Aus den Kommunenzurück

(GZ-4-2020)
gz aus den kommunen

► Intensiver Meinungsaustausch im Landratsamt – Forderungskatalog übergeben:

 

Landkreis Passau und „Fridays for Future“ im Gespräch

 

Zu einem Gespräch im Passauer Landratsamt trafen sich unter der Leitung von Landrat Franz Meyer die führenden kommunalen Repräsentanten mit Vertretern von „Fridays for Future“ (FfF) Passau. Dabei übergaben die Jugendlichen einen gut 20-seitigen Forderungskatalog.

Passaus Landrat Franz Meyer (5.v.l.), seine Stellvertreter Raimund Kneidinger und Klaus Jeggle, die Fraktionssprecher aus dem Kreistag und Vertreter aus dem Landratsamt diskutierten mit Fridays-for-Future-Aktivisten über den Forderungskatalog der Jugendlichen im Landkreis Passau.
Passaus Landrat Franz Meyer (5.v.l.), seine Stellvertreter Raimund Kneidinger und Klaus Jeggle, die Fraktionssprecher aus dem Kreistag und Vertreter aus dem Landratsamt diskutierten mit Fridays-for-Future-Aktivisten über den Forderungskatalog der Jugendlichen im Landkreis Passau.

Anhand der einzelnen Themenblöcke aus dem Katalog diskutierten Landrat Franz Meyer, seine Stellvertreter Raimund Kneidinger und Klaus Jeggle, die Fraktionssprecher aus dem Passauer Kreistag und Vertreter aus dem Landratsamt mit den Repräsentantinnen und Repräsentanten der jungen Klimaschutzbewegung. Im Mittelpunkt standen die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien, insbesondere Sonnen- und Windenergie, sowie zukunftsfähige Mobilität.

Für beide Seiten war der intensive Meinungsaustausch nach eigenem Bekunden gewinnbringend. Den Landkreis-Vertretern wurden dabei die konkreten Ziele der FfF-Bewegung, wie etwa das Erreichen der Klimaneutralität bis 2030, aufgezeigt. Klar wurde aber auch der Ist-Stand beim Thema Klimaschutz im Landkreis, wo laut Landrat Franz Meyer bereits umfangreiche Maßnahmen getroffen wurden.

Die FfF-Vertreter, begleitet von Prof. Dr. Michael Sterner, erkannten die bisherigen Schritte des Landkreises an, erklärten jedoch, dass diese aus ihrer Sicht nicht ausreichen, um die Ziele zur Emissionsreduktion zu erreichen.

„In den kommenden Jahren gibt es unserer Meinung nach noch eine Menge zu tun, um auch im Passauer Land den CO2-Ausstoß zu minimieren und etwa den ÖPNV durch einen Verkehrsverbund mit umliegenden Kommunen, mehr Benutzerfreundlichkeit und besseren Taktungen zu stärken und eine zukunftsfähige Mobilitätswende einzuleiten,“ betonte FfF-Vertreter Jakob Hagenberg.

Landkreis geht mit gutem Beispiel voran

„Bei Reduzierung der CO2-Emissionen gehen wir als Landkreis mit gutem Beispiel voran, rüsten unseren eigenen Fuhrpark auf umweltfreundliche Antriebsarten um, bauen und sanieren nach Passivhaus-Vorgaben und setzen beispielsweise bei der Stromversorgung unserer Liegenschaften zu 100 Prozent auf Ökostrom,“ entgegnete der Landrat.

„Ebenso befinden wir uns mit der Einführung des Bayerwaldtarifs zusammen mit den Landkreisen Freyung-Grafenau, Regen und Deggendorf auf dem Weg hin zu einer verkehrsverbund-ähnlichen Lösung.“ Der ÖPNV im Landkreis werde stetig verbessert und durch attraktive Preispolitik sowie benutzerfreundliche Angebote ausgebaut.

„Ich denke hier nur an den Rufbus und unser Öko-Netz- oder Umwelt-Ticketangebot, das wir als Landkreis mit bis zu 65 Prozent finanzieren. Wir unterstützen damit bewusst umweltfreundliche Mobilitätsformen und einen zukunftsfähigen ÖPNV“, ergänzte Landrats-Stellvertreter Raimund Kneidinger.

Das gemeinsame Ziel sei eine gute, lebenswerte Zukunft aller Menschen im Landkreis, waren sich Landrat Meyer und die FfF-Bewegung um Susanna Lindlein einig. Wichtig sei, dass die entsprechenden Ziele in einem demokratischen Prozess umgesetzt werden.

„Wir können die Klimakrise nur gemeinsam meistern,“ war gemeinsamer Tenor. Auch über gesellschaftliche Polarisierung und die Herausforderungen eines ökologischen Wandels, der gerade im ländlichen Raum sozialverträglich gestaltet werden müsse, wurde viel diskutiert. „Wir haben uns sehr über diese Möglichkeit des Austausches gefreut und hoffen, dass wir weiter im Gespräch bleiben“, resümierte Pauline Port von Fridays for Future.

 

 

GemeindeZeitung

Aus den Kommunen

AppStore

TwitterfacebookinstagramYouTube

Google Play

© Bayerische GemeindeZeitung