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(GZ-13-2019)
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► Unternehmerkonferenz der bayerischen Sparkassen in Nürnberg:

 

Arbeitswelt im Wandel

 

Wie wird die Arbeitswelt 2030 aussehen? Welche Megatrends und wirtschaftlichen Einflüsse sind dabei zu berücksichtigen? Wie sichern Sie sich in den Märkten die Aufmerksamkeit? Wie können Sie als Unternehmer die Digitalisierung nutzen? Zu diesen Fragen und vielen weiteren Themen bekamen die über 1.000 Teilnehmer der 17. Unternehmerkonferenz der bayerischen Sparkassen dezidierte Antworten. Das Motto der Tagung im Nürnberg ConventionCenter NCC Ost lautete: „Arbeitswelt im Wandel – digital. agil. global“.

Den Tagungsrahmen bildeten unter anderem Impuls- und Keynote-Vorträge mit dem Chefvolkswirt Dr. Jürgen Michels, der Arbeitswelt-Expertin Prof. Dr. Jutta Rump, dem Spezialisten für Profilierung Jon Christoph Berndt und dem bekannten Wirtschaftskabarettisten Vince Ebert. Daneben standen 30 informative Fachvorträge aus den Fachbereichen Digitalisierung, Management und Arbeitswelt, Finanzen und Internationales Geschäft sowie dem AgriBusiness auf der Agenda.

Eingebettet in die Konferenz war die Verleihung des Bayerischen Gründerpreises. Diese höchste Auszeichnung für Unternehmer in Bayern wird für besondere und herausragende Erfolge beim Aufbau und Erhalt von Unternehmen verliehen. Die Sparkassen wollen damit zu Innovationsfreude und Entschlossenheit ermutigen und fördern so das Arbeitsplatzwachstum und die regionale Entwicklung in Bayern.

„Unser Ansatz wird mit jedem Jahr wichtiger, weil die Zahl der Gründer und Gründerinnen in Deutschland rückläufig ist. Immer mehr Menschen in Deutschland schmieden zwar Pläne, sich selbstständig zu machen und ein Unternehmen zu gründen. Aber die meisten wagen den Schritt am Ende doch nicht. Von einer ‚Gründerzeit‘ kann also derzeit nicht die Rede sein“, erläuterte Roland Schmautz, Vizepräsident des Sparkassenverbands Bayern. Doch die diejenigen, die den Schritt in die Unternehmertätigkeit wagen, seien besser vorbereitet als früher. „Sie sind ideengetriebener, wachstumsorientierter und innovativer als in früheren Jahren. Internationalität, Qualität der Geschäftsausstattung, aber auch Ausbildungsstand und Soft Skills haben insgesamt sehr zugenommen“, so Schmautz.

Finanzielle Absicherung vielversprechender Unternehmenskonzepte

„Die bayerischen Sparkassen wollen die Menschen zur unternehmerischen Selbstständigkeit ermutigen. Unsere Kunden sollen das Gefühl haben, dass sie mit uns auch etwas wagen können. Wir sichern vielversprechende Unternehmenskonzepte finanziell ab, schaffen einen Überblick über Förderprogramme und bringen nicht zuletzt auch Netzwerkpartner zusammen, die gegenseitig voneinander profitieren können. Denn wir wissen, dass die zukünftige ökonomische Dynamik unseres Wirtschaftsraums von neuen unternehmerischen Initiativen abhängt: Gründer und mittelständische Unternehmen sind der Motor der bayerischen Wirtschaft. Und gerade Bayern bleibt ein gutes Pflaster für Existenzgründer aller Branchen“, hob der Vizepräsident hervor.

Kategorien „Konzept“ und „StartUp“

Als bestes Unternehmen in der Kategorie „Konzept“ wurde die FMS Future Mobility Solutions GmbH aus Gaimersheim ausgezeichnet, die in Zukunftsthemen wie hochautomatisiertes Fahren, innovative Mobilitätskonzepte und Digitalisierung entwickelt, forscht und berät. In der Kategorie „StartUp“ ging der Preis an die GBS German Bionic Systems aus Augsburg, die als erster europäischer Hersteller Exo- oder Außenskelette zur Kraftverstärkung für Menschen, die in der industriellen Produktion oder der Logistik körperlich schwer arbeiten, fertigen. Als „Aufsteiger“ konnte sich die noris network AG aus Nürnberg durchsetzen, ein hochmoderner Rechenzentrumsanbieter, der seinen Kunden maßgeschneiderte Lösungen in den Bereichen IT-Outsourcing, Cloud Services sowie Network & Security anbietet.

In der Kategorie „Nachfolge“ siegte die Ziegler Holding GmbH aus Plößberg, die im Kerngeschäft eines der größten Sägewerke Europas mit 1.200 Mitarbeitern betreibt. Der Generationenwechsel ging dort mit einer strategischen Neuausrichtung einher, mit der neue Märkte für das Schnittholz vor allem im Nahen Osten erschlossen wurden. Mittlerweile exportiert das Unternehmen weltweit, doch die Ziegler Group ist trotz der globalen Aktivitäten eine regional verwurzelte Unternehmensgruppe geblieben.

Der „Sonderpreis für besonders regional engagiertes Handeln“ wurde an den Fritz-Felsenstein-Haus e.V. aus Königsbrunn bei Augsburg vergeben, der Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung begleitet. Mit entschlossenem, undogmatischem und professionellem Engagement vieler Haupt- und Ehrenamtler ist im Laufe der Jahre ein Kompetenzzentrum mit besonderer Innovationskraft entstanden. Mit rund 540 Mitarbeitern ist das Förderzentrum der größte Arbeitgeber der Stadt Königsbrunn.

Auszeichnung für das „Lebenswerk“

Die Auszeichnung für das „Lebenswerk“ erhielt die Münchner Unternehmerin Evi Brandl. In mehr als 50 Jahren unternehmerischer Tätigkeit entwickelte sie mehrere Betriebe aus verschiedenen Branchen. Mit beharrlichem Einsatz hat sie zunächst die Vinzenz Murr GmbH mit 230 Filialen aus dem ehemaligen Metzgereibetrieb ihrer Eltern mit einem Stammhaus und drei Filialen geschmiedet. Über die Branchengrenzen hinaus investierte Brandl außerdem in die Modefirma Etienne Aigner AG, richtete das Unternehmen erfolgreich neu aus. Am Unternehmenserfolg lässt sie soziale Projekte für die Stiftung „Herz für Herz“ teilhaben, die bedürftigen Kindern im In- und Ausland zu lebensnotwenigen kardiologischen Operationen verhilft.

Rund 4.500 neue Jobs finanziert

2018 reichten die bayerischen Sparkassen wieder über 200 Millionen Euro Kredite für ca. 1.500 Existenzgründungsvorhaben aus, berichtete Roland Schmautz. Mehr als zwei Drittel aller Gründungsfinanzierungen wurden in Verbindung mit zinsgünstigen Krediten der staatlichen Förderinstitute KfW, LfA Förderbank Bayern und Landwirtschaftlicher Rentenbank vergeben, mit denen die bayerischen Sparkassen sehr eng zusammen arbeiten. Davon profitierten die jungen Unternehmen ganz maßgeblich. Da mit einer Errichtung eines Unternehmens jeweils mehrere Arbeitsplätze geschaffen werden, trugen die Initiativen der Gründer sowie die Kredite der Sparkassen zur Schaffung von ca. 4.500 neuen Jobs bei.

„Wir Sparkassen sind stolz darauf, diesen Beitrag zu einer erfolgreichen Wirtschaftskultur leisten zu können. An vorderster Front stehen allerdings die Unternehmer und Unternehmerinnen – mit ihren Ideen, ihrem Mut und mit viel Entschlossenheit“, so Schmautz abschließend.

DK

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