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(GZ-12-2018)
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► Klärschlammtrocknung:

 

Hohe Rentabilität und Effizienz dank Jumbo Group

Die Notwendigkeit einer erweiterten Behandlung von Klärschlämmen rückt zunehmend ins Blickfeld der Verantwortlichen. Zum einen ist es für die Kommunen und damit für den Bürger ein ernstzunehmender Kostenfaktor, andererseits stecken im Klärschlamm wertvolle Ressourcen, aber eben auch eine Ansammlung von Gefahren, wenn sie unbehandelt wieder in den menschlichen Kreislauf gelangen.

Die von der Politik beschlossenen Maßnahmen zeigen den richtigen und einzig gangbaren Weg in die Zukunft. Nährstoffe müssen zurück gewonnen werden. Eine unbehandelte Ausbringung als Düngemittel wird es nicht mehr geben. Wertgebende Bestandteile wie Phosphor sollen in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden. Dabei soll gleichzeitig die herkömmliche, bodenbezogene Klärschlammverwertung deutlich eingeschränkt werden, um die Schadstoffeinträge zu verringern.

Besondere Geometrie

Zu diesem Zweck hat die Jumbo Group smart dry GmbH im schwäbischen Buttenwiesen ihre Biomassetrockner auf das Geschäftsfeld Klärschlammtrocknung und Verarbeitung ausgeweitet. Die Abgastrocknung der Serie STR für Klärschlamm erfüllt nicht nur alle Forderungen seitens der Behörden, sondern geht darüber weit hinaus. Aufgrund der besonderen Geometrie erfolgt die Trocknung von Klärschlamm in einer am Markt bislang nicht erreichten Effizienz.

Die Trocknung nutzt den reinen Abgasstrom eines BHKW und damit eine Energiequelle, die ansonsten ungenutzt in die Atmosphäre emittiert. Im reinen Abgasstrom stecken 50 % der thermischen Energie eines BHKW. Mit den 550 °C heißen Abgasen erreicht die Trocknung eine Verdunstungsleistung von 600 W pro Liter Wasser.

Vollständige Hygienisierung des Klärschlamms

Durch die Heißgasbeaufschlagung erfolgt eine vollständige Hygienisierung des getrockneten Klärschlammes. Gleiches gilt für das dabei verdunstende Wasser. Über die reine Abgasnutzung lassen sich Klärschlämme zudem emissionsfrei aufbereiten und trocknen. Aus einer Tonne belastetem Klärschlamm macht die Abgastrocknung 250 kg hygienisierte Biomasse, aus der die Nährstoffe zurückgewonnen und in eine Kreislaufwirtschaft zurückgeführt werden können. Durch die speziell für Klärschlämme entwickelte Zwangsrad Pelletierung erfolgt die Aufbereitung des getrockneten Klärschlammes nicht nur staub- und emissionsfrei. Nach dem Pelletierprozess kann das Klärschlamm Pellet offen gelagert und verarbeitet werden. Im Anschluss stehen alle Verwendungen offen, sei es für eine Verbrennung, Vergasung, eine Phosphor-Rückgewinnung oder für den Einsatz als Düngemittel. 

Alle Prozesse sind über das HMI nutzerfreundlich visualisiert und über ein ARC überwacht. Die Bedienung erfolgt selbsterklärend über ein großes Touchpanel. Durch die Nutzung des reinen Abgasstromes des BHKW, der üblicherweise ungenutzt in die Atmosphäre geleitet wird, ergibt sich eine überdurchschnittlich hohe Rentabilität und Effizienz der Trocknung.

Pilotprojekt in Bissingen

Sehr erfolgreich umgesetzt wurde inzwischen ein erstes Pilotprojekt mit der Gemeinde Bissingen (Landkreis Dillingen). Für den Trocknungsprozess werden die heißen Abgase von zwei Blockheizkraftwerken verwendet. Ein Kraftwerk wird zusätzlich zum Klärgas auch mit Erdgas betrieben. Mit dem dabei erzeugten Strom kann die Gemeinde ihre Kläranlage nahezu energieautark betreiben. Die Gemeinde investierte 615.000 Euro in das Projekt, die Kosten sollen sich in wenigen Jahren amortisieren. Laut Bürgermeister Michael Holzinger soll auch die Schlamm-Masse von rund 2.700 Tonnen pro Jahr reduziert werden. In Zukunft werden aus der Bissinger Kläranlage durch den Trocknungsprozess nur noch 600 Tonnen Reste pro Jahr anfallen.

 DK

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