Aus den Kommunenzurück

(GZ-23-2020)
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► „Einmal ohne, bitte“ im Landkreis Pfaffenhofen gestartet:

 

Pack die Mehrwegbox ein!

 

Mit Müll ist jeder von uns tagtäglich persönlich konfrontiert. Im Gegensatz zu CO2-Emissionen ist er sichtbar und meist relativ einfach zu vermeiden. Trotzdem steigt das Siedlungsabfallaufkommen pro Kopf kontinuierlich an. Das Bundesumweltamt meldet ein Hoch von 107,7 kg Verpackungsabfall pro Kopf für 2018. Damit ist Deutschland trauriger Europameister.

„Diesem Trend möchten und müssen wir gezielt entgegenwirken. Umwelt- und klimaschonendes Einkaufen soll sich im gesamten Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm etablieren“, so Landrat Albert Gürtner. Den mittlerweile fast schon obligatorischen Stoffbeutel hätten die meisten Konsumenten dabei. „Doch wie wäre es, künftig mal einen Schritt weiter zu gehen und beim Einkauf von beispielsweise Backwaren, Käse, Wurst und Fleisch oder anderen Lebensmitteln diese in ein mitgebrachtes Behältnis füllen zu lassen?“, so Doris Rottler vom Fachbereich Energie und Klimaschutz am Landratsamt Pfaffenhofen.

Problemloses Befüllen

Damit das verpackungsfreie Einkaufen möglichst einfach und ohne schiefe Blicke machbar ist, hat Doris Rottler Kontakt zum Münchner Verein rehab republic e.V. aufgenommen. Dieser hat die Kampagne „Einmal ohne, bitte“ entwickelt: Bunte Aufkleber an Schaufenstern oder Theken signalisieren, dass die Ware problemlos direkt in die mitgebrachten Behältnisse gefüllt wird. So soll das verpackungsfreie Einkaufen für Kundinnen und Kunden leichter gemacht werden.

Zusätzlich werden die teilnehmenden Läden in eine bundesweite Online-Karte unter www.einmalohnebitte.de aufgenommen, wo sich Verbraucherinnen und Verbraucher schon vor ihrem lokalen Einkauf informieren können. Teilnehmende Unternehmen erhalten ein Merkblatt, worauf die Verkäuferinnen und Verkäufer im Umgang mit kundeneigenen Behältnissen hinsichtlich der Lebensmittelhygiene achten müssen.

Doris Rottler: „Letzten Endes liegt die Entscheidung beim Verkaufspersonal: Erscheint eine Tupperdose oder die Lunchbox nicht sauber oder unbeschädigt, kann die Befüllung abgelehnt werden.“

Erfahrungswerte

Seit Ende Oktober machen das Kommunalunternehmen Strukturentwicklung (KUS) und das Landratsamt Läden und Gastronomen gezielt auf die Kampagne aufmerksam.

Der Anfang wurde gemacht: Von Metzgereien über Bäcker bis hin zu Direktvermarktern und natürlich den Unverpackt-Läden konnten bereits einige Händler und Gastronomen für die Kampagne gewonnen werden. „Gerade einigen Anbietern von Take-Away-Mittagessen ist die Ausgabe von Mittagessen in Styroporpackungen ein Graus, die springen gerne auf die Kampagne auf“, berichtet Doris Rottler von ihren Erfahrungen.

Weitere Läden und Gastronomen, die ganz oder teilweise unverpacktes Einkaufen ermöglichen, werden jederzeit gerne mit aufgenommen.

 

 

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