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(GZ-5-2017)
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► Informationsveranstaltung in Murnau:
 
Zukunft „Mobilität“

Die Art, wie wir in Zukunft mobil sein werden, wird sich grundlegend verändern. Welche technischen Innovationen und gesellschaftlichen Trends führen uns zu neuen Möglichkeiten der Fortbewegung? Und vor welchen neuen Herausforderungen steht die Verkehrsplanung? Tobias Kipp (Teamleiter „Kommunale Mobilität“, team red Deutschland GmbH) und Rainer Lampl (Geschäftsführer, green-solutions GmbH & Co. KG) diskutierten dies mit Interessierten im Kultur- und Tagungszentrum Murnau.

Tobias Kipp informierte über die Zukunftstrends in der innovativen Verkehr-/Mobilitätsplanung. Dabei ging er zunächst auf das Mobilitätsverhalten der verschiedenen Verkehrsteilnehmer ein: Gemäß der Studie „Mobilität in Deutschland“ (2008) legt der durchschnittliche Verkehrsteilnehmer am Tag 3,5 Wege zurück und ist dabei 1 Stunde unterwegs. Im Vergleich zu früher ist jedoch die hierbei zurückgelegte Kilometer-Leistung steigend. Und im Vergleich zu vorhergehenden Erhebungen nimmt der Umweltverbund (ÖPNV, Fahrrad und Fußgänger) eine größere Bedeutung beim Hauptverkehrsaufkommen (Anzahl der Wege) ein. Dabei spiegle sich auch das Verkehrsverhalten der jüngeren Generation wieder, die weniger Wert auf Auto und Autofahren lege.

Gefragt sind neue Konzepte

Darüber hinaus gab er zu bedenken, dass der Infrastrukturausbau für Kfz auch mehr Verkehr induziere. Doch zugleich gibt es aufgrund des demographischen Wandels künftig weniger Zahler und Nutzer dieses Infrastrukturneubaus. Und zudem wachsen die Städte stetig weiter, während die ländlichen Räume schrumpfen. Deshalb seien neue Mobilitätskonzepte gefragt: Car-/ und Bike-Sharing Systeme, Mobilitätsdienstleistungen (Mitfahrgelegenheit, Apps, etc.) und Mobilitätsmanagement zur Effizienzsteigerung in Betrieben oder Kommunen.

Auch die Integration von alternativen Antriebstechnologien wie Elektromobilität, Wasserstoffantriebe, synthetisches Erdgas und und von Fortschrittstechnologien, wie das automatisierte Fahren, werde bei der Erstellung zukünftiger Konzepte immer wichtiger, so Kipp.

Hinsichtlich des Radwegekonzepts, das der Landkreis Garmisch-Partenkirchen derzeit erarbeiten lässt, gilt es vornehmlich zwei Zielgruppen zu berücksichtigen: Touristen und Freizeitsportler sowie Einheimische und Pendler. Letztere benötigen in Murnau attraktive Radwege, um beispielsweise rasch und sicher zum Bahnhof zu gelangen. Dazu gehören auch eine ausreichende Beleuchtung und geräumte Wege im Winter, betonte Rainer Lampl.

Die betroffenen Gemeinden im Landkreis sind sich dabei einig, dass der Trend hin zu E-Bikes in die Planung des Radwegekonzepts berücksichtigt werden muss – vor allem um die Sicherheit der Fahrradfahrer zu gewährleisten. Beispielsweise könne hier mittels einer entsprechenden Beschilderung und Hinweisen auf Gefahrenbereiche Unfällen vorgebeugt werden.

So sehe die Wegenetzplanung des Landkreises Garmisch-Partenkirchen insbesondere eine Asphaltierung der Verbindungswege zwischen den Ortschaften sowie eine einheitliche und durchgehende Beschilderung vor, so Lampl. Im Rahmen des neuen Radwegekonzepts sollen bisher fehlende Verbindungsradwege am Ettaler Berg zwischen Ettal und Oberau sowie zwischen Schwaiganger und Murnau ergänzt werden. Und für den Radschnellweg zwischen Murnau und Garmisch-Partenkirchen sei die Förderung bereits bewilligt, bestätigte der Geschäftsführer von green-solutions.

RED

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