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(GZ-7-2015)
Gastbeiträge
► Praxiswissen:
 
Veranstaltungssicherheit in Kommunen
 

Gastbeitrag von Dennis Vosteen, Branddirektion München

Die Berufsfeuerwehr München stellt einen neuen „Leitfaden für Feuerwehr, Sicherheitsbehörde und Polizei sowie Veranstalter und deren Sicherheitsdienstleister“ vor. Die Anzahl an Veranstaltungen und damit verbunden die Anforderungen an die Sicherheit, haben in den letzten Jahren zugenommen. Eine Folge dieser Entwicklung ist, dass eine Vielzahl unterschiedlicher kommunaler Regelungen sowie Veröffentlichungen und Fortbildungsangebote zur Veranstaltungssicherheit erstellt wurden und bereitgestellt werden. Um in diesem Nebeneinander den Überblick zu behalten und vor allem Veranstaltungen zu ermöglichen, anstatt sie zu verhindern, hat die Berufsfeuerwehr München ihre aus dem Jahr 2012 stammende Handreichung fortgeschrieben und erheblich erweitert.

Die Grundlage für die Neuauflage ist das Münchener Praxiswissen, dass durch die jährliche Bearbeitung von über 2.000 Veranstaltungen und der Prüfung von über 70 Sicherheitskonzepten pro Jahr, ständig erweitert wird. Zusätzlich konnten neue Erkenntnisse durch die Beteiligung am nationalen, mit Experten von Polizei, Wissenschaft und Endanwendern besetzten und durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsprojekt „BaSiGo – Bausteine für die Sicherheit von Großveranstaltungen“ übernommen werden. „Wir haben uns bewusst für den allgemeinen Begriff „Veranstaltungssicherheit“ entschieden, denn wir wollen Kommunen und Veranstalter in allen Belangen der Veranstaltungssicherheit unterstützen“, so Branddirektor Peter Bachmeier, der die fachliche Verantwortung für die Neuauflage bei der Berufsfeuerwehr München übernommen hat. „Wir streben analog zur 2. Auflage eine Empfehlung durch das Bayerische Staatsministerium für Inneres, Bau und Verkehr an. Zusätzlich soll der neue Leitfaden in den Gremien der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren in Deutschland vorgestellt werden“, so Bachmeier weiter.

Das Ziel der Berufsfeuerwehr München ist es, Praxis und Wissenschaft so zu verbinden und die Ergebnisse aufzubereiten, dass das Wissen universell anwendbar, leicht verständlich und der Prozess „Veranstaltungssicherheit“ damit transparent gestaltet werden kann. Der neue Leitfaden soll daher nicht nur in Bayern, sondern bundesweit umsetzbar und anwendbar sein. Er verfolgt dabei nicht den Anspruch andere Papiere zur Veranstaltungssicherheit zu verdrängen, sondern durch aktuelle Erkenntnisse und erfolgreich in der Praxis angewandte Lösungsansätze zu ergänzen.

Der Leitfaden orientiert sich daher am folgenden Aufbau:

  • Einführung in das „System Veranstaltung“
  • Einordnung der beteiligten Akteure
  • Unterteilung der Veranstaltung in Phasen, um Bearbeitungsschwerpunkte zu erkennen
  • Festlegung der Verantwortlichkeiten durch eine klare Rollenverteilung
  • Benennung und Erläuterung der Inhalte des Sicherheitskonzeptes
  • Beschreibung des Genehmigungsverfahrens
  • Planung für und Reaktion auf sicherheitsrelevante Ereignisse anhand verschiedener Arten des Betriebes während der Durchführung der Veranstaltung
  • Nachbereitung der Veranstaltung durch die beteiligten Akteure

Die Anlagen des Leitfadens enthalten darüber hinaus Merk- und Infoblätter zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten wie „Sicherheitsabsperrungen“, „Verwendung von Pyrotechnik“ oder „Empfehlungen zur Nutzung von Farbpulver bei „Holi-Festivals“.

Der neue Leitfaden wird auf der Weltleitmesse für den Brand- und Katastrophenschutz, Rettung und Sicherheit „Interschutz 2015“ vorgestellt und anschließend zum kostenlosen Download auf der Internetseite der Berufsfeuerwehr München zur Verfügung stehen. Daneben ist mit Unterstützung des Bayerischen Gemeindetages und des Bayerischen Städtetages eine kostenlose Abgabe in gebundener Form an bayerische Kommunen geplant.

 
Dennis Vosteen

Der Autor des GZ-Gastbeitrages: Dennis Vosteen.

DV

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