Wie der erste Vorsitzende des Geopark Ries e.V., Landrat Stefan Rößle, erläuterte, sei die Anerkennung als UNESCO Global Geopark entscheidend verantwortlich für die Aufnahme in die Liste gewesen. „Mit der großartigen Auszeichnung geht, ebenso wie mit der UNESCO-Anerkennung, eine große Verantwortung einher. Es liegt an uns, dieses einmalige erdgeschichtliche Erbe zu bewahren und den internationalen, wissenschaftlichen Stellenwert sowie eine nachhaltige touristische Entwicklung der Region weiter zu fördern.“
International bedeutend
Der stellvertretende Vorsitzende des Geopark Ries e. V., Nördlingens Oberbürgermeister David Wittner, unterstrich als Vertreter der Träger des RiesKraterMuseums, dass der Rieskrater offiziell eines der international bedeutendsten geologischen Naturdenkmäler sei. Diese Ehrung sei nicht nur eine Auszeichnung für die Wissenschaft, sondern auch für die Menschen, die hier leben. Sie zeige, dass das Ries einzigartig sei – ein Ort, der Geschichte atme und Wissen vermittle.
Die International Union of Geological Sciences hat den Rieskrater im Herbst 2024 in das zweite Hundert der weltweit bedeutendsten geologischen Naturdenkmäler aufgenommen. Das Nördlinger Ries ist damit die zweite bayerische geologische Stätte in der weltweiten Top-Liste der geologischen Naturdenkmäler. Im Jahr 2022 wurden die Solnhofer Plattenkalke als Fundort des Urvogels Archaeopteryx in das erste Hundert der Top-Geotope aufgenommen.
Erfreulich sind auch die Ergebnisse eines Pilotprojekts des LfU mit Unterstützung des Bayerischen Umweltministeriums im Landkreis Lichtenfels, bei dem erstmalig in Bayern die Frage beleuchtet wurde, wie Bodenaushub in Gebieten mit erhöhten natürlichen Stoffgehalten in einer Region verwertet werden kann. Dabei wurde der Boden in einer Tiefe von bis zu zwei Meter untersucht und die Ergebnisse in einer landkreisweiten Karte veröffentlicht. Landkreisweit wurden rund 1.000 Bodenproben chemisch geprüft.
Einfache Verwertung von Bodenaushub
Ziel des Projekts war Glauber zufolge, eine möglichst einfache Verwertung von Bodenaushub zu ermöglichen. „Anhand der Auswertungen des Bodens kann künftig landkreisweit der Anteil an Bodenaushub für die Verwertung schon im Vorfeld einer Baumaßnahme abgeschätzt und nahegelegene Verwertungsmöglichkeiten gesucht werden. Das reduziert den CO2-Ausstoß, indem lange Transportwege wegfallen und senkt damit die Kosten der Verwertung.“
Erheblicher Erkenntnisgewinn
Landkreisweit wurden rund 1.000 Bodenproben chemisch geprüft. Laut Landrat Christian Meißner „bringen die Ergebnisse des Pilotprojekts für den Landkreis Lichtenfels, die beteiligten Fachbehörden und die Bauwirtschaft einen erheblichen Erkenntnisgewinn. Die Verwertung und Verbringung von Bodenaushub werden zukünftig deutlich erleichtert.“
Ein weiteres Vorzeigeprojekt wird nach Angaben des Bayerischen Umweltministeriums in Langenzenn (Landkreis Fürth) an den Start gehen. Dort wird ein integrierter Gewässerbiotopverbund entwickelt und umgesetzt. Träger des Modellprojekts sind die Stadt und der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. (LBV).
Artenschwund stoppen
Bei der Auftaktveranstaltung überreichte Minister Glauber als Stiftungsratsvorsitzender einen Förderscheck des Bayerischen Naturschutzfonds in Höhe von rund 315.000 Euro und betonte: „Der Ausbau des Biotopverbunds ist eines der wirksamsten Instrumente, um den Artenschwund zu stoppen. Das Vorzeigeprojekt in Langenzenn leistet in der Region dazu einen wichtigen Beitrag. Das Modellprojekt mit der innovativen Trägergemeinschaft aus Kommune und Naturschutzverband ist vorbildlich und verdient viele Nachahmer.“
Lebenswerte Umgebung schaffen
Langenzenns Bürgermeister Jürgen Habel ergänzte: „Mit diesem Projekt und der Unterstützung des Bayerischen Naturschutzfonds für dieses Gewässerverbundprojekt können wir gemeinsam mit dem LBV einen wichtigen Beitrag zum Schutz und zur Förderung der Biodiversität in unserer Stadt leisten. Durch nachhaltige Maßnahmen sichern wir nicht nur die Lebensräume zahlreicher Arten, sondern schaffen auch eine lebenswerte Umgebung für die kommenden Generationen.“
Artenvielfalt erhalten
Mit dem Projekt will Langenzenn gemeinsam mit dem LBV die vorhandene Artenvielfalt, etwa seltene Amphibien, erhalten und fördern. Dazu sollen kleinere Fließgewässer und die Stillgewässer sowie die angrenzenden Flächen und umgebenden Auen geschützt und ökologisch verbessert werden. Der Modellcharakter des Projekts zeichnet sich durch die Verbindung von Artenschutz, Gewässer- und Feuchtlebensraumerhalt zusammen mit Gewässerentwicklung und Maßnahmen zum Wasserrückhalt sowie eine gezielte Beratung landwirtschaftlicher Betriebe aus. Zudem sind Flächenerwerb und Öffentlichkeitsarbeit Teil des auf drei Jahre angelegten Projekts. Der Bayerische Naturschutzfonds übernimmt rund 80 Prozent der Kosten.
DK
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