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(GZ-15/16-2018)
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► Wasser - Abwasser:

 

Was der elektronische Wasserzähler wirklich weiß

Die Metapher „Big Brother is watching you“, auch bekannt aus George Orwells Roman „1984“ wird immer wieder im Kontext mit elektronischen Wasserzählern genannt. Doch wofür wird diese neue Technologie in der Wassermessung benötigt und wie steht es um den Datenschutz wirklich?

Wasser ist ein kostbares Gut – daher gehen die Aufgaben eines Wasserversorgers heutzutage weit über die Abrechnung der Gebühren hinaus. An oberster Stelle steht die Gewährleistung einer sicheren Versorgung mit Trinkwasser, dazu ist eine Umstellung auf neue Technologien erforderlich.

Ein elektronischer Wasserzähler unterstützt dabei, Prozesse zu optimieren und Wasserverluste zu analysieren, um zeitliche sowie personelle Ressourcen zu sparen. Diese freien Kapazitäten können für andere Aufgaben, die für eine zukunftsfähige Wasserversorgung erforderlich sind, genutzt werden. Dem Kunden wird bei gleichbleibender Qualität eine sichere Trinkwasserversorgung zu einem fairen Preis garantiert. Der Endverbraucher erhält nicht nur exakte Abrechnungsdaten, sondern auch Information über bisher oft jahrelang unentdeckte Leckagen.

Datenschutz ist das A und O

Seit 25. Mai 2018 ist europaweit die neue DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) in Kraft und damit müssen noch mehr als zuvor Datenschutz sowie –sicherheit von Anfang an in der Zählerlösung integriert sein. Die DSGVO beinhaltet Vorschriften zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten und zum freien Verkehr dieser Daten.

Sie dient der Wahrung der Grundrechte und Grundfreiheiten natürlicher Personen und insbesondere deren Recht auf Schutz personenbezogener Daten. Zusätzlich dazu gibt es in den einzelnen Bundesländern in Deutschland spezifische Anforderungen, wie beispielsweise in Bayern die Bayerische Gemeindeverordnung, worin der Einsatz elektronischer Wasserzähler rechtssicher geregelt ist (Artikel 24, Satz 5-7). Somit dürfen die gespeicherten Daten zur periodischen Abrechnung, zur Zwischenabrechnung des Wasserverbrauchs oder anlassbezogen, sofern es zur Betriebssicherheit und Hygiene im Wasserversorgungsnetz erforderlich ist, verwendet werden (http://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayGO-24). 

Mehrstufiges Sicherheitskonzept

Der dänische Zählerhersteller Kamstrup hat ein mehrstufiges Sicherheitskonzept entwickelt, das unter anderem aus Datenverschlüsselung, rollenbasierten Zugängen, Aktivitätsprotokollen und einem Notfallplan besteht. Der Haushaltswasserzähler MULTICAL® 21 von Kamstrup entspricht zu 100 % den datenschutzrechtlichen Bestimmungen der EU bis hin zu allen bundeslandspezifischen Datenschutzgesetzen.

Jeder Zähler ist individuell verschlüsselt und kann ausschließlich mit einer speziellen Software des autorisierten Versorgers entschlüsselt werden. Die Sendeeinheit ist unidirektional, daher nicht von außen beeinflussbar und übermittelt immerzu dasselbe Funkprotokoll mit folgenden Inhalten: Zählernummer, tagesaktueller Verbrauchsstand, Verbrauchsstand des Vormonatsletzten, evtl. Fehlermeldungen (Leckagen, Rohrbrüche, Rückwärtsvolumen, Trockenlauf oder Manipulation), die durchschnittliche Wasser- und Umgebungstemperatur des Vormonats.

Endverbraucher profitieren

Wird mittels eines elektronischen Zählers nur der tagesaktuelle Verbrauchsstand nach jeweils 24 Stunden übertragen, kann auf kein Bade- bzw. Duschverhalten oder sonstige Verbrauchsgewohnheiten geschlossen werden.

Im Vergleich dazu sind deutschlandweit ca. 30 Millionen Wasser- /Wärme- und Kältezähler sowie Heizkostenverteiler mit Funk und Datenlogger in der Wohnungswirtschaft im Einsatz. Diese sind zum größten Teil unverschlüsselt und durch die Energieeffizienzrichtlinie erlaubt.

„Unsere langjährigen Erfahrungen zeigen, dass Endverbraucher durch das Erkennen von Leckagen in Hausinstallationen und Wasserversorger durch Prozessoptimierung vom Einsatz elektronischer Zähler profitieren. Wir nehmen den Datenschutz sehr ernst und haben mit unserem Haushaltswasserzähler eine zukunftsfähige und sichere Lösung“, so Gerald Landrock, Niederlassungsleiter Kamstrup Deutschland.

RED

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