Kolumnen & Kommentarezurück

(GZ-14-2019)
Kommentar von Stefan Rößle
 

► Stefan Rößle, Landrat im Landkreis Donau-Ries, KPV-Landesvorsitzender:

 

Die KPV macht sich stark für kommunale Schwimmbäder

Liebe Leserinnen und Leser,

es gibt fast nichts Schöneres als unter dem weiß-blauen Himmel der Bayern zu liegen und die Sonne zu genießen. Dies haben sich in den vergangenen Wochen sicherlich viele unserer Mitbürger in Anbetracht des sommerlichen Wetters gedacht. Diejenigen, die Urlaub nehmen konnten, hatten Glück. Ein anderer Teil schwitzte mehr oder weniger bei der Arbeit. Profitiert von den heißen Temperaturen haben gerade die Jüngsten unserer Gesellschaft. Denn für die Schüler gibt es Hitzefrei-Regelungen an den Schulen. In der Folge waren unsere kommunalen Freibäder von zahlreichen Schülern gesäumt, die in den Genuss einer willkommenen Abkühlung kamen. Stichwort Freibäder – gut, dass es sie gibt.

Damit dies auch in Zukunft so bleibt hat die KPV sich für deren flächendeckenden Erhalt stark gemacht und eine Unterstützung des Freistaates für kommunale Schwimmbäder gefordert – mit Erfolg! Der bayerische Landtag hat über das Finanzausgleichsgesetz (FAG) die Förderung auf kommunale Freibäder (Art. 10 FAG) ausgeweitet. Der Freistaat Bayern stärkt dadurch den Kommunen den Rücken und unterstützt deren Investitionspotenzial für die öffentlichen Bäder. So fließen seit 2019 um die 50 Millionen Euro in die kommunale Bäderförderung. Dies ist insbesondere ein Erfolg der KPV, die sich dafür – mit mehreren Schreiben und öffentlichen Forderungen – nachdrücklich bei der bayerischen Staatsregierung und in Rücksprache mit den kommunalen Spitzenverbänden eingesetzt hat.

Unsere KPV-Initiative haben wir auch vor dem Hintergrund gestartet, dass immer weniger Kinder schwimmen können. So ist der schulische Schwimmunterricht ein essentieller Beitrag zur Erlangung der Schwimmfähigkeit. Zu diesem Zweck brauchen wir im Freistaat eine ausreichende Anzahl an Bädern zur Beschulung.

Öffentliche Bäder sind aber nicht nur die Grundlage für den Schwimmunterricht an Schulen, sie verkörpern auch ein Stück Lebensqualität, sind gesundheitsförderlich und gehören als wichtiger Bestandteil zu unserer Erholungs- und Freizeitkultur in den Kommunen. Gerade im ländlichen Raum – im Sinne der gleichwertigen Lebensverhältnisse im gesamten Freistaat – spielt dies eine große Rolle. So wird durch das neue FAG die Sanierung von Bädern über das Schulschwimmen hinaus gefördert. Dies ist ein Erfolg der KPV und ein Gewinn für die Kommunen und alle „Wasserratten“.

Trotz des anlaufenden Einstiegs in die Förderung ist der Sanierungsrückstau für alle kommunalen Bäder enorm. So wurde der Investitionsbedarf von Städtetag und Gemeindetag in Bayern auf über 1,2 Milliarden Euro geschätzt. Aus Sicht der KPV wird deshalb die Praxis zeigen, dass eine Ausweitung der Förderung zwingend notwendig wird.

In diesem Zusammenhang nicht zu vergessen: Die meisten öffentlichen Bäder sind massive Zuschussbetriebe und für die Gemeinden auch abseits der Investitionskosten nicht leicht zu schultern. Damit in Zukunft aber wieder mehr Kinder schwimmen lernen und sich die Bürger an heißen Tagen in den kommunalen Freibädern eine willkommene Abkühlung verschaffen können, sind in Summe weiterhin große Anstrengungen auf allen politischen Ebenen nötig. Als KPV bleiben wir dran an dem Thema, unter anderem beim kommenden Spitzengespräch zum kommunalen Finanzausgleich.

Ihr Stefan Rößle, Landrat im Landkreis Donau-Ries, KPV-Landesvorsitzender

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