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(GZ-5-2018)
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► Unfallstatistik 2017 in Bayern:

 

Weniger Verkehrstote und Verletzte auf Bayerns Straßen

 

Unfallstatistik Bayern 2017

Verkehrsminister Herrmann präsentiert die Unfallstatistik 2017

Die Zahl der Verkehrstoten in Bayern ist im vergangenen Jahr auf 608 zurückgegangen. Das sind acht Tote weniger als 2016 (616) und bedeutet den niedrigsten Stand seit Beginn der Unfallaufzeichnungen vor mehr als 60 Jahren. Dies ist die wichtigste Botschaft, die Innen­ und Verkehrsminister Joachim Herrmann anlässlich der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 2017 übermittelte. Er sei damit jedoch noch nicht zufrieden. Der Minister bekräftigte erneut sein Ziel, die Zahl der Unfalltoten im Straßenverkehr bis 2020 auf jährlich unter 550 zu senken.

Herrmann zufolge ist auch die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle in Bayern im letzten Jahr mit 548 auf einen absoluten Tiefststand gesunken. Bei den Verletzten habe es einen Rückgang auf 69.659 gegeben, 2.104 weniger als im Vorjahr. Hingegen seien die Verkehrsunfälle auf 404.951 angestiegen, 1,7% mehr als 2016 (398.100). Gleichzeitig sei in Bayern aber auch die Einwohnerzahl sowie die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge gestiegen.

Die meisten Verkehrsunfälle mit Todesfolge ereigneten sich wieder auf Landstraßen. Dort sind in 2017 367 Menschen ums Leben gekommen (2016: 394). Vor allem bei Unfällen auf Auto­bahnen und Landstraßen werden immer häufiger schwere Lastwagen als Verursacher registriert. Dabei habe sich die Zahl der Verkehrstoten um 33% auf 157 erhöht, gab der Minister bekannt. Dies liege u.a. an der stetigen Zunahme des LKW-Verkehrs. Hier sind Maßnahmen zur Entschärfung von Unfallschwerpunkten dringend notwendig.  Einem generellen Tempolimit auf Autobahnen und Landstraßen erteilte Herrmann jedoch eine Absage.

Jeder fünfte Verkehrstote ist ein Motorradfahrer

Geringfügig erhöht von 68 auf 70 (+ 2,9%) hat sich auch die Zahl der tödlichen Fahrradunfälle im Straßenverkehr. Leichte Rückgänge gibt es hingegen bei der Anzahl getöteter Fußgänger (-8,8¾) und Motorradfahrer (-7,5%). Dennoch ist jeder fünfte Verkehrstote ein Motorradfahrer. Gerade diese Tatsache mache deutlich, dass die Maßnahmen zur Motorradsicherheit entscheidend verstärkt werden müssen, betonte Herrmann. Das Thema Motorradsicherheit soll in diesem Jahr in den Mittelpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit und zahlreicher weiterer Maßnahmen rücken: So werden sich z.B. der achte Bayerische Landestag der Verkehrssicherheit im Juni in Kaufbeuren sowie die siebte Verkehrssicherheitskonferenz Mitte September bei BMW in München mit diesem Thema beschäftigen.

Wichtigste Unfallursache bei tödlichen Verkehrsunfällen war einmal mehr überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit. Rund ein Drittel (183) gehe auf das Konto von Rasern. Die Zahl der dabei getöteten Menschen ist um 5,1% auf 226 angestiegen. Im Zusammenhang mit Geschwindigkeitsverstößen hat die Bayerische Polizei im vergangenen Jahr 324.269 Anzeigen erstattet und 904.504 Verwarnungen erteilt. Außerdem seien vom Polizeiverwaltungsamt 35.763 Fahrverbote verhängt worden, erläuterte der Minister.

Blitzmarathon im April

Angesichts dieser Zahlen werden auch in diesem Jahr intensive Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden. Unter anderem soll es im April wieder einen sogenannten Blitzmarathon geben, der sich inzwischen als wirksames Mittel gegen Raser bewährt hat. Bei der Ahndung von Geschwindigkeitsverstößen sind höhere Geldstrafen jedoch keine Pauschallösung. Die wirksamsten Strafen stellen Fahrverbote oder der Entzug des Führerscheins dar.

Wie Herrmann weiter ausführte, war auch ungenügender Sicherheitsabstand eine häufige Ursache für schwere bzw. tödliche Unfälle, vor allem auf Autobahnen. Dabei ist die Zahl der Todesfälle von 44 auf 70 angestiegen. Rund 60% mehr als im Vorjahr. Bei 4.821 (2016: 4715) Alkoholunfällen kamen 59 (2016: 58) Menschen ums Leben. Überhaupt kein Verständnis zeigte der Minister für Gurtmuffel: Jeder fünfte tödlich verunglückte Autoinsasse war nicht angeschnallt.

„Bayern mobil – sicher ans Ziel“

Auch das Abkommen von der Fahrbahn spielt eine wesentliche Rolle bei tödlichen Verkehrsunfällen. Dabei sind im letzten Jahr 194 (2016: 191) Menschen getötet worden. Die Gründe hierfür sind vielfältig und reichen von Fahrfehlern über die Ablenkung durch Mobilfunk bis hin zu Müdigkeitsunfällen. Vor diesem Hintergrund werde der Freistaat heuer die Verkehrssicherheitskampagnen insbesondere auf Gurtmuffel, alkoholisierte Verkehrsteilnehmer und die Einhaltung der Ruhezeiten von LKW-Fahrern konzentrieren.

Abschließend verwies der Verkehrsminister nochmals auf das staatliche Verkehrssicherheitsprogramm 2020 „Bayern mobil -  sicher ans Ziel“, mit dem vor allem die Zahl der Unfalltoten weiter gesenkt werden soll.

RM

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