► Erwachsenenbildung:

Positionspapier des Bayerischen Volkshochschulverbands

Geschaffen als Orte der Begegnung mussten die Volkshochschulen aufgrund der aktuell notwendigen Ausgangsbeschränkungen ihren Präsenzkursbetrieb einstellen – und umdenken.

„Durch die aktuelle Gesundheitskrise und die gebotene soziale Distanzierung ist die Erwachsenenbildung in ihrem Innersten getroffen – und herausgefordert“, so Dr. Regine Sgodda und Dr. Christian Hörmann vom Vorstand des Bayerischen Volkshochschulverbands in einem aktuellen Positionspapier.

„In diesem Bewusstsein entsteht Neues. Volkshochschulen zeigen einmal mehr (wie schon 2015 während der Flüchtlingskrise), was in ihnen steckt. Gerade jetzt ist es existentiell für die Gesellschaft und jeden Einzelnen, der physischen Abschottung intellektuelle Offenheit, gelebte Freiheit und ein tolerantes Miteinander entgegenzusetzen.“

Mit „vhs.daheim“ haben bayerische Volkshochschulen und ihr Verband innerhalb kurzer Zeit ein neues Format mit diskursiven digitalen Begegnungs- und Beteiligungsmöglichkeiten aufgelegt. Für alle kostenfrei, jederzeit abrufbar, aber auch live und interaktiv mittels Chats zu nutzen. Auch andere Volkshochschulen entwickeln alternative Angebote. Bei der Münchner vhs zum Beispiel können Jugendliche mehrere Online-Seminare zur Vorbereitung auf Abschlussprüfungen buchen.

Volkshochschulen haben sich schon lange die „digitale Integration“ auf die Fahnen geschrieben. Umso stärker werden sie in Zukunft Bürgerinnen und Bürger beim Erwerb digitaler Kompetenzen unterstützen, um soziale Spaltung zu verhindern. Neben der Bewältigung der akuten Herausforderungen müssen Volkshochschulen, Kommunen und der Freistaat perspektivisch denken und handeln.

„Die Nachwirkungen der Ausgangsbeschränkungen werden für die Volkshochschulen vermutlich über Jahre spürbar sein“, so der Vorstand des Bayerischen Volkshochschulverbands.

„Dies ist frühzeitig bei allen bildungspolitischen Entscheidungen auf allen politischen Ebenen mitzudenken. Die Volkshochschulen können gestärkt aus dieser Krise hervorgehen. Damit das geschieht, benötigen sie derzeit mehr denn je die Unterstützung von Politik und Gesellschaft.