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(GZ-10-2018) 
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► Schienenausbauprojekt München-Mühldorf-Freilassing/Burghausen:

 

Bayern setzt auf Digitalisierung

Der Freistaat will die Planungen für das Schienenausbauprojekt München-Mühldorf-Freilassing/-Burghausen schneller voranbringen und zugleich transparenter gestalten. Bayerns Bau- und Verkehrsministerin Ilse Aigner hat deshalb dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG für den Freistaat Bayern, Klaus-Dieter Josel, einen Förderbescheid in Höhe von 500.000 Euro überreicht, damit die DB bereits für die laufenden Planungen die digitale Planungsmethode „BIM“ einsetzen kann. 

„Wir setzen beim Infrastrukturausbau verstärkt auf die Möglichkeiten der Digitalisierung“, erläuterte Aigner. Mit unserer Förderung ermöglichen wir, dass die Deutsche Bahn den so wichtigen Bahnausbau Richtung Bayerisches Chemiedreieck und Salzburg noch weiter forcieren kann. Das gibt einen weiteren Schub.“

Hoffnung auf kostendämmende Effekte

Der Einsatz von BIM (Building Information Modeling) beim sog. Ausbauprojekt ABS 38 ist ein Ergebnis der Task Force zur Beschleunigung des Streckenausbaus. Diese war von der Staatsregierung beim Bahngipfel Ende 2016 gemeinsam mit der Deutschen Bahn vereinbart worden. Bahn und Freistaat erhoffen sich neben einer Projektbeschleunigung auch kostendämmende Effekte.

Auch die vom Streckenausbau betroffenen Bürger sollen davon profitieren, weil durch die von BIM erstellten 3D-Visualisierungen besonders interessante Bahnhöfe, Brückenbauwerke, Kreuzungs- oder Gleisanlagen wirklichkeitsgetreu und realistisch dargestellt werden können. „BIM steht für mehr Transparenz, Offenheit und Kooperation mit allen Beteiligten“, betonte Aigner.

Zentraler Bestandteil von BIM sind 3D-Visualisierungen des Projekts. Im weiteren Planungsverlauf können diese dreidimensional dargestellten Planungsvarianten mit den Faktoren Zeit und Kosten verknüpft werden, so dass auf diese Weise fünfdimensionale Modelle entstehen. Das erst ermöglicht, unterschiedliche Planungsvarianten zu simulieren und miteinander zu vergleichen, wodurch Bauphasen und Bauzeiten optimiert und dadurch Kosten reduziert werden können.

Die Anwendung der BIM-Methode ist vom Bund erst ab 2020 für Großprojekte im Eisenbahnbereich verbindlich vorgeschrieben. Sie wird derzeit bundesweit bei 13 DB-Netzausbaumaßnahmen getestet und vom Bund gefördert – in Bayern beim Ausbau zwischen Bamberg und Breitengüßbach im Rahmen des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 8.

Die aktuellen Planungen bei der ABS 38 wären noch ohne den Einsatz von BIM erfolgt, hätte sich der Freistaat jetzt nicht für dieses eigene Pilotprojekt entschieden. „Wir werden davon profitieren“, so Aigner. „Denn wir gewinnen auch Erkenntnisse für kleinere Ausbaumaßnahmen und für künftige S-Bahn-Maßnahmen, für die der Freistaat mit zuständig ist.“ 

RED

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