Aus den Kommunenzurück

(GZ-13-2020)
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► Münchner Stadtklima-Studie:

 

Künftige Wärmebelastung und Alpines Pumpen

 

In einem Kooperationsprojekt des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und des Referats für Gesundheit und Umwelt (RGU) sind zukünftige Temperaturentwicklungen und der Einfluss des „Alpinen Pumpens“ auf die städtische Durchlüftung untersucht worden.

Tobias Fuchs, Leiter des Geschäftsbereiches Klima und Umwelt des DWD:

„Die bereits gemessene Temperaturzunahme aufgrund des Klimawandels wird sich in Zukunft noch verstärken. Die Stadtklimasimulationen des DWD zeigen, dass sich im günstigen Fall die Anzahl der Sommertage im Münchner Stadtgebiet bis 2050 gegenüber dem Zeitraum 1971 bis 2000 um 35 bis 40 Prozent erhöht. Im ungünstigen Fall kann es sogar zu einer Verdopplung der Sommertage kommen.“

Umweltreferentin Stephanie Jacobs:

„Der DWD-Bericht liefert spezifische Ergebnisse für München, die unsere stadtklimatischen Datengrundlagen wie die Klimafunktionskarte ergänzen, und zeigt sowohl die Bedeutung der Luftaustauschbahnen als auch von großen, zusammenhängenden Grünflächen. Die Landeshauptstadt München hat sich zum Ziel gesetzt, dem Klimawandel auch auf planerischer Ebene zu begegnen. Hier sind vertiefende stadtklimatische Gutachten nötig.“

München als Großstadt ist von den wärmeren Temperaturen deutlich stärker betroffen als das Umland und auf eine Durchlüftung durch das regionale Windsystem Alpines Pumpen angewiesen. Bei diesem Zirkulationssystem weht tagsüber der Wind in Richtung Alpen und nachts strömt kühle Luft aus den Alpen in Richtung Stadt.

Laut Fuchs ist das Münchner Stadtklima im Sommerhalbjahr an etwa 20 bis 60 Tagen vom Alpinen Pumpen beeinflusst: „Vor allem in der Nacht, in der zu hohe Temperaturen den Erholungsschlaf stören, und vormittags zeigen unsere Messungen und Modellergebnisse den größten Abkühlungseffekt.“

Die Temperaturmessungen in München zeigen eine deutliche Zunahme der mittleren Jahrestemperatur seit Messbeginn 1955. 2018 war das seither wärmste Jahr und mit 11,4 Grad um 1,9 Grad wärmer als der langjährige Durchschnitt (1971-2000). Auch die Zahl der Hitze- und Sommertage und somit die Wärmebelastung haben zugenommen. Die meisten Rekordjahre liegen in diesem Jahrhundert.

 

 

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