Aus den Kommunenzurück

(GZ-14-2020)
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► Multimodaler Mobilitätsmonitor:

 

Smarte Anzeige mit Sauber-Mobil-Daten am Hauptbahnhof Würzburg

 

Dieses Projekt bringt die Ziele von „Sauber Mobil“ und „Smart City“ intelligent zusammen. Am Hauptbahnhof Würzburg kann man künftig bequem im Vorbeigehen am neuen Mobilitätsmonitor übersichtlich aufbereitete Daten checken, die über aktuelle ÖPNV-Verbindungen, Baustellen, Staus oder Serviceangebote im Bereich der Mobilität informieren. Unweit der Zug-, Bus- und Straßenbahnterminals gibt es nun also einen Berater in Form einer Stele mit zwei großen Displays. Hier findet man gute Tipps für die Planung des weiteren Wegs in die Innenstadt, die Stadtteile sowie das Umland.

Wann fährt der nächste Bus? Wo finde ich ein Leihrad? Gibt es auf meiner Strecke Staus? Droht vielleicht Glatteis? Auf all diese Fragen gibt es Antworten und dennoch sind die beiden Menüs der smarten Anzeige in Litfaßsäulen-Größe“ nicht überfrachtet.

Mobilitätsangebote in Echtzeit

Bei einem Ortstermin am Hauptbahnhof dankte Oberbürgermeister Christian Schuchardt den Projektpartnern, die diese Innovation gemeinsam an den Start gebracht haben: „Im Smartphone-Zeitalter bietet dieses Display auf einen Blick ohne App-Aufruf am Smartphone Informationen zu Mobilitätsangeboten in Echtzeit. Direkt an der wichtigen Verkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof ist dieser Service augenfällig und damit goldrichtig platziert.“

Klimabürgermeister Martin Heilig würdigte den neuen Service: „Um eine nachhaltige Verkehrswende voranzutreiben, müssen die Menschen mitgenommen und über die Möglichkeiten informiert werden. Daher ist es besonders wichtig, aktuelle und zuverlässige Informationen zu Verkehrsgeschehen und Mobilitätsalternativen einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Der Mobilitätsmonitor direkt am Hauptbahnhof ist hier ein wesentlicher Baustein.“

Beim Mobilitätsmonitor handelt es sich um ein Teilprojekt des Umweltorientierten Verkehrs- und Mobilitätsmanagements (UVM). Am Hauptbahnhof werden Daten speziell für Fußgänger aufbereitet. Der Ansatz UVM wird final aber noch viel mehr leisten. So sollen auch Verkehrstafeln, eine multimodale Routing-App oder ein Onlineportal entstehen. Sich über geeignete Routen oder das passende Fortbewegungsmittel zu informieren, wird immer bequemer ob nun zu Hause, auf der Arbeit oder von unterwegs.

Big-Data-Wissen

Es geht aber nicht nur darum, Live-Verkehrsdaten oder Messwerte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mit diesem Big-Data-Wissen wird man auch direkt an Verbesserungen der Lebensqualität arbeiten und lenkend in den Verkehr eingreifen. Beispielsweise um die NO2-Belastung in besonders betroffenen Straßenzügen einzudämmen.

In der Fachabteilung Tiefbau lag die Federführung des komplexen Projekts: „Die Kunst war es, ganz unterschiedliche Fragestellungen gemeinsam anzugehen. Unsere Verkehrsplanung hat mit diesem Projekt einen neuen Grad der Verzahnung mit externen Partnern erreicht, von den Synergien profitieren alle“, ordnet Baureferent Benjamin Schneider die Innovationen ein.

Umsetzung im Innenstadtbereich

In der Broschüre der Projektpartner Stadt, WVV, Siemens Mobility GmbH, VMZ Berlin und IVU Umwelt GmbH Freiburg klingt das Vorhaben noch immer wie Science Fiction, doch den ersten Schritt wird man nun gehen: „Das System wird zunächst im Bereich der Würzburger Innenstadt umgesetzt. Hier werden gegenwärtig die NO2-Jahresmittelwerte an elf Straßenabschnitten überschritten. Von diesen Grenzwertüberschreitungen sind ca. 2.000 Einwohner direkt betroffen.

Steigt die stündliche NO2-Konzentration in den betroffenen Straßenabschnitten über den Schwellenwert von 60 μg/m3, wird durch die netzadaptive Ampel-Steuerung eine Drosselung der Verkehrsmenge an den Lichtsignalanlagen zur Reduzierung der Luftschadstoffbelastung eingeleitet.

Ziel dabei ist es, die Belastungsspitzen zu reduzieren und damit den Jahresmittelwert für NO2 von 40 μg/m3 dauerhaft einzuhalten. Der Schwellenwert wurde auf der Grundlage umfangreicher Modellberechnungen sachgerecht ermittelt.“

Das System findet eine faire Balance aus Anwohnerschutz und den Wünschen vieler Pendler oder Gäste, die aufs Auto nicht verzichten können. Das System wirbt aber auch dafür, das Auto stehen zu lassen und an den bequemsten Punkten auf Bus oder Straßenbahn umzusteigen. WVV-Geschäftsführer Thomas Schäfer hierzu: „Wir freuen uns, im Rahmen des Projektes ‚Sauber Mobil‘ zusammen mit der Stadt Würzburg und der Firma Siemens einen nicht unerheblichen Beitrag zum Mobilitätswandel in Würzburg leisten zu können.

Seit Jahrzehnten setzen wir auf nachhaltige Lösungen zur Förderung CO2-neutraler Mobilität, sei es bei der Anschaffung neuer umweltfreundlicher Fahrzeuge oder beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität, um nur einige Beispiele zu nennen. Mit der Realisierung des UVM gehen wir nun einen weiteren Schritt in Richtung Verkehrswende.“

Gefördert wird das Gesamtpaket UVM durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.

  

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