Aus den Kommunenzurück

(GZ-8-2018) 
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► Eröffnung der Landesgartenschau Würzburg:

 

Wo die Ideen wachsen

„Ein guter Tag für Bayern, für Franken und für Würzburg“, sagte Ministerpräsident Dr. Markus Söder anlässlich der Eröffnung der Landesgartenschau 2018 in der unterfränkischen Metropole. Unser Bild zeigt v. l.: Roland Albert, Vorsitzender der Bayerischen Landesgartenschaugesellschaft, US-Generalkonsulin Jennifer Gavito, Ministerpräsident Söder, Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Umweltminister Dr. Marcel Huber. Bild: Milena Schlosser

„Ein guter Tag für Bayern, für Franken und für Würzburg“, sagte Ministerpräsident Dr. Markus Söder anlässlich der Eröffnung der Landesgartenschau 2018 in der unterfränkischen Metropole.

Zum zweiten Mal in seiner Geschichte lädt die Stadt Würzburg vom 12. April bis 7. Oktober 2018 zur Landesgartenschau ein. Neben zahlreichen Themengärten, Trends rund um Natur und Gartenkunst, Urban Gardening und Mobilität sowie attraktiven Spiel- und Erlebnisflächen bietet die LAGA auch Denkanstöße und Anregungen, sich mit eigenen Ideen an der Gestaltung der Zukunft zu beteiligen. Insgesamt werden 3.000 Veranstaltungen stattfinden.

Gemäß dem Motto „Wo die Ideen wachsen“ können die Besucher auch einen Standort für neue Ideen kennenlernen: In einer beispielhaften Konversion des 95 Hektar großen, ehemaligen US-Kasernengeländes, schuf die Stadt Würzburg den neuen Stadtteil Hubland – mit großem Park, vielfältigen Wohnformen, zentralen Einrichtungen und sozialer Infrastruktur. Ein Quartier für 5.000 Menschen, das die Stadt Würzburg als Wissens- und Arbeitsstandort stärken und als Ort zum Leben noch attraktiver machen soll.

Wissensgärten

In den Wissensgärten der Landesgartenschau werden innovative und kreative Ansätze gezeigt. Themenfelder wie Ernährung, Gesundheit oder Mobilität werden in spannenden Beiträgen präsentiert und beispielsweise im zentralen „Grünen Auditorium“ diskutiert. In den Zukunftsgärten werden mit experimentellen Wohnformen wie den sog. Tiny Houses visionäre Gebäude gezeigt, die nachhaltiges Wohnen auf engstem Raum sowie mehr Mobilität ermöglichen und attraktive Gegenentwürfe zur Wegwerfgesellschaft bieten.

In wechselnden Ausstellungen werden in der Blumenhalle, die früher einmal Flugzeughangar war und anschließend den bis 2008 hier stationierten, amerikanischen Soldaten als Sporthalle diente, floristische Besonderheiten, spektakuläre Farbenspiele und die neuesten Trends aus der Welt der Blumen präsentiert.

13 Themenwochen

Alle 14 Tage erfindet sich die LAGA 2018 zudem neu und lädt zu insgesamt 13 Themenwochen ein, die sich auf unterschiedliche Bereiche und Aspekte erstrecken: von der Kulinarik zur Geschichte, von der Natur zur Urbanisierung, von der Bewegung zur Forschung. Ministerpräsident Dr. Markus Söder, der die Landesgartenschau gemeinsam mit Umweltminister Marcel Huber offiziell eröffnete, bezeichnete diese als ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Tradition und Moderne, Wohnen und Natur elegant miteinander verbunden werden können. Zum Stichwort Lebensqualität und Stadtentwicklung sei die Schau ein wichtiger Beitrag.

Die Kosten für Planung und Entwicklung der Landesgartenschau beliefen sich auf insgesamt 31 Millionen Euro. Zuschüsse gewährten auch die Europäische Union und der Freistaat Bayern – „gut angelegtes Geld“, wie Söder bemerkte. Aus seiner Sicht wird die LAGA das Gesicht Würzburgs auf dem Hochplateau im Osten der Stadt deutlich verbessern. Für den öffentlichen Nahverkehr zum Hubland stellte er ebenso Zuschüsse in Aussicht.

Oberbürgermeister Christian Schuchardt sprach seinerseits von einem „vielzitierten Referenzprojekt der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben“. In Rekordzeit sei es gelungen, das ehemalige Kasernengelände nach dem Ende der militärischen Nutzung mit neuem Leben zu füllen. Die Landesgartenschau sei der Schrittmacher gewesen.

Urbanes Leben nachhaltiger gestalten

Freilich sei die Gartenschau sehr viel mehr als eine klassische Schau der Gartenkunst, so der Rathauschef: „Innovativ und experimentierfreudig thematisiert sie auf vielerlei Weise die Frage, wie wir in Zukunft leben wollen und werden, wie wir etwa die Herausforderungen durch Ressourcenknappheit oder Umweltzerstörung erfolgreich meistern oder unser urbanes Leben grüner, gesünder und nachhaltiger gestalten können.“

Sehr viel Wert sei auf die enge Vernetzung des Hublands mit der Innenstadt, den benachbarten Stadtteilen und den Umlandgemeinden gelegt worden, hob Schuchardt abschließend hervor – „unter anderem durch einen weit ausgreifenden Grüngürtel, durch Naturlehrpfade, Fuß-, Rad- und Pedelec-Wege zum Beispiel mit dem Rad in den Landkreis und zu Fuß zur Keesburg und ein leistungsfähiges ÖPNV-Angebot mit vielfältigen Vernetzungen der verschiedenen Verkehrsträger auch untereinander“.

Wie Umweltminister Marcel Huber ausführte, fördere das Bayerische Umweltministerium die Landesgartenschau mit rund 2,9 Millionen Euro. Zusätzlich fließen weitere 2,9 Millionen von der EU. Auch das Landwirtschaftsministerium beteiligt sich an den Kosten.

Zukunft der Gartenschauen

Huber zufolge werden Gartenschauen in Bayern ab 2022 mit jeweils bis zu 5 Millionen Euro gefördert. Möglich machen dies geänderte und neugefasste Förderrichtlinien. Huber: „Mehr Geld für Lebensqualität in den Städten und eine frühzeitige Einbindung der Bürger – das ist die Zukunft der Gartenschauen in Bayern. Die neuen Förderrichtlinien bieten interessierten Kommunen jetzt einen noch stärkeren Anreiz, Gartenschauen zu veranstalten. Mit der erweiterten Förderung steht Bayern an der Spitze der deutschen Bundesländer.“

Eine weitere Neuerung ist die zentrale Marke „Bayerische Landesgartenschau“. Mit ihr wird es ebenfalls ab 2022 nur noch ein einheitliches Format für Gartenschauen in Bayern geben. Mit der neuen Konzeption können Kommunen bei Geländegröße und Ausstellungsdauer flexibler agieren.

Beispielsweise kann die veranstaltende Kommune die Durchführungsdauer von mindestens 12 bis höchstens 24 Wochen zukünftig selbst festlegen. Bürger, regionale Verbände und die Wirtschaft sollen bereits frühzeitig in der Bewerbungsphase und auch später in der Umsetzung informiert und eingebunden werden, um größtmögliche Transparenz zu schaffen.

DK

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