Aus den Kommunenzurück

(GZ-11-2018)
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► Taglieber Holzbau baut zusammen mit Partnerfirmen eine Schule in Afrika:

 

Beitrag zu einer modernen Friedens- und Sicherheitspolitik

„Kinder haben es nicht in der Hand, in welche Lebensumstände sie hineingeboren werden.“ Diese Aussage von Peter Maffay beschreibt die Lebenssituation von vielen Kindern in den Entwicklungsländern der Dritten Welt so treffend. Initiiert von Landrat Stefan Rößle, der im vergangenen Jahr das Ziel ausgerufen hat, bis zum Jahr 2020 allein aus Spendengeldern von Privatpersonen und Firmen im Landkreis Donau-Ries zehn Schulen in Afrika bauen zu wollen, hat sich auch Unternehmer Erwin Taglieber überlegt, wie er sich an diesem Projekt beteiligen kann.

Vordere Reihe von links: Dr. Franziska Sperling, Koordinatorin für Entwicklungszusammenarbeit, Landrat Stefan Rößle und Firmenchef Erwin Taglieber. Dahinter (v.l.): Stefan Taglieber, Franziska Taglieber, Gabi Taglieber, Christine Taglieber, Beate Güthner (Firma Bohner), Jonas Güthner (Firma Bohner), Marina Betz (Firma Betz), Martin Leberle (Firma Leberle), Ingrid Leberle (Firma Leberle), Alfred Taglieber, Christoph Schmidt, Martin Mangold, Alfred Schneller und Rainer Allwißner.

Vordere Reihe von links: Dr. Franziska Sperling, Koordinatorin für Entwicklungszusammenarbeit, Landrat Stefan Rößle und Firmenchef Erwin Taglieber. Dahinter (v.l.): Stefan Taglieber, Franziska Taglieber, Gabi Taglieber, Christine Taglieber, Beate Güthner (Firma Bohner), Jonas Güthner (Firma Bohner), Marina Betz (Firma Betz), Martin Leberle (Firma Leberle), Ingrid Leberle (Firma Leberle), Alfred Taglieber, Christoph Schmidt, Martin Mangold, Alfred Schneller und Rainer Allwißner. Bild: Taglieber Holzbau GmbH, Lisa Förch

„Mir war es wichtig, mich nicht nur in unserer Region sozial zu engagieren sondern auch in den Ländern, von denen viele Menschen wegen Bürgerkriegen, Terrorismus, Korruption, Hunger und Armut die Flucht ergreifen. Wir müssen die Probleme und Fluchtursachen dort bekämpfen, wo Sie entstehen und den Menschen Hilfe zur Selbsthilfe bieten. Durch eine gute Schulbildung können wir den Kindern ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben ermöglichen, ihre Lebenssituation in der Heimat verbessern und Perspektiven für ein zukünftiges Leben schaffen, in dem sie sich etwas aufbauen können“, so Erwin Taglieber.

Begeisterte Unterstützung

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie einige Partnerfirmen waren von der Idee sofort begeistert und sagten ihre Unterstützung zu. „Diese Hilfsbereitschaft ist einfach unglaublich!“, erklärt Geschäftsführer Erwin Taglieber. Auch die Partnerfirmen (Baugeschäft Failer, Bissingen-Göllingen, Betz Fensterbau GmbH, Auhausen, Hans Bohner GmbH & Co KG, Oettingen, Gerüstbau Leberle, Birkhausen, Gerüstbau Strobel, Holzkirchen, Ladenburger GmbH, BopfingenAufhausen, Lissmann GmbH, Oettingen, Schurrer Putz UG, Nördlingen-Holheim) haben durch Ihre großzügigen Spenden zur Realisierung der „Taglieber und Partnerfirmen“-Schule in Manjoro/Sierra Leone beigetragen.

Marshallplan mit Afrika

Bei der Vorstellung des jüngsten Schulprojekts für Afrika durch den Landkreis Donau-Ries zeigte sich Landrat Stefan Rößle einmal mehr hoch erfreut über die vielfältige Bereitschaft, Entwicklungshilfeminister Dr. Gerd Müller in seinen Aktivitäten eines „Marshallplans mit Afrika“ zu unterstützen. In Gesprächen mit dem Minister sei ihm klar geworden, dass die beste Entwicklungshilfe diejenige ist, die die Menschen dazu befähigt, sich selbst zu helfen. Deshalb hat sich der Herausgeber der Bayerischen GemeindeZeitung, gemeinsam mit vielen Landkreisbürgern, dafür entschieden, vor allem Schulprojekte zu fördern.

„Mit ist klar, dass wir von hier aus nicht die ganze Welt retten können“, sagte der Landrat. Aber wenn jeder sein Scherflein beisteuere, dann werde das Leben auf unserem Globus für viele Menschen besser. Dass Erwin Taglieber so viele Mitkämpfer fand, freute ihn besonders. Das Schulbauprojekt der Firma Taglieber in Manjoro in Sierra Leone ist eingebettet in das Konzept der Kommunalen Entwicklungszusammenarbeit des Landkreises Donau-Ries, das dessen Koordinatorin, Dr. Franziska Sperling, erläuterte.

Finanziert wird ihre Stelle durch das BMZ / Servicestelle Kommunen in der einen Welt. Ihre Aufgaben sind Aufbau und Begleitung von Projekten, Bildungsarbeit und Entwicklungszusammenarbeit mit lokalen Wirtschaftsunternehmen und Öffentlichkeitsarbeit. Hintergrund ist der dramatische Bevölkerungsdruck. Allein in Afrika wird die Einwohnerzahl von derzeit 1,2 Mrd. Menschen bis 2050 auf 2,5 Mrd. ansteigen. Jährlich kommen 80 Mio. dazu – also einmal Deutschland. 2.000 Millionenstädte wird es dann geben; denn 2/3 der Menschen werden in Städten leben. Sie werden Hunger, Armut, Klimawandel, Ressourcenausbeutung und Arbeitslosigkeit nicht mehr hinnehmen.

Es liegt in unserem ureigenen Interesse

Dass die Aufnahme von Millionen von Flüchtlingen in Europa auf die Dauer wenig sinnvoll ist, zeigen schon jetzt zahllose Probleme. Es gelte deshalb, die Lebenschancen und Perspektiven der Menschen in ihrer jeweiligen Heimat zu verbessern. „Wir haben das Wissen, die Innovationen und die Möglichkeiten; wir haben die Verantwortung und darüberhinaus: Es liegt in unserem ureigenen Interesse“, so Sperling. Ernährungssicherheit, Zugang zu Energie und Wasser sowie Klimaschutz seien die Überlebensfragen der Menschheit. Nachhaltige wirtschaftliche und soziale Entwicklung sei nicht nur Krisenprävention, sondern moderne Friedens- und Sicherheitspolitik. Ziel der Landkreis-Initiativen sei die Bekämpfung der Fluchtursachen vor Ort und die Verbesserung der Lebenssituation.

 

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