Aus den Kommunenzurück

(GZ-9-2021)
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► Augsburg und Bamberg:

 

Modellstädte gegen Extremismus

 

Die bayerischen Städte Augsburg und Bamberg zählen neben Berlin, Essen, Heidelberg und Wolfsburg zu den vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat ausgewählten „Modellkommunen Deradikalisierung“. Das BMI fördert das kommunale Dialogprojekt, um junge Menschen vor Extremismus zu schützen. Zur Umsetzung lokaler Projekte werden die Modellkommunen für einen Zeitraum von bis zu zwölf Monaten unterstützt.

In Augsburg baut das Projekt „Moderation“ behördenübergreifende Strukturen in der Deradikalisierungsarbeit für den Bereich rechtsextremistische Ideologien auf.

Das Projekt verfolgt zwei Ziele: Einerseits die Prävention und Abkehr von ideologisiertem und radikalisiertem Denken und Handeln, andererseits die Erarbeitung eines Leitfadens zur Kooperation zwischen staatlichen Stellen und der zivilgesellschaftlich getragenen Beratungsstruktur aufbauend auf den vor Ort gemachten Erfahrungen.

„Damit wird eine konstruktive Verschränkung von rechtsstaatlichen Maßnahmen sowie pädagogischer Intervention geschaffen“, heißt es.

Hierfür entsteht eine Schnittstelle zwischen dem Bayerischen Landeskriminalamt, der Bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus, sowie kommunalen Akteuren im Rahmen der Arbeit des Kommunalen Präventionsrates der Stadt Augsburg. Die konkrete pädagogische Deradikalisierungsarbeit wird durch Expertinnen und Experten der Violence Prevention Network gGmbH durchgeführt.

Abschließend wird eine Evaluation des gesamten Projekts vorgenommen und in einem durch das Büro für Kommunale Prävention der Stadt Augsburg zu verfassenden Projektbericht festgehalten.

Drei Komponenten

Das Vorhaben der Stadt Bamberg besteht wiederum aus den drei Komponenten „Runder Tisch Einzelfallbetrachtung“, „Netzwerk“ und „Koordinierungsstelle“. Die Zusammensetzung des Runden Tisches erfolgt interdisziplinär und umfasst auch Vertreter der Sicherheitsbehörden, die für die Deradikalisierungsarbeit auf Landesebene verantwortlich sind. Zudem sind Mitarbeiter der Stadtverwaltung Bamberg vertreten. Auch sollen die Angehörigen, sowie das Umfeld der mutmaßlich radikalisierten Person mit einbezogen werden. Weitere Akteure werden je nach Bedarf hinzugezogen.

Das Netzwerk wird die mit dem Problemfeld „Radikalisierung“ in Berührung kommenden Akteure zusammenbringen und einen gegenseitigen Austausch ermöglichen. Zudem soll die Landesebene bei der Deradikalisierungsarbeit unterstützt werden.

Mit der Koordinierungsstelle wird eine Anlaufstelle geschaffen, an die sich Angehörige, Lehrkräfte, Arbeitgeber und Verwaltungsmitarbeiter wenden können, wenn sie Anzeichen für eine bereits erfolgte (Teil-)Radikalisierung erkennen. Diese Anlaufstelle wird innerhalb der Stadtverwaltung angesiedelt und soll Bindeglied zwischen Verwaltung und Zivilgesellschaft sowie
Sicherheitsbehörden sein.

DK

 

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