Dazu wird seit Juli mittels Testungen an rund 150 ausgewählten Einrichtungen in ganz Bayern festgestellt, wie viele Kinder infiziert sind und ob sie Symptome aufweisen. Aber auch allgemeine Fragen der Kindergesundheit, wie die Auswirkungen der Pandemie auf die Befindlichkeit und die medizinische Versorgung von Kindern, werden untersucht. Forchheims Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein, selbst Humanbiologe, hat schriftlich erklärt, weshalb er die zuerst angekündigte Teilnahme für alle städtischen Einrichtungen absagt.
Einschränkungen durch anlasslose Testungen
In seiner Stellungnahme kritisiert Kirschstein, dass der Grenz-wert von 50 zwar eine Vergleichbarkeit ermöglicht, da er in Relation zur Einwohnerzahl gerechnet wird, „jedoch nimmt er keinen Bezug zur Anzahl durchgeführter Tests“.
Als die Studie vorgestellt wurde, gab es keinen Automatismus, der bei „Überschreitung sofort zu einer Maßnahme bzw. Ordnungswidrigkeit oder Straftat geführt hätte. Dies ist nun seit 7. Oktober anders“, kritisiert das Stadtoberhaupt und führt fort:
„Bei anlasslosen Testungen von symptomfreien Kindern, wie in dieser Studie geplant, führt ein positives Testergebnis zwangsweise zu einer Quarantäne der Kinder/Familien bzw. zur (Teil-) Schließung unserer Betreuungseinrichtung. Dies folgt unmittelbar aus der gesetzlichen Grundlage der Meldepflicht nach einem positiven Testergebnis. Dies kann also unweigerlich zu teils erheblichen Einschränkungen für alle Kinder/Eltern dieser Einrichtung führen. Dies wäre dann unabhängig davon, ob sie selbst der Teilnahme an der Studie zugestimmt haben oder nicht.“
Diese möglicherweise erheblichen Einschränkungen aller Einwohner von Stadt und Landkreis im Blick, hat Kirschstein sich entschlossen, mit keiner städtischen Einrichtung an COVID Kids Bavaria teilzunehmen und die Studienleitung informiert.
Die Untersuchung startete im Juli 2020. Der Abschluss ist für Januar 2021 vorgesehen. Die Datenauswertung soll bis Ende März 2021 abgeschlossen sein. Der Freistaat finanziert die Studie mit einer Mio. Euro.
CH
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