Fachthemazurück

(GZ-23-2016)
gz fachthema
► Schaffung eines ausreichenden Netzes an Annahmestellen:
 
Alternativen zum Holsystem mittels Biotonne
 
 

Um eine akzeptable Sammelmenge zu erzielen, ist die Schaffung eines ausreichenden Netzes an Annahmestellen erforderlich. Dies berücksichtigt zum einen die fehlende Lagermöglichkeit bei Küchen- und Speiseabfällen und zum anderen ist ein ausreichendes Angebot an Annahmestellen Voraussetzung zur Nutzung des Bringsystems durch die Haushalte. Die Anzahl der Annahmestellen lässt sich nicht allgemeingültig festlegen; abgesehen von dem Hinweis, dass der Sammelerfolg umso höher ist, je dichter das Angebot an Annahmesteilen ist. So verfügt der Landkreis Birkenfeld über eine Dichte von ca. 110 Einwohner je Annahmesteile und die Stadt Landshut über eine Dichte von ca. 85 Einwohner je Annahmestelle.

Die Mehrzahl der öffentlich rechtlichen Entsorgungsträger mit Bringsystem verfügt über ein weniger dichtes Netz an Annahmestellen, hier werden je Stadt oder Gemeinde mindestens je eine Annahmestelle angeboten, abhängig von der Größe der Kommune. Häufig befinden sich diese Annahmestellen auf eingezäunten Wertstoffhöfen der Kommunen, was den Vorteil einer Überwachung der Leerungen hat, aber den Nachteil einer eingeschränkten Nutzung zu den Öffnungszeiten der Wertstoffhöfe mit sich bringt.

Um bei diesem Konzept dennoch eine ausreichende Sammelmenge zu erreichen, kommt der regelmäßigen Öffentlichkeitsarbeit, auch während des Betriebs des Bringsystems, eine hohe Bedeutung zu.

Der vielfach vermutete Nachteil erhöhter Fehlwürfe bei frei zugänglichen Annahmestellen hat sich in der Praxis, vor allem bei regelmäßiger Öffentlichkeitsarbeit, nicht bestätigt.

Der inhaltliche, aber auch der kostenmäßige Umfang der Öffentlichkeitsarbeit darf nicht unterschätzt werden. Die Veröffentlichung einer Pressemeldung kurz vor Start des Bringsystems ist nicht ausreichend. Stattdessen sind alle Elemente eines Kommunikationskonzeptes - Zielgruppen, Kommunikationskanäle und -maßnahmen - mit entsprechendem zeitlichen Vorlauf zu planen und unter Einhaltung eines ebenfalls festzulegenden Zeitplans umzusetzen. Insbesondere die Berücksichtigung des Informationsbedarfs der unterschiedlichen Zielgruppen ist wesentliches Merkmal einer erfolgreichen Öffentlichkeitsarbeit.

Frühzeitig kommunizieren

Neben den Bürgerinnen und Bürgern in einem Landkreis sind dies z. B. die politischen Gremien, Städte und Gemeinden (Leitungs- und Sachbearbeitungsebene), regionale Medien (Presse, Regionalfernsehen), die eigenen Mitarbeiter der Abfallwirtschaft (auch an den Annahmesteilen) sowie Verwaltungen von Großwohnanlagen. Ferner kann das Gewerbe einbezogen werden und eine frühzeitige Kommunikation mit regionalen Dienstleistern erhöht die Anzahl wirtschaftlicher Angebote bei Ausschreibungen der Sammlung und Verwertung der Bioabfälle. Für die Zielgruppen sind im Anschluss die geeigneten Kommunikationskanäle zu definieren; neben den bekannten Printmedien ist vor allem eine Kommunikation über die Homepage hilfreich, da mittlerweile eine hohe Anzahl an Haushalten über einen Internetzugang verfügen.

Beispiele sind Informationen an die Haushalte, Abstimmung mit den Gemeinden, Pressemitteilungen, Anzeigen in regionalen Medien, Einrichtung Hotline, Veranstaltungen in den Kommunen und ggf. in Schulen oder auch die Produktion eines Informationsvideos. Diese Beispiele zeigen, dass für die Kommunikation ausreichend Zeit einzuplanen ist. Wichtig ist, dass neben den Maßnahmen ein abgestimmter Zeitplan erstellt wird.

erschienen am: 2016-11-26 im europaticker

GemeindeZeitung

Fachthema

AppStore

TwitterfacebookinstagramYouTube

Google Play

© Bayerische GemeindeZeitung