Aus den Kommunenzurück

(GZ-11-2018)
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► Libanesische Kommunen:

 

Auf Austauschbesuch im Westallgäu

Finanziert über das Schnellstarterpaket I im Rahmen der Initiative „Kommunales Know-how für Nahost“ fand jüngst ein Besuch von Vertretern aus sechs libanesischen Kommunen in Heimenkirch, Amtzell, Gestratz, Hergatz und Opfenbach im Westallgäu statt. Es handelte sich um den Gegenbesuch der libanesischen Delegation, nachdem im November 2017 die deutschen Kommunen bereits den Libanon besucht und erste Kontakte geknüpft hatten.

Die 18 libanesischen Gäste, darunter Bürgermeister, Entwicklungskoordinatoren, Fachexperten und ehrenamtliche Helfer aus den Kommunen Ghazzée, Bwarej, Bar Elias, Rasha’ine, Al Mohammara und der Union von Minnieh hatten ein umfangreiches Programm. Ein Höhepunkt war gleich am ersten Tag die Teilnahme von Bundesminister Dr. Gerd Müller an einem Mittagessen in Amtzell. Er zeigte sich beeindruckt von der großen Leistung der libanesischen Kommunen, in denen teilweise die Zahl der syrischen Geflüchteten die Zahl der lokalen Bevölkerung um ein Vielfaches übersteigt.

Müller bezeichnete den Wissensaustausch zwischen den sechs libanesischen Kommunen und den fünf Kommunen aus dem Westallgäu als Modellprojekt, für das er sich weiter einsetzen wird. Über den Tag hinausgehende Partnerschaften würden aufgebaut und Verbesserungen für die Situation von Geflüchteten und lokaler Bevölkerung könnten gemeinsam geplant und umgesetzt werden. Das Programm solle weiter gestärkt werden.

Während ihres Aufenthaltes im Westallgäu besuchten die libanesischen Gäste vor allem Einrichtungen der kommunalen Daseinsvorsorge, unter anderem eine Abfallvergasungsanlage und eine Biogasanlage in Amtzell, den Abwasserverband Obere Laiblach – zu dem sich die Kommunen Hergatz, Heimenkirch und Opfenbach zusammengeschlossen haben – eine Schilfkläranlage in Kißleg, die Fernwasserversorgung Oberes Allgäu sowie den Zweckverband für Abfallwirtschaft Kempten. Ein weiterer Schwerpunkt des Austauschs mit praktischen Beispielen waren unterschiedliche Projekte der lokalen Wirtschaftsförderung und des Umweltschutzes. Dabei erhielten die Gäste auch die Gelegenheit, die alpine Landschaft und den Naturpark Nagelfluhkette kennenzulernen und bei einer Ortsbegehung Turnhalle, Dorfladen, Gemeindehaus und Feuerwehr zu besichtigen.

In Zusammenarbeit mit der Schule der Dorf- und Landentwicklung (SDL) in Thierhaupten fand eine eintägige Austauschveranstaltung statt, auf der die kommunalen Strukturen der Selbstverwaltung im Libanon und in Süddeutschland verglichen wurden. Die Handlungsmöglichkeiten für die Umsetzung gemeinsamer Projekte mit den libanesischen Kommunen wurden diskutiert und definiert.

Neben den konkreten Projekten, die in naher Zukunft umgesetzt werden sollen, wurde die Bedeutung des kulturellen Austauschs unterstrichen, der in dieser gemeinsamen Woche zu wichtigen Annäherungen geführt hat. 

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