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(GZ-12-2017)
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Schatz unter der Straße
 

VKU-Positionen zur Infrastruktur der kommunalen Wasser- und Abwasserwirtschaft

Über maßgebliche Herausforderungen für die Infrastrukturentwicklung in der kommunalen Wasser- und Abwasserwirtschaft informiert der VKU in einem neuen Positionspapier mit dem Titel „Infrastruktur - Schatz unter der Straße“. Die Publikation bündelt die politischen Positionen des Verbandes im Themenfeld Infrastrukturerhalt und -entwicklung, bereitet diese grafisch auf und verknüpft sie mit den wichtigsten Ergebnissen der VKU-Mitgliederbefragung. 

Die Ergebnisse der VKU-Mitgliederbefragung zeigen deutlich auf, dass die Unternehmen der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung den Erhalt und die Erneuerung der vorhandenen Leitungs- und Kanalnetze als maßgebliche Herausforderung betrachten, die die Verwendung der zur Verfügung stehenden Mittel künftig entscheidend bestimmen wird.

Vielerorts erreicht die Infrastruktur das Ende der Nutzungsdauer. Daher stehen vermehrt Erneuerungsinvestitionen an. Neben Instandhaltungs- und Erneuerungsinvestitionen wird der Mitteleinsatz zukünftig vor allem durch zusätzliche rechtliche und technische Anforderungen sowie durch sich stetig verändernde strukturelle Rahmenbedingungen beeinflusst.

Investitionsverhalten

Zwei Drittel der Abwasserentsorger gehen davon aus, dass sich erhöhte technische und rechtliche Anforderungen auf das Investitionsverhalten in der Abwasserentsorgung auswirken werden. Aufgrund der zahlreichen verschiedenen Anforderungen, die sich derzeit in der Diskussion befinden, lässt sich dabei keine klare Hierarchie ausmachen.

So gibt es mit Blick auf die Anzahl der Nennungen nur wenige Unterschiede zwischen erhöhten Anforderungen an die Einleitung von Abwasser, an weitergehende Behandlungsmaßnahmen, die Klärschlammentsorgung und Phosphorrückgewinnung sowie an die Niederschlagswasserbewirtschaftung.

Die Ergebnisse spiegeln damit eindrucksvoll wider, dass die kommunalen Abwasserentsorger derzeit mit einer Reihe von politischen Initiativen konfrontiert sind, die sich maßgeblich auf das Investitionsverhalten und die Höhe der Entgelte der kommunalen Abwasserentsorgung auswirken können. Für 41 Prozent der Trinkwasserversorger nehmen wachsende Anforderungen wie der Umgang mit zunehmenden Stofffrachten im Rohwasser oder die Qualitätsüberwachung, entscheidenden Einfluss auf das zukünftige Investitionsverhalten.

Strukturelle Rahmenbedingungen

31 Prozent der Wasserversorger und 21 Prozent der Abwasserentsorger sehen durch die Veränderung der strukturellen Rahmenbedingungen besondere Herausforderungen auf sich zukommen. Für die Trinkwasserversorger stehen dabei besonders der rückläufige Wassergebrauch, der demografische Wandel und der generelle Bevölkerungsrückgang im Fokus.

Für ein Viertel der Befragten ergibt sich zudem aus der Verschlechterung der Rohwasserqualität, insbesondere infolge zunehmender Nitrat- und Pflanzenschutzmittelkonzentrationen, zusätzlicher Handlungsdruck. Für die betroffenen Abwasserentsorger sind in diesem Bereich vor allem klimatische Veränderungen, die zum Beispiel mit der Bewältigung von Starkregenereignissen verbunden werden, gefolgt von demografischem Wandel maßgeblich.

Während gut 40 Prozent dieser Unternehmen eine Herausforderung im Bevölkerungsrückgang sehen, gibt etwa ein Viertel an, dass sich zukünftig auch regionale Bevölkerungszuwächse als besondere Herausforderung auf den Erhalt und die Erweiterung der Infrastrukturen zeigen werden.

Leitungs- und Kanalnetze im Blickfeld

Mit 96 Prozent der Wasserversorger und 88 Prozent der Abwasserentsorger schätzt die überwiegende Mehrzahl der Unternehmen, dass die für Investitionen zur Verfügung stehenden Mittel künftig schwerpunktmäßig in die Leitungsund Kanalnetze fließen werden. Für die Abwasserentsorger spielen gleichzeitig die Investitionen in die Abwasserbehandlung (54 Prozent) und in die Niederschlagswasserbewirtschaftung (40 Prozent) eine wichtige Rolle. Deutlich sichtbar wird anhand der Umfrageergebnisse auch die steigende wirtschaftliche Relevanz der Themen IT-Sicherheit und Energieoptimierung.

Die kommunalen Unternehmen investieren beständig auf hohem Niveau. Etwa drei Viertel der Befragten geben an, dass die derzeit für den Substanzerhalt aufgewendeten Mittel für den aktuellen Bedarf ausreichen. Gleichzeitig gehen über drei Viertel der Unternehmen aber auch davon aus, dass die Mittel für die erforderlichen Investitionen langfristig ansteigen müssen.

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass aktuell überwiegend kein Defizit in der Substanzerhaltung zu verzeichnen ist. Um dies langfristig auch weiterhin zu gewährleisten, werden die Infrastrukturausgaben in den kommenden Jahren nochmals.

RED

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