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(GZ-19-2018)
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► Wasserkraftwerk Sterzermühle:

 

Ein Projekt mit vielen Gewinnern

 

Inbetriebnahme des Wasserkraftwerks Sterzermühle ein Meilenstein für das zukünftige Welterbebesucherzentrum

Die Kraft des Wassers nutzen – ein uralter Beweggrund, sich im oder am Wasser anzusiedeln. Die einstige Mühlenherrlichkeit südlich des Alten Rathauses steht in Bamberg dafür. Das Motiv hat aber nicht an Zugkraft verloren, wie der Fall der Sterzermühle zeigt. 70 Jahre als Ruine im Dornröschenschlaf versunken, jetzt wieder unter den Lebenden. Der Grund dafür liegt in der Regnitz verborgen: Ein Wasserkraftwerk, das bis zu 300 Bamberger Haushalte mit Strom versorgt. Im Juli wurde die Anlage eingeweiht und zugleich Richtfest für das Gebäude gefeiert, in dem im Frühjahr 2019 das neue Welterbebesucherzentrum eröffnet werden wird.

GZ 19 2018 Sterzermuehl

70 Jahre als Ruine im Dornröschenschlaf versunken, jetzt wieder unter den Lebenden: das Wasserkraftwerk Sterzermühle. r

Aus dem Schlaf geweckt hat das Areal an den Unteren Mühlen der Münchner Investor Johannes Kraus, Spezialist für Wasserkraftanlagen, der sich für die Idee begeistern ließ. Und bekanntlich ist „nichts auf der Welt so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist“, wie Patricia Alberth, Leiterin des Zentrums Welterbe Bamberg (ZWB), ein Zitat von Victor Hugo anführte, um diesen Glücksfall für Bamberg zu beschreiben. Denn mit dem Projekt wurde gewissermaßen eine win-win-win-win-Lösung gefunden: Die letzte sichtbare Kriegswunde im Herzen der Altstadt wird geheilt, das Wasserkraftwerk ist ein Baustein für eine nachhaltige Energieversorgung, die Welterbe-Stadt erhält ein zeitgemäßes Besucherzentrum und Bürger wie Gäste ein attraktives neues gastronomisches Angebot mit fantastischem Blick zum Alten Rathaus.

Johannes Kraus dankte bei der feierlichen Einweihung der Stadtspitze und dem städtischen Umweltamt sowie dem Wasserwirtschaftsamt für die große Unterstützung bei der Planung und Umsetzung. Ausdrücklich würdigt er auch die Leistung der Handwerksbetriebe aus der Region, „die ihresgleichen suchen“.

Nachkriegswunde

Oberbürgermeister Andreas Starke erinnerte an den Stadtratsbeschluss vom 16. Dezember 2015, an den Unteren Mühlen ein Welterbe-Besucherzentrum zu errichten. „Damit wurde erstmals nach Jahrzehnten be- gonnen, diese Nachkriegswunde nachhaltig zu versorgen und den Heilungsprozess zu starten. Für diesen wichtigen Schritt nach Jahren des Stillstands danke ich Johannes Kraus als Investor sehr herzlich“, so Starke. Gemeinsam mit Johannes Kraus und Pfarrer Dr. Markus Kohrmann drückte er schließlich den Startknopf für die Inbetriebnahme der Wasserkraftanlage, die die Kraft von 10.000 Litern Regnitzwasser pro Sekunde nutzt.

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