Aus den Kommunenzurück

(GZ-23-2020)
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► Bezirke Mittel- und Unterfranken:

 

Prämierte Beispiele gelebter Inklusion

 

Die Bezirke in Mittel- und Unterfranken haben ihre jährlichen Inklusionspreise verliehen. Die mittelfränkische Auszeichnung, dotiert mit 5.000 Euro, ging an das Rother Inklusionsnetzwerk (RHINK). Fünf Initiativen dürfen sich dagegen in Unterfranken freuen. Mit jeweils 2.500 Euro wurden die Berufsfachschule für Ernährung in Schweinfurt, das inklusive Fußballteam Veitshöchheim, die Blaskapelle Augsfeld, das „In-Hotel“ Mainfranken in Marktbreit und die Integrativ-Musikgruppe „Freudentöne“ aus Karlstein am Main bedacht.

Das ehrenamtlich arbeitende Rother Inklusionsnetzwerk setzt sich seit sechs Jahren für die Barrierefreiheit im öffentlichen und privaten Raum ein. Dafür wollen die knapp 70 Mitglieder das Bewusstsein für vorhandene Barrieren schärfen und so die Inklusion von Menschen mit Behinderung oder chronischen Erkrankungen voranbringen.

Viele der RHINK-Mitglieder sind Experten in eigener Sache, da sie selbst ein Leben mit Behinderung führen. Das Inklusionsnetzwerk hat außerdem die Projektleitung über die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung, kurz EUTB, im Landkreis Roth inne.

Unter dem Motto „Gemeinsam mehr erreichen“ arbeitet das RHINK daran, verschiedene Menschen mit und ohne Behinderung aus den unterschiedlichsten Bereichen wie Verwaltung, Politik, Bildung, Kultur, Selbsthilfe oder Gesundheit zusammenzubringen.

Angehörige und Interessierte erhalten kompetente Beratung rund um das Thema Teilhabe am öffentlichen Leben. Mit regelmäßigen Aktionen, beispielsweise am „Tag der Gleichstellung von Menschen mit Behinderung“, Aufklärungsarbeit und Sensibilisierung zum Thema Inklusion in Schulen und Bildungseinrichtungen oder mit Projekten wie der „WEGWEISER“ oder die Wanderausstellung „Ich bin m/eine Erfahrung“ will das Rother Inklusionsnetzwerk wachrütteln.

Gesunde Ernährung

In Unterfranken überzeugte die Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung Maria Theresie der Gemeinnützigen Gesellschaft in Schweinfurt mit ihrem Bildungsprojekt „Gesunde Ernährung“ die Jury. Im Vordergrund des Projekts stand, gesunde Gerichte anhand von Rezepten in leichter Sprache gemeinsam zu kochen und zu verzehren.

Miteinander lernen, gemeinsam musizieren und anderen Menschen eine Freude machen, ist seit über 40 Jahren das Ziel der Blaskapelle Augsfeld. Einmal in der Woche trifft sich die Blaskapelle, die aus 15 Musikern, einem Dirigenten einer Betreuerin und dem Ausbilder besteht, zum gemeinsamen Musizieren. Die Musikerinnen und Musiker arbeiten alle in der Werkstatt für behinderte Menschen in Augsfeld.

Mittlerweile kommen auch mehr Musiker aus den umliegenden Ortschaften dazu. Laut Konrad Schneider von der Blaskapelle Augsfeld „fördert das Musizieren die Solidarität und den sozialen Zusammenhalt – auch deshalb ist dieses Projekt so wichtig.“

Sport überwindet Grenzen. Das zeigt sich nicht nur im internationalen Sportgeschehen, sondern gilt auch für das „Inklusive Fußballteam Veitshöchheim“. Seit 2004 treffen sich einmal pro Woche Fußballbegeisterte aller Altersgruppen, Nationalitäten und Berufsgruppen, ob mit oder ohne Handicap, auf dem Sportplatz, um ihrer Lust am Ballsport freien Lauf zu lassen. Zu den Fußballern gehören Kriegsflüchtlinge aus Syrien oder Äthiopien ebenso wie ehemalige Zivildienstleistende bzw. Schüler des Berufsförderungswerks oder des Caritas-Don Bosco-BFW. Eine lebendige Truppe, in der der Mannschaftsgeist den Ton angibt.

Im „In-Hotel“ Mainfranken findet der Urlaubs- oder Tagungsgast abseits der Einheitsgastronomie den Komfort, den auch ein „normales“ 3-Sterne-Hotel bietet, und dazu zahlreiche Besonderheiten. In dem AWO-Hotel fühlen sich die schwerbehinderten Mitarbeiter an ihren Arbeitsplätzen sehr wohl, weil diese bestmöglich an deren Bedürfnisse und Besonderheiten angepasst werden. Dass dieses „Anderssein“ für den Gast von Vorteil ist, beweisen kleine und große Annehmlichkeiten, von frischen hausgemachten Köstlichkeiten bis hin zur fast vollständig barrierefreien Ausstattung, für die man das „In-Hotel“ Mainfranken schätzt.

Die Integrativmusikgruppe „Freudentöne“ des Club 82, eine Initiative Körperbehinderter, e.V.) blickt auf eine wachsende Erfolgsgeschichte zurück. 2018 feierte die Gruppe ihr 20-jähriges Bestehen. In aufwändiger Vorarbeit werden jedes Jahr ein Musical oder Aufführungen für Feste oder Weihnachtsfeiern geplant und intensiv Lieder und Instrumentalbegleitungen einstudiert.

Teilweise müssen Texte in kurze, einfache Sprache umgeschrieben werden und auch Kostüme und die Bühnendekoration wird selbst erarbeitet und hergestellt. Doch dem Namen „Freudentöne“ getreu, steht die Freude beim Singen und Spielen im Vordergrund.

DK

 

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