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(GZ-8-2019)
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► Erdgasautos:

 

Die vergessene Alternative

 

„Wenn wir eine Mobilitäts- und Energiewende wollen, brauchen wir alles, was verfügbar ist. Und dazu gehört auch der Einsatz von CNG als Treibstoff“, so Helmut Kaumeier, Leiter Kommunalkunden bei erdgas schwaben.

Das Ergebnis des GZ-Autogas-Testfahrens: Spritkostenersparnis auf 1.072 Kilometer von 21,57 Euro gegenüber einem sparsamen Dieselfahrzeug. Unser Bild zeigt Helmut Kaumeier, Leiter Kommunalkunden erdgas schwaben und GZ-Verlegerin Theresa von Hassel an Deutschlands erster Tankstelle, die Erdgas aus biogenen Reststoffen anbietet. Bild: erdgas schwaben
Das Ergebnis des GZ-Autogas-Testfahrens: Spritkostenersparnis auf 1.072 Kilometer von 21,57 Euro gegenüber einem sparsamen Dieselfahrzeug. Unser Bild zeigt Helmut Kaumeier, Leiter Kommunalkunden erdgas schwaben und GZ-Verlegerin Theresa von Hassel an Deutschlands erster Tankstelle, die Erdgas aus biogenen Reststoffen anbietet. Bild: erdgas schwaben

Natürlich hat der schwäbische Energielieferant auch passende Angebote zur Elektromobilität. Jedoch sollte sich jeder, der künftig nachhaltig individuell unterwegs sein möchte, sorgsam überlegen, für welche Antriebstechnologie er – oder sie – sich entscheidet. Aus Sicht des Energie-Fachmannes liegen die Vorteile, die die Erdgasantriebe bieten, auf der Hand.

Die Motoren sind ausgereift und werden längst von zahlreichen Automobilherstellern in Serie gefertigt. Sie sind in hoher Stückzahl über viele Jahre im Dauereinsatz. Der Spritpreis ist gravierend günstiger denn die CO2-Emission ist um gut 25 Prozent geringer als bei den Benzinern; Stickoxide werden gar um 96 Prozent weniger ausgestoßen. Ein Partikelproblem gibt es gar nicht.

Bessere Ökobilanz

So gesehen fällt die Ökobilanz neuer Erdgasautos deutlich günstiger aus als die von Elektrofahrzeugen, vor allem, wenn man die Auswirkungen der Stromerzeugung einrechnet. Trotzdem bleibt die Nachfrage nach Erdgasaustos relativ gering. Dem Erdgas-Antrieb fehlt das Image einer Zukunftstechnologie; der Kick des neuen Fahrgefühls.

Auch an der Infrastruktur hapert es nach wie vor. Nur an jeder sechsten Tankstelle kann man Erdgas zapfen. 1.000 gibt es aktuell; bis 2026 sollen es doppelt so viele werden. Gerade hat die Bundesregierung auch die Steuervorteile für CNG bis 2026 verlängert.

Es wäre längst an der Zeit, die Vorteile von Erdgas-Fahrzeugen deutlicher darzustellen. Bei Neuanschaffungen könnte die öffentliche Hand mit gutem Beispiel vorangehen. Dienstfahrzeuge in Berlin, in München – und natürlich auch in den Kommunen – sollten viel mehr mit Erdgas betrieben werden.

Dann müssten sich die politischen Entscheider auch nicht – wie z. B. der Düsseldorfer Oberbürgermeister Geisel und sein Ordnungsamt – dafür schämen, dass man mit seinem Dieselfahrzeug die Umweltspur nutzt.

 

Anmerkung: In einer früheren Version fehlte der Nebensatz ", vor allem, wenn man die Auswirkungen der Stromerzeugung einrechnet.". Wir haben das ergänzt.

 

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