Fachthemazurück

(GZ-10-2018) 
gz fachthema

► Kommunale Beleuchtung:

 

Intelligente und vernetzte Lösungen

DStGB-Dokumentation stellt Praxisbeispiele vor

Mehr als ein Drittel des kommunalen Energieverbrauchs entfällt hierzulande auf die Beleuchtung von Straßen, Wegen und öffentlichen Plätzen. Der Betrieb und die Wartung der über neun Millionen Lichtpunkte in deutschen Städten und Gemeinden stellen damit einen erheblichen Kostenfaktor in kommunalen Haushalten dar. Eine energieeffiziente, moderne und wartungsarme öffentliche Beleuchtung bietet Kommunen neben der Möglichkeit, wirksam Klimaschutz zu betreiben, auch enorme Chancen zur Kostenersparnis. Das Einsparpotenzial einer deutschlandweit rundum sanierten öffentlichen Beleuchtung wird auf bis 400 Mio. Euro bzw. 2,2 Mrd. Kilowattstunden jährlich geschätzt.

Mit der Dokumentation „Kommunale Beleuchtung“ gibt der Deutsche Städte- und Gemeindebund Kommunen einen Leitfaden an die Hand, damit diese die zumeist erheblichen Effizienzpotenziale für eine Umrüstung veralteter Beleuchtungstechnik vor Ort identifizieren und heben können. Die Kenntnis der Rahmenbedingungen bei der öffentlichen Beleuchtung, auch in technischer und rechtlicher Hinsicht, ist elementar für eine Modernisierung der kommunalen Beleuchtung. Zudem enthält die Publikation Hinweise auf bestehende Fördermöglichkeiten, die von kommunaler Seite bei Projekten im Beleuchtungsbereich in Anspruch genommen werden können.

Viele Kommunen – einige davon werden mit ihren Projekten beispielhaft in der Dokumentation dargestellt – haben sich bereits entschieden, vor Ort auf eine energieeffiziente LED-Beleuchtung umzustellen. Dies ist ein Schritt, der vor dem Hintergrund kurzer Amortisationszeiten auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Nicht nur die Einsparpotenziale und der Klimaschutz sprechen aber für eine Modernisierung der öffentlichen Beleuchtung. Ein weiterer Mehrwert lässt sich zudem dann erzielen, wenn das Licht auch als Gestaltungselement einsetzt wird, und zwar sowohl, um Bürgerinnen und Bürgern vor Ort ein Gefühl von Sicherheit auf Straßen und Wegen zu geben als auch als Element zur Attraktivitätssteigerung von öffentlichen Plätzen, Gebäuden, Brücken etc. in der Kommune.

Ludwigsburg

Beispiel Ludwigsburg: Ein rund 800 Meter langer Rad- und Gehweg zwischen zwei Stadtteilen bereitete der Kreisstadt einiges Kopfzerbrechen. Die bislang dort installierte veraltete Beleuchtungslösung belastete den Haushalt durch hohe Energiekosten. Zudem bot sie lediglich die Optionen „Licht an“ oder „Licht aus“, so dass sich die Energie nur auf Kosten des Sicherheitsgefühls der Nutzer einsparen ließ. Die Lösung: Eine intelligente Wegebeleuchtung, die die Energiekosten durch effiziente LED-Leuchten und eine clevere Sensorsteuerung in doppelter Weise senkt – und dabei gleichzeitig das Sicherheitsempfinden rund um die Uhr stärkt.

Dazu installierte die Stadt Ludwigsburg entlang der Wegstrecke insgesamt 23 Convia LED-Leuchten im Abstand von jeweils etwa 30 Metern. Die Leuchten wurden in ein Lichtmanagementsystem eingebunden und mit einer GPS-Box, Funkantenne, Funkcontroller sowie Bewegungssensoren ausgestattet. Ein maßgeschneidertes Dimmprofil sorgt dabei für einen minimalen Basis-Energieverbrauch während der Dunkelheit. In der Zeit vom Einsetzen der Abenddämmerung bis 23 Uhr und von 5 Uhr morgens bis zum Sonnenaufgang wird die Anlage mit zehn Prozent ihrer maximalen Leistung gefahren. In den wenig frequentierten Nachtstunden zwischen 23 Uhr und 5 Uhr liegt die Basis-Lichtleistung bei null Prozent. Dennoch bleibt kein Fußgänger oder Radfahrer im Dunkeln: Werden sie von den Sensoren erfasst, erhöht der Lichtpunkt die Leistung sofort auf 90 Prozent.

Gleichzeitig kommuniziert die Leuchte mit ihren „Nachbarn“ und aktiviert jeweils zwei Lichtpunkte vor und hinter ihr. Da jede Convia LED über diese Sensoren und Fähigkeiten zur Kommunikation verfügt, setzt sich das Licht bedarfsgerecht fort und begleitet die Person auf ihrem Weg. Eine Minute nach Verlassen des Erfassungsbereiches schaltet die Leuchte zurück auf die uhrzeitabhängige Ausgangskonfiguration. So spart das neue System im Vergleich zur Altanlage rund 85 Prozent der Energie ein.

Berlin 

Beispiel Berlin: Dunkle Ecken gibt es in fast jeder Stadt. Häufig geht es dabei um räumlich begrenzte Bereiche, die aufgrund veralteter Lichttechnologie nur unzureichend beleuchtet werden. Ein gutes Beispiel dafür ist das Areal unter dem Viadukt am Bundesplatz in Berlin. Vor der Sanierung wurde das Gebiet mehr schlecht als recht von ineffizienten konventionellen Langfeldleuchten mit 2 x 58 Watt (T8) beleuchtet. Eine verbesserte Beleuchtungssituation sollte das Sicherheitsempfinden bei den Nutzern steigern, ohne das Haushaltsbudget durch höhere Energiekosten zu belasten. Dazu wurden besonders energieeffiziente TRILUX Cuvia LED-Leuchten in ein intelligentes „Light on Demand“-Beleuchtungskonzept eingebettet.

Das Gesamtsystem besteht aus zwölf Cuvia LED-Leuchten, die im Abstand von 25 Metern platziert und mit einer Gateway-Box, einem Lichtmanagementsystem, Funkcontrollern sowie Bewegungssensoren kombiniert wurden. Eine Zeitsteuerung dimmt die Beleuchtungsstärke der Anlage von 23 Uhr bis 5 Uhr morgens auf 30 Prozent der maximalen Leistung – während der übrigen Betriebszeiten liegt das Basis-Beleuchtungsniveau bei 80 Prozent. Wird ein Fußgänger, Rad- oder Autofahrer von den Sensoren erfasst, steht das Licht sofort zu 100 Prozent zur Verfügung. Durch die Umstellung auf energieeffizientes Light on Demand sind Einsparungen bei den Energiekosten von bis zu 85 Prozent gegenüber der Altanlage möglich.

Arnsberg

Beispiel Arnsberg: Die Stadt im Sauerland suchte nach einer zukunftsfähigen Außenbeleuchtungslösung für die zentral gelegene Klosterbrücke, die die Altund Neustadt sowie die daran angrenzenden Stadtbereiche verbindet. Die Auswahlkriterien für das Beleuchtungssystem waren hoch: Neben der Beleuchtungsqualität und Energieeffizienz besaß auch das Leuchtendesign einen hohen Stellenwert – es sollte sich harmonisch in das Stadtbild einfügen und den innerstädtischen Raum durch ein attraktives Design aufwerten. Eine weitere zentrale Anforderung: Arnsberg wollte mit dem System einen großen Schritt in Richtung Smart City gehen und die Möglichkeiten nutzen, die eine vernetzte und intelligente Beleuchtungslösung bietet. 

Mit der von TRILUX konzipierten Beleuchtungslösung ließen sich alle Anforderungen vereinen. Arnsberg installierte insgesamt über 100 LED-Leuchten, die per Funk vernetzt sind. Das System ermöglicht eine direkte Online-Kommunikation in Echtzeit mit jedem einzelnen Lichtpunkt auf der Klosterbrücke wurden zwölf ConStela LED-Leuchten installiert, die den Bereich auch tagsüber dank des zeitlos-attraktiven Designs aufwerten, ohne die Brücke zu dominieren. In den angrenzenden Stadtbereichen wurden rund 100 TRILUX Viatana Mastaufsatzleuchten verbaut.

Sämtliche Leuchten sind mit einem Controller und einer Antenne ausgestattet und per Funknetzwerk miteinander verbunden. Ein Gateway sammelt die Daten der Leuchten auf einem Server, der über jedes internetfähige Gerät zu erreichen ist. So lässt sich die Straßenbeleuchtung komfortabel über Computer oder Smart Devices von den Büroräumen der Stadt Arnsberg aus fernsteuern. 

DK

GemeindeZeitung

Fachthema

AppStore

TwitterfacebookinstagramYouTube

Google Play

© Bayerische GemeindeZeitung