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(GZ-23-2018)
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► Mobilitätskonferenz der Metropolregion München:

 

EMM als Katalysator, Treiber und Vermittler 

 

Fahrradschnellwege, App-Lösungen, Flugtaxis, Carsharing oder Konzepte für Park and Ride – so unterschiedlich wie die einzelnen Regionen der Metropolregion München, so vielfältig sind auch die dort bereits vorhandenen Konzepte und Projekte zum Thema Mobilität. Um die Attraktivität der Region weiterhin zu stärken und zukünftig ein integriertes, nachhaltiges Mobilitätskonzept auf den Weg zu bringen, hat der Europäische Metropolregion München (EMM) e.V. bei Drees & Sommer und Hendricks & Schwartz eine Vernetzungsstudie in Auftrag gegeben, die all diese Ideen bündelt und Akteure vernetzt. Deren Ergebnisse wurden im Rahmen der EMM-Mobilitätskonferenz über 200 Gästen bei Rohde & Schwarz in München präsentiert. Zudem wurde an vier besonders nachahmenswerte Best-Practice Beispiele der erste Mobilitätspreis der Metropolregion München verliehen.

Mit den Worten „Die Prosperität und die Lebensqualität in der Metropolregion hängen ganz wesentlich von einer funktionierenden Infrastruktur ab. Nur gemeinsam mit den vielen verschiedenen Akteuren aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft können wir es schaffen, die Herausforderungen zu meistern und die Metropolregion München so attraktiv zu erhalten, wie sie schon immer war“, machte der Münchner Landrat und stellv. Vorstandsvorsitzender des EMM e.V. Christoph Göbel eingangs auf die Bedeutung einer solchen Vernetzungsstudie aufmerksam. „Ziel ist es, Interessierte mit einem integrierten, nachhaltigen Mobilitätskonzept bei ihrer Arbeit zu unterstützen, Wissen zu teilen, Synergien zu fördern und künftige Projekte effizienter zu gestalten“, erklärte er weiter.

Zudem erörterte Prof. Dr. Gebhard Wulfhorst von der TU München die Impulse für die Mobilität in der Metropolregion München. Prof. Dr. Markus Schmidt, Projektpartner bei Drees & Sommer, stellte die Ergebnisse der Studie vor, die eine Projektübersicht und Handlungsempfehlungen für die Metropolregion München darstellen. Er betonte: „Besonders wichtig ist uns, mit der Studie eine übergeordnete Strategie anzustoßen und verschiedene Projekte zu vernetzen“. Als Vorstufe bietet sie eine optimale Grundlage, um ein langfristig ausgerichtetes Mobilitätskonzept zu entwickeln.

Die eigens hierfür erstellte Datenbank www.metropolregion- muenchen.eu/mobilitaetsdatenbank zeigt fast 300 Projekte und Konzepte, die sich in ganz unterschiedlichen Projektphasen befinden. Die Datenbank bietet einen Überblick über die vielfältigen Mobilitätslösungen, verschiedene Ansprechpartner und weiterführende Informationen. In einem Kurzbericht werden darüber hinaus auch Handlungsempfehlungen für das weitere Vorgehen vorgestellt. In Zukunft möchte der Europäische Metropolregion München (EMM) e.V. die Datenbank nachhaltig weiterentwickeln, laufend aktualisieren und nicht nur Projekte, sondern vor allem auch Menschen vernetzen.

Sammlung von knapp 300 Projekten und Konzepten aus der Region 

Die internationalen Projektmanagement- und Beratungsunternehmen Drees & Sommer und Hendricks & Schwartz wurden von einer Projektgruppe aus Mobilitätsexperten der Region begleitet. In einer breit angelegten Fragebogenaktion wurden über 2.000 Kontakte zur Bestandsanalyse befragt. Dazu zählten alle Landkreise, Kommunen, Städte sowie zahlreiche Institutionen und Unternehmen der Metropolregion München.

Bei den fast 300 eingereichten Projekten handelt es sich größtenteils um Nennungen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) (28 %), des Radverkehrs (25 %) sowie des motorisierten Individualverkehrs (MIV) (20 %). 15 Prozent sind dem multimodalen und vernetzten Verkehr zuzuordnen, der künftig weiter an Bedeutung gewinnen wird.

Zu den eingereichten Projekten zählen Mobilitätsstationen, Sharing-Systeme und digitale Lösungen für vernetzte Mobilität, beispielsweise in Form einer einheitlichen App-Lösung. Zukunftsfähig sind laut den Ergebnissen auch innovative neue Fortbewegungsmittel mit Elektroantrieb oder Lastenräder. Gerade im ländlichen Raum bieten der bedarfsorientierte Nahverkehr und vernetzte Mitfahrgemeinschaften Alternativen zu langen Wartezeiten des ÖPNV. Auch Unternehmen können mit betrieblichen Mobilitätskonzepten, etwa mit eigenen Shuttle-Bussen für Mitarbeiter, die Mobilität verbessern.

Sieger in vier Kategorien

Die Konferenzteilnehmer zeichneten in einer interaktiven Abstimmung Projekte in vier Kategorien aus. In der Kategorie „Urbanizer“ erhielt „Emmy Green City“, ein Elektro-Roller-Sharing System in München, das mit 100% Ökostrom betrieben wird, den Mobilitätspreis 2018 der Metropolregion München. Als Sieger der Kategorie „Grün unterwegs“ ging „Movelo“ hervor. Dieses bietet mit dem Produkt „Company E-Bike“ eine nutzbare E-Bike-Sharing-Lösung für Unternehmen und Institutionen. Preisträger der Kategorie Quick-Win des Jahres ist das „Ebersberger Pendlerportal“, das verschiedene Anbieter von Fahrgemeinschaften (bspsw. MVV, blablacar, Carsharing Anbieter und viele Mehr) miteinander verlinkt.

Als Gewinner der Kategorie „Mobil auf dem Land“  ging die Firma „Roche Diagnostics GmbH“ mit ihrem betrieblichen Mobilitätskonzept hervor. Dieses beinhaltet die Förderung von ÖPNV-Fahrkarten, ein Fahrradlea- singprogramm, Busshuttles sowie ein firmenbezogenes Fahrradkonzept mit derzeit 800 Werk- fahrrädern. Der Sonderpreis „Innovation“ ging an „Lilium“ mit seinem „Flugtaxi“. Filip Rothe machte mit seiner Präsentation deutlich, dass auch diese Art der Fortbewegung bereits zeitnah eine Ergänzung im Bereich Mobilität sein wird.

Anschließend diskutierten Josef Schweinberger, Bürgermeister der Stadt Buchlohe, Georg Dunkel, Leiter Verkehrsplanung der Landeshauptstadt München, Prof. Dr. Markus Schmidt von Drees & Sommer, Josef Sturm, von der Roche Diagnostics GmbH sowie M.Dirig. Hans-Peter Böhner des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr das weitere Vorgehen. Denn, wie Bürgermeister Josef Schweinberger deutlich machte „müssen alle in Sachen Mobilität massiv tätig werden – abwarten geht nicht!“. Bürgermeister Josef Schweinberger betonte zudem die wichtige Zusammenarbeit mit dem Verein: „Der EMM e.V. ist für mich die prädestinierte Gemeinschaft aller betroffenen kommunalen Partner, um dieses schwierige Handlungsfeld voranzubringen. Die Vernetzungsstudie ist der vorgelegte Beweis.“ 

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