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(GZ-5-2023)
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► Barrierefreier Bahnhofsausbau:

 

Bilanz und Ausblick

Durch den Aus- und Neubau von Bahnstationen sind nach Mitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr im vergangenen Jahr insgesamt 14 weitere barrierefreie Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten im bayerischen Bahnnetz entstanden. Der Freistaat habe den Ausbau freiwillig mit 16 Millionen Euro unterstützt. Damit seien bayernweit aktuell 506 von 1.066 Bahnhöfen und Haltepunkten komplett barrierefrei ausgebaut. Rund 80 Prozent der Ein- und Aussteiger profitierten davon.

Die 2022 in Betrieb genommenen barrierefreien Stationen liegen in Oberbayern mit Bischofswiesen, Feldkirchen bei München, Poing, Garching an der Alz und Rott am Inn, in Mittelfranken mit Ansbach und Fürth-Klinikum, in Unterfranken mit Langenprozelten und Miltenberg, in Schwaben mit Harburg, Hoppingen und St. Mang sowie in der Oberpfalz mit Schwarzenfeld und in Niederbayern mit Spiegelau. Fast alle diese Stationen werden von der DB Station & Service AG betrieben, mit Ausnahme der Bahnhöfe in Garching und Rott, die sich im Netz der DB-Tochter Südostbayernbahn befinden, sowie des Bahnhofs Miltenberg, der von der DB-Tochter Westfrankenbahn betrieben wird.

Nach Angaben der Bahnhofsbetreiber können im Jahr 2023 um die 30 weitere Stationen in Bayern barrierefrei fertiggestellt werden. Die wichtigste Station dabei wird der Augsburger Hauptbahnhof sein. Die Empfangshalle im Bahnhofsgebäude und die Verteilerebene im ersten Untergeschoß mit den Zugängen zu den Bahnsteigen mit Rolltreppen und Aufzügen werden dort uneingeschränkt nutzbar sein. Ebenfalls genutzt werden kann der neue Fußgängertunnel von Westen aus dem Thelottviertel in den Hauptbahnhof. Insgesamt wird sich die Barrierefreiheit sowohl in den Ballungsräumen verbessern, wo beispielsweise der S-Bahnhof München Isartor hinzukommt, als auch im ländlichen Raum, wo unter anderem der modernisierte Bahnhof Tegernsee fertiggestellt wird.

„Ich will für alle noch nicht barrierefreien Bahnstationen in Bayern eine Perspektive“, erklärte Verkehrsminister Christian Bernreiter. „Barrierefreiheit betrifft nicht nur Reisende mit Handicap. Sie bietet für alle mehr Reisekomfort, egal, ob man mit schwerem Gepäck, Kinderwagen oder Fahrrädern unterwegs ist. Und Barrierefreiheit trägt zu einer modernen und nachhaltigen Mobilität bei, indem sie zur Nutzung der klimafreundlichen Schiene einlädt.“

Forderungen an die Bundesregierung

Bernreiter verlangt von der Bundesregierung, dass sie zusätzliche Investitionen in den barrierefreien Stationsausbau ermöglicht. „Da ist angesichts der enormen Preissteigerungen und der zu erwartenden Fahrgastzuwächse aufgrund des Deutschlandtickets dringender Handlungsbedarf. Wenn die Länder verstärkt beim barrierefreien Ausbau mitfinanzieren sollen, muss der Bund das bei der Höhe der Regionalisierungsmittel berücksichtigen. Außerdem brauchen wir ein neues Sonderprogramm des Bundes für Stationen mit weniger als 1.000 Ein- und Aussteigern. Hier gibt es nach dem Auslaufen des Programms der Vorgängerregierung ein Vakuum, das gerade dem Bahnverkehr im ländlichen Raum schadet.“

DK

 

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