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(GZ-18-2016)
Fachthema
eGovernment MONITOR 2016:
 
Steigende Nutzung
 
Wie aus dem eGovernment MONITOR 2016, erstellt vom Institut für Public Information Management (IPIMA) sowie der Initiative D21, hervorgeht, haben im vergangenen Jahr in Deutschland wieder etwas mehr Menschen E-Government genutzt, der Langfristtrend bleibt über die Jahre gesehen jedoch konstant.

Zum ersten Mal steigt das Nutzungsniveau ausschließlich in Deutschland, in Österreich bleibt es nahezu gleich, in der Schweiz geht es etwas zurück.

Der E-Government MONITOR liefert seit 2011 jährlich ein umfassendes Bild über die aktuelle E-Government-Situation in Deutschland. Dazu gehören neben Nutzung, Zufriedenheit, Treibern und Barrieren auch die Evaluierung verschiedener E-Government Möglichkeiten sowie Einstellungen der Bürger. Im Jahr 2016 werden Österreich und die Schweiz als Vergleichsländer herangezogen.

Kommunale Aufgabe

Der Deutsche Landkreistag unterstützt das Projekt, ebenso wie das Projekt Modellkommune E-Government, bei dem insgesamt drei Landkreise mitwirken. Präsident Landrat Reinhard Sager dazu: „E-Government ist ganz klar eine an Bedeutung gewinnende Form der Aufgabenerfüllung der Kommunen. Das hat zuletzt auch die Bundeskanzlerin anlässlich unseres Verbandsjubiläums deutlich gemacht. Deutschland darf in Sachen Digitalisierung – ob im Bund, in den Ländern oder auf kommunaler Ebene – kein Entwicklungsland sein.“

Grundsätzliche Fragen

Sager zufolge stellen sich im Lichte der Digitalisierung des Lebens, aber auch und vor allem der Verwaltungsdienste und Daseinsvorsorgeangebote, ganz grundsätzliche Fragen: „Passen Digitalisierung und räumliche Begrenzung von Aufgaben überhaupt zusammen? Bei den vielen personenzentrierten Leistungen beispielsweise im sozialen Bereich wird auch künftig der persönliche Kontakt notwendig sein. Hier braucht der Bürger nach wie vor einen Ansprechpartner. Etwas anderes gilt etwa für Dienste wie die Zulassung eines Fahrzeuges, die Beantragung eines Personalausweises oder die Einreichung eines Bauantrages.“

Laut Studie waren zuletzt in Deutschland und Österreich mehr Bürgerinnen und Bürger mit E-Government-Angeboten zufrieden als in den Jahren zuvor. Der Wert erreicht in beiden Ländern den Höchststand seit Erhebung der Studie. Die Schweiz verzeichnet noch immer die höchste Zufriedenheitsrate, wenngleich die Zufriedenheit im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist.

Open-Government-Angebote

Im Jahresvergleich zeigt sich, dass immer mehr Bürgerinnen und Bürger Open-Government-Angebote kennen. Die größte Steigerung zeigt sich bei der Kenntnis von Online-Konsultationen zu Stadtentwicklungsfragen oder strittigen Infrastrukturvorhaben, sie steigt von 7 auf 16 Prozent.

Bedenken zu mangelnder Datensicherheit sowie Datenschutz stellen für die Befragten aller drei Länder eine weitaus geringere Barriere für eine intensivere E-Government-Nutzung dar als in den Vorjahren. 2016 werden in allen drei Ländern die niedrigsten Werte bei den Bedenken seit der Erfassung gemessen. Fragt man diejenigen mit entsprechenden Bedenken genauer, so zeigen sich „Angst vor Datendiebstahl“ und „mangelnde Informationen darüber, was mit den Daten passiert“ als größte Sorge.

Online-Ausweisfunktion und De-Mail bleiben unbeliebt

Wie die Untersuchung zudem zeigt, bleiben die Online-Ausweisfunktion des neuen Personalausweises sowie De-Mail in Deutschland unbeliebt. Immer weniger Bürger und Bürgerinnen entscheiden sich für eine Freischaltung, Grund ist der unzureichende Nutzen.

Behörden bieten bezüglich der Online-Ausweisfunktion nur wenig Unterstützung durch Information und Beratung, 16 Prozent der Befragten in Deutschland wurde gar von der Freischaltung durch Mitarbeitende der Behörden abgeraten.

Der Bildungsgrad entscheidet maßgeblich über die E-Government-Nutzung; Geschlecht und Alter zeigen keinen Einfluss.

DK

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