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(GZ-12-2019)
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► Projekt „Bayern schwimmt“:

 

Mehr Bronze für junge Schwimmer

 

Mit dem neuen Projekt „Bayern schwimmt“ wollen Wasserwacht, Politik und Schulen Viertklässler in Bayern zu sicheren Schwimmern machen. Denn die Anzahl der Kinder mit Bronzeabzeichen nimmt von Jahr zu Jahr kontinuierlich ab. An der kostenlosen Initiative können Schulen bayernweit mitmachen.

Strampeln, Kreise ziehen und dabei nicht untergehen – das versuchen die Kleinsten, wenn sie sich das erste Mal ins Wasser wagen. Mehr als 10.000 Kinder und Jugendliche lernen jährlich bei der bayerischen Wasserwacht das Schwimmen. Es sollen bayernweit noch mehr Kinder werden, die sich mit dem Bronze-Abzeichen sicher im Wasser bewegen. Dazu hat der Verein die Aktionswoche „Bayern schwimmt“ ins Leben gerufen.

„Es ist enorm wichtig, dass Schüler spätestens nach der vierten Klasse schwimmen können“, sagte Thomas Huber, Landesvorsitzender der Wasserwacht, zum Start der Aktion kurz vor den Sommerferien in Bayern. Dafür müssten Eltern, Schulen, Wasserrettungsorganisationen und Schwimmvereine an einem Strang ziehen, betonte Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo (Freie Wähler).

Schwimmen ist lebensnotwendig

Bei dem Projekt „Bayern schwimmt“ können Viertklässler (zwischen 9 und 11 Jahren) vom 15. bis 19 Juli täglich Schwimmunterricht bekommen und am Ende das Jugendschwimmabzeichen Bronze machen. „Dieses Projekt ist ein toller gemeinsamer Beitrag von Schulen und Wasserwachten“, sagte Landtagspräsident und Schirmherrin Ilse Aigner (CSU). Und es mache nicht nur Spaß, den Sport zu beherrschen, sondern sei auch lebensnotwendig, betonte die Landtagspräsidentin.

Traurige Bilanz

Im Jahr 2018 ertranken in Deutschland mindestens 504 Menschen. 435 Männer und Frauen, das sind rund 86 Prozent der Opfer, verloren in Flüssen, Bächen, Seen und Kanälen ihr Leben, so die traurige Bilanz der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Wie in den Vorjahren ertranken die meisten Menschen im Jahr 2018 in Bayern. Im Freistaat kamen 89 Personen ums Leben. Dabei haben 70 Prozent aller 10-Jährigen in Bayern das Schwimmabzeichen Seepferdchen, aber nur 40 Prozent das Bronzeabzeichen und erst das garantiert sicheres Schwimmen. Jedes Jahr sinkt die Zahl der Kinder, die ein Abzeichen haben um fünf Prozent.

20 Millionen für Bäder

„Daher ist es mir ein großes Anliegen, unsere Kinder frühzeitig fit fürs Wasser zu machen und ihnen Wassersicherheit zu vermitteln. Die Wasserwacht Bayern mit ihrer Initiative „Bayern schwimmt“ wie auch die Schulen Bayerns leisten einen wichtigen Beitrag zu dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe, die uns allen am Herzen liegt! Eltern, Schulen, Wasserrettungsorganisationen und Schwimmvereine müssen gemeinsam an einem Strang ziehen, damit unsere Kinder zu geübten Schwimmern werden“, sagte Kultusminister Michael Piazolo.

Bayern unterstützt den Erhalt schulnaher Schwimmbäder als Unterrichtsstätte ab sofort mit jährlich 20 Millionen Euro für die Sanierung kommunaler Bäder.

„Das jetzt mit dem Koalitionspartner abgesprochene Sonderprogramm ist für uns FREIE WÄHLER nur der Einstieg in eine noch stärkere Förderung kommunaler Schwimmbäder. Denn auf die sieben Regierungsbezirke Bayerns heruntergebrochen reichen 20 Millionen Euro im Jahr nicht aus, um den gewaltigen Sanierungsstau ausbügeln zu können“, sagte Joachim Hanisch, stellvertretender Vorsitzender und kommunalpolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion.

Damit die bayerischen Schüler als sichere Schwimmer in die Sommerferien starten können, sind 73 Kreiswasserwachten mit vielen ehrenamtlichen Helfern für die Aktion im Einsatz. Schulen können sich noch bis zum 28. Juni für das kostenlose Projekt bei den Wasserwacht-Ortsgruppen anmelden. 

Anja Schuchardt

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