Seit 2018 ist ein Münchner Verkehrsinstitut betraut, die Strukturen und Anforderungen der vorhandenen Personenbeförderung im Landkreis Cham in einem Gutachten zu untersuchen und Handlungsempfehlungen für eine bessere ÖPNV-Versorgung abzugeben. Landrat Franz Löffler: „Mir war es wichtig, bereits während der laufenden Studie zu reagieren und mit dem neuen flexiblen Rufbuskonzept zunächst in unterversorgten Regionen des Landkreises zu starten, um auch hier ein gleichwertiges ÖPNV-Angebot schaffen zu können.“
Um den Bürgerinnen und Bürgern auch in Zeiten, in denen der Einsatz der üblichen Linienbusse unrentabel ist, ein öffentliches Verkehrsmittel anzubieten, setzt der Landkreis Cham zunehmend sogenannte Bedarfsverkehre ein. Diese fahren nach einem festen Fahrplan und halten an den gekennzeichneten Rufbushaltestellen – allerdings nur nach rechtzeitiger Anmeldung, um so Leerfahrten zu vermeiden. Da nur diejenigen Fahrten durchgeführt werden, die vorher fest gebucht wurden, sind Rufbusse nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch flexibler und ökologischer als der normale Linienverkehr.
Flexibles Konzept
Zudem erschließt der Rufbus Regionen, die mit dem regulären ÖPNV nicht versorgt werden können. Der Rufbus verbindet abgelegene Ortschaften mit dem Gemeindehauptort und schließt damit an den überregionalen Bahn- und Busverkehr an. Ob zum Einkaufen, zum Arztbesuch oder einfach zum Treffen mit Freunden zu fahren, die Rufbusse im Landkreis Cham bieten Ihnen dafür attraktive Beförderungsangebote.
Die Anmeldung ist auf telefonischem Weg möglich. Unter der Nummer 09971/1359498 kann an 365 Tagen im Jahr zwischen 6.30 und 21.00 Uhr eine Fahrt gebucht werden. Auf der Landkreishomepage wurde unter der Rubrik Personenverkehr eine separate Anwendung für den Rufbus eingerichtet. Hier ist neben den Fahrplänen auch eine Haltestellenaufstellung abrufbar.
Zudem kann der Rufbus auf der Homepage auch online gebucht werden. In einer Erweiterung wird auch die Buchung über die Wohin-du-willst-APP anstrebt. Zur Ergänzung wird auch ein Flyer mit Fahrplänen und Nutzungshinweisen aufgelegt.
Ebenfalls neu geplant wurde der Discobus, welcher zukünftig als „Nachtschwärmer“ wieder den ganzen Landkreis abdeckt. Zusätzliche Nachtzüge bieten zudem eine bessere überregionale Erschließung. Die Nachtzüge werden durch Busse angeschlossen. Die räumliche Erschließung gewährleisten auch hier die Rufbusse. Landrat Franz Löffler: „Als einer der wenigen Landkreise leisten wir uns noch einen Samstag-Nachtverkehr, immer noch mit der Priorisierung, jungen Leuten eine sichere Fahrt ins Freizeitvergnügen zu ermöglichen“.
Die Einführung der Rufbusse bedeutet sowohl für Fahrgäste aber auch Besteller und Verkehrsunternehmen „Neuland“. Geduld und Kommunikation sind die wichtigsten Instrumente, um eine erfolgreiche und dauerhafte Einrichtung daraus werden zu lassen.
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