreis 2021 vergeben. Damit werden vorbildhafte Leistungen bei der Entwicklung innovativer und tragfähiger Geschäftsideen und beim Aufbau neuer Unternehmen gewürdigt. Mit der Auszeichnung soll das Engagement für Unternehmertum in Niederbayern gefördert und Mut gemacht werden für eine Wirtschaftskultur von Innovation und Nachhaltigkeit.

V.l.: Landrat Sebastian Gruber (Landkreis Freyung-Grafenau), Dir. Stefan Proßer (Vorstandsvorsitzender Sparkasse Freyung-Grafenau, Dr. Christian Barth (Amtschef im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz), Dr. Franz Leibl (Leiter der Nationalparkverwaltung), Josef Wanninger (Leiter Sachgebiet Besucherzentren und Umweltbildung), Roland Müller (Firmenkundenbetreuer Sparkasse Freyung-Grafenau), Dir. Dietmar Attenbrunner (Vorstandsmitglied Sparkasse Freyung-Grafenau). Bild: harry zdera | fotograf | freyung 607, 84028 landshut
V.l.: Landrat Sebastian Gruber (Landkreis Freyung-Grafenau), Dir. Stefan Proßer (Vorstandsvorsitzender Sparkasse Freyung-Grafenau, Dr. Christian Barth (Amtschef im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz), Dr. Franz Leibl (Leiter der Nationalparkverwaltung), Josef Wanninger (Leiter Sachgebiet Besucherzentren und Umweltbildung), Roland Müller (Firmenkundenbetreuer Sparkasse Freyung-Grafenau), Dir. Dietmar Attenbrunner (Vorstandsmitglied Sparkasse Freyung-Grafenau). Bild: harry zdera | fotograf | freyung 607, 84028 landshut

In der Kategorie „Konzept“ ging der erste Platz an die Easy2Parts GmbH aus Deggendorf, die als erste Plattform ein soziales Netzwerk mit einer Supply-Chain-Software (Lieferkettensoftware) verbindet und mit Künstlicher Intelligenz die Beschaffung von Fertigungsbauteilen und Baugruppen erleichtert. Die Plattform von Easy2Parts vernetzt einkaufende Unternehmen mit ihren Lieferanten und ermöglicht so, neue Lieferanten auf automatisiertem Weg zu finden. Als Firmenstandort wurde vor etwa zwei Jahren die Stadt Deggendorf gewählt. Die Entscheidung hierfür war anfangs eher zufällig, da die drei Firmengründer alle an der Technischen Hochschule in Deggendorf studierten und über die THD das EXIST-Gründerstipendium beantragten. Heute ist der Firmensitz von Easy2Parts im Digitalen Gründerzentrum ITC 1 zu finden.

Den zweiten Platz belegte die Firma Holz-Format Marchsreiter GmbH aus Osterhofen (Landkreis Deggendorf). Das Unternehmen baut hochwertige Holzmodule in Holzständerbauweise, schlüsselfertig und mit betonlosen Fundamenten. Die Module werden als alleinstehende Raumzellen produziert und entstehen durch Upcycling von (Seefracht-)Containern. Dadurch erhalten diese durch eine ressourcenschonende und nachhaltige Verarbeitung einen neuen langlebigen Verwendungszweck und können in den verschiedensten Bereichen eingesetzt werden.

Mit seiner „mobilen Klärschlammentwässerung“ errang Daniel Baumgartner aus Zeilarn (Landkreis Rottal-Inn) den dritten Platz. Das von ihm im Jahr 2019 gegründete Unternehmen erbringt Dienstleistungen, die vor allem bei kommunalen Kläranlagen benötigt werden. „Mittels einer Zentrifuge, die auf einem LKW verbaut ist, lässt sich beispielsweise Klärschlamm auf etwa ein Zehntel seines ursprünglichen Gewichts reduzieren“, erklärt Baumgartner das Grundprinzip. „Durch die Entwässerung können Kommunen bis zu 90 Prozent an Fahrten mit LKWs einsparen.“ Auch müssen die Kommunen nicht in eigene Zentrifugen investieren. Das Endprodukt kann anschließend landwirtschaftlich als auch thermisch verwertet werden. Neben dem Einsatz im kommunalen Bereich wird die mobile Schlammentwässerung auch bei Industrieklärschlamm genutzt. Mit seiner Gründung hat der Jungunternehmer bereits fünf Arbeitsplätze geschaffen.

Für ihre innovative Lösungen erhielt die Inacore GmbH aus Ortenburg (Landkreis Passau) den niederbayerischen Gründerpreis in der Kategorie „Start-up“. Das Unternehmen wurde 2017 als Joint Venture der international führenden Unternehmen in der Gießereitechnik, Laempe Mössner Sinto GmbH und R. Scheuchl GmbH, gegründet. Das Start-up fertigt mit modernsten, umweltfreundlichen Verfahren Sandkerne und Kernpakete für die Gießereiindustrie. Hierbei beschränkt es sich nicht auf die reine Kernfertigung, sondern erweitert sein Portfolio um 3D-gedruckte anorganischen Sandkerne und die haus-
interne Werkzeugwartung.

Inacore GmbH

Dazu setzt Inacore auf einen hochmodernen Maschinenpark, eine vollautomatische, klimatisierte Lagertechnik und auf schlanke Logistikabläufe, auf ein striktes Qualitätsmanagement sowie auf die konsequente Digitalisierung und volle Vernetzung über den gesamten Wertschöpfungsprozess.

Sieger in der Rubrik „Aufsteiger“ wurde die Firma T.CON GmbH & Co.KG mit Sitz in Plattling. Die IT-Firma ist ein Komplettanbieter für intelligente und effiziente SAP-Lösungen. Das Unternehmen unterstützt Betriebe dabei, profitabler zu arbeiten, indem Prozesse, wie zum Beispiel Unternehmensführung, Entwicklung, Vertrieb und Logistik optimiert werden. Das zu den attraktivsten Arbeitgebern in der IT-Beratung zählende Unternehmen wurde in den Jahren 2018 und 2019 zum „TOP Arbeitgeber Mittelstand“ gekürt. In der Vergangenheit hat T.CON bereits zweimal den Preis „Bayern Best 50“ und mehrere Auszeichnungen für die Unternehmensleistung erhalten.

Sonderpreis für Nationalpark Bayerischer Wald

In der Kategorie „Sonderpreis“ durfte sich der Nationalpark Bayerischer Wald über den ersten Platz freuen. Anfangs hatte der Nationalpark nicht immer nur Freunde, doch spätestens jetzt nach den einschneidenden Umweltkatastrophen versteht jeder den Sinn der Nationalparkphilosophie „Natur Natur sein lassen“.

1970, im Gründungsjahr des Nationalparks, war das Bewusstsein zur Natur nicht ausgeprägt, im Fokus der Bemühungen lagen eher Nutz- und Wirtschaftswaldnutzung. 50 Jahre später ist der Weitblick des damaligen Nationalparkleiters Dr. Hans Biebelriether und Forstminister Hans Eisenmann umso mehr zu würdigen, als sie damals den Mut und die Tatkraft hatten, den ersten Nationalpark Deutschlands zwischen Rachel und Lusen aus der Taufe zu heben. 1997 wurde zwischen dem Großen Falkenstein und dem Großen Rachel erweitert und 2020 sagte die Bayerische Staatsregierung zu, dass künftig auch das Gebiet um den Siebensteinkopf mit weiteren 600 Hektar zum Nationalpark gehören wird.

Der Nationalpark ist nicht nur ein Bewahrer und Schützer, sondern auch ein Unternehmen, das in der Region der Landkreise Freyung-Grafenau und Regen eine wesentliche Rolle spielt. Nicht nur im regionalen Umfeld, sondern auch europa- und weltweit, findet der Nationalpark Bayerischer Wald hohe Beachtung.

Weitere Auszeichnungen gingen in der Kategorie „Agrar“ an Spargel Erdbeeren Gänger in Niedermotzing (Landkreis Straubing-Bogen), in der Rubrik „Unternehmensnachfolge“ an Schmidt Digitaldruck GmbH, Wörth a.d. Isar, sowie in der Kategorie „Lebenswerk“ an Ulrich Brunner, Ofen- und Heiztechnik, Eggenfelden.

DK

 

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