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(GZ-1/2-2019)
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► Elektromobilität im ländlichen Raum:

 

Nicht nur ein urbanes Thema

 

Elektromobilität ist ein wichtiges Thema für den ländlichen Raum. Darin waren sich die Referenten, Gäste und Aussteller der interkommunalen Informationsveranstaltung zu Perspektiven zur Elektromobilität im ländlichen Raum einig. Denn jenseits der dringenden Notwendigkeit für emissionsfreies Fahren im urbanen Umfeld, bietet der ländliche Raum viele Vorteile für die Nutzung der Elektromobilität.

Auf der Veranstaltung, die im Hopfenmuseum Wolnzach stattfand, diskutierten mehr als 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Potenziale, Chancen und Risiken. Organisiert war die Veranstaltung von der Bayern Innovativ GmbH, der Bayerischen Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer mbH zusammen mit den Klimaschutz- und Regionalmanagements der Landkreise Freising, Kelheim und Pfaffenhofen a.d.Ilm.

Nach der Begrüßung durch Wolnzachs Bürgermeister Jens Machold diskutierte Dr. Rainer Seßner, Geschäftsführer der Bayern Innovativ GmbH mit den Landräten Josef Hauner (Landkreis Freising), Martin Neumeyer (Landkreis Kelheim) und Martin Wolf (Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm) über die Situation und Entwicklungschancen für Elektromobilität in der Region.

Vor dem Hintergrund des drängenden Klimawandels stimmte man überein, dass nachhaltige und intermodale Verkehrskonzepte künftig eine größere Rolle in der Mobilität der Region spielen müssen. Neben dem Ausbau des ÖPNV und der Stärkung des Rad- und Fußverkehrs wird die Elektromobilität ein weiterer Baustein sein, den Ausstoß an gesundheits- und klimaschädlichen Treibhausgasen im Verkehrsbereich zu senken.

Georg Tinnefeld von Green City Projekt München stellte in seinem Einführungsvortrag die Weichen für die Elektromobilität im ländlichen Raum, zu deren großen Vorzügen die Platzverfügbarkeit für Ladeinfrastruktur und der hohe Deckungsgrad durch Photovoltaik-Anlagen auf Hausdächern und der ökologisch produzierte Strom zählen. Er unterstrich, dass ohne intermodale Verkehrskonzepte die Verkehrswende nicht zu schaffen sei.

Erfolgsfaktor Ladeort

Konkreter wurde es in den Fachvorträgen: Stefan Sulzenbacher von REWAG stellte die Kriterien für den „Erfolgsfaktor Ladeort“ dar. Hardy Barth, Geschäftsführer von eCHARGE, präsentierte das technisch effiziente Zusammenspiel von selbst erzeugtem Solarstrom, Stromspeicher und Elektrofahrzeug mittels intelligenter Steuerung im Privathaushalt und im Betrieb. Über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Elektromobilität in der Landwirtschaft referierte Prof. Heinz Bernhardt, Agrarsystemforschung der TU München.

Pendlerparkplätze als Ladeorte waren der Fokus von Stefan Pagenkopf-Martin, Geschäftsführer der Parkstrom GmbH, der auch mit EC-Karten abrechnungsfähige Ladestellen mitbrachte. Mit den Alternativen zum Auto begeisterte Manfred Kramer von movelo aus Österreich die Gäste: beispielsweise in der Zugspitzregion betreibt movelo ein eBike-Sharing-Angebot für Firmen und Kommunen. Elektromobilität spielt also nicht nur für e-Autos eine wichtige Rolle für die Mobilität der Zukunft.

Wie e-Mobilität in der Geschäftspraxis aussieht, erzählten der Regensburger Architekt Thomas Pongratz und der Geschäftsführer der Freisinger PrintVision Martin Steyer. Sie berichteten von ihren Erfahrungen mit dem Elektrofahrzeug als Dienstwagen und zeigten sich begeistert, so den eigenen CO2-Fußabdruck reduzieren zu können.

Mit ihrem Beitrag zum 3. Call für Ladeinfrastruktur des Bundesverkehrsministeriums beschloss Laura Prawatky von der NOW GmbH den Vortragsreigen.

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