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(GZ-12-2024 - 20. Juni)
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► 7. Wasserforum Oberpfalz an die Regierung der Oberpfalz:

 

„Wünschenswert wäre, dass viel Wasser versickern kann“

 

Rund 100 Vertreter von Kommunen, Landkreisen, Wasserversorgern sowie Verbänden und Einrichtungen kamen zum 7. Wasserforum Oberpfalz an die Regierung der Oberpfalz. „Für eine sichere Wasserversorgung“ lautete das Thema. Aus verschiedenen Perspektiven beleuchteten die Referentin und die Referenten die Thematik.

Die Organisatoren und Referenten des 7. Wasserforums (von links): Claudia Muhr, Hans-Dietrich Uhl, Johannes Müller, Jingbo Hasubek, Felix Schäffer, Michael Belau und Raimund Schoberer. Bild: Markus Bauer
Die Organisatoren und Referenten des 7. Wasserforums (von links): Claudia Muhr, Hans-Dietrich Uhl, Johannes Müller, Jingbo Hasubek, Felix Schäffer, Michael Belau und Raimund Schoberer. Bild: Markus Bauer

„Sicheres Trinkwasser ist eine Aufgabe für uns alle, die uns sehr beschäftigt“, betonte Regierungspräsident Walter Jonas in seiner Begrüßung. Der Bayerischen Staatsregierung sei es ein Anliegen, das Wasser zu sichern. Dafür nötig sei eine Beteiligung aller Akteure. Denn trotz der aktuellen Sicherung der Grundwassersituation sei der langfristige Trend – ein rückläufiger Grundwasserpegel seit gut 20 Jahren – nicht gestoppt. Als Grund nannte Jonas den Klimawandel, Wetterereignisse seien eine Gefahr für die Trinkwasserversorgung. Angesichts der Hochwasser plädierte er für eine Verstärkung des Hochwasserschutzes.

Grundwassersituation

Über die Grundwassersituation in der Oberpfalz informierte Hans-Dietrich Uhl, Leiter des Sachgebiets Wasserwirtschaft an der Regierung der Oberpfalz. Seit 2001 gebe es in Nordbayern wegen Trockenheit und mangelndem Regen große Wasserverluste. „Das Grundwasser reagiert sehr schnell auf diese Entwicklungen, es hat etwa drei Wochen Reaktionszeit“, erklärte Uhl. Rekordtemperaturen wie im März und April, die über den bisherigen Monatsmitteln liegen, und dazu wenig Regen – weit unter dem Mittel – wirkten sich auf den Wasserhaushalt aus. „Von den Niederschlägen gelangt immer weniger in den Untergrund. Seit 2000 nimmt der Wasseranteil, der zur Grundwasserneubildung beiträgt, ab“, vertiefte der Sachgebietsleiter. Für die Oberpfalz nannte er das feuchte Winterhalbjahr sowie hohe Temperaturen, was den Abfluss bzw. die Verdunstung gefördert habe. Zwar habe es etwas „Erholung“ gegeben, „aber die Grundwasserverhältnisse werden immer schwieriger. Wünschenswert wäre, dass viel Wasser versickern kann“, fasste er zusammen.

Über die neue Trinkwassereinzugsgebieteverordnung, die am 12. Dezember letzten Jahres in Kraft getreten ist, referierte Jingbo Hasubek vom Referat Grundwasserschutz und Wasserversorgung im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Sie gab zu, dass vor allem den Wasserversorgern wenig Zeit zur Umsetzung bleibe. „Aus wasserwirtschaftlicher Sicht ist die Verordnung begrüßenswert“, stellte sie fest. Seitens der Betreiber erfolge eine Bewertung der Trinkwassereinzugsgebiete, beim Risikomanagement seien besonders die Behörden gefragt, die unteren Wasserbehörden müssten die Verordnung bis zum 12. Mai 2027 umsetzen. Aufgrund der bayerischen Struktur der öffentlichen Wasserversorgung sei angedacht, „besonders die kleinen Versorger vor bürokratischer Überlastung zu schützen“, erläuterte Hasubek. Noch zu klären seien zahlreiche (rechtliche) Vollzugsfragen, fasste die Referentin zusammen.

Wasserversorgungsbilanzen und SüSWasser

Zwei Themen präsentierte Michael Belau vom Bayerischen Landesamt für Umwelt: die Fortschreibung der Wasserversorgungsbilanzen und das Projekt „Sicherheit der Wasserversorgung in Bayern – überregionale Systeme“ (SüSWasser). In der Oberpfalz gibt es laut Belau Regionen mit 50 Prozent weniger Grundwasserneubildung aus Niederschlägen. Neben dem Klimawandel sieht er die Ursache in einer „sehr überprägten Kulturlandschaft“: Wald/Holz und Zunahme der landwirtschaftlichen Flächen zur Ernährung der Bevölkerung. „Wir müssen diese Themen in der Bevölkerung viel bewusster machen. Wir haben eine horizontale Verteilung des Wassers“, meinte Belau. Ebenso appellierte er für einen strengeren Blick auf das Dargebot. „Wir wollen nicht weg von den ortsnahen, dezentralen Wasserversorgern. Überregionale Systeme sind eine Ergänzung“, betonte Belau.

Zum Abschluss berichteten Felix Schäffer vom Freilandmuseum Oberpfalz und Johannes Müller vom Wasserwirtschaftsamt Regensburg über „25 Jahre Weltwasserwoche in Neusath-Perschen“. Heuer zur 25. Ausgabe wurde der Parcours auf 20 Stationen erweitert. Insgesamt 2718 Schüler der vierten Jahrgangsstufe aus Bayern und eine Klasse aus Tschechien nahmen das Angebot wahr, ein großes Netzwerk ist entstanden. „Das Projekt soll auch in anderen Regierungsbezirken vorgestellt werden – Nachahmer sind ausdrücklich erwünscht!“, resümierte Müller.

Markus Bauer

 

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