Aus den Kommunenzurück

(GZ-18-2017) 
Aus den Kommunen
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Kliniken als führendes Gesundheitsunternehmen der Region
 

Die vierte Veranstaltung des EuRegio Dialogs mit seinen grenz- überschreitenden Betriebsbesuchen führte zur Kliniken Südostbayern AG in die Kreisklinik Bad Reichenhall (Berchtesgadener Land). Neben der Besichtigung verschiedener klinischer Dienstleistungs- und Versorgungsbereiche standen insbesondere die Organisations- und Marketingfragen eines Klinikverbundes mit sechs Standorten im Mittelpunkt. 

Vorstand Elisabeth Ulmer stellte den Gästen die Kliniken Südostbayern AG als leistungsstärksten Gesundheitsdienstleister in Südostbayern vor, der in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein an sechs Standorten (Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing, Ruhpolding, Traunstein und Trostberg) mit knapp 1.300 Betten jährlich über 160.000 stationäre und ambulante Patienten versorgt. Bis auf wenige Bereiche (z. B. Herzchirurgie) wird dabei das gesamte medizinische Versorgungsspektrum abgedeckt.

Über diese Größenordnungen zeigte sich auch Bad Reichenhalls Oberbürgermeister Dr. Herbert Lackner sehr erfreut, der die Veranstaltung begleitete und in seinem Grußwort weitere wichtige Säulen des Wirtschaftsstandortes Bad Reichenhall hervor hob. Neben weiteren Kliniken zählen dazu etwa die Salz- und Süsswarenproduktion sowie die Funktionen Reichenhalls als Staatsbad und Große Kreisstadt.

Richtig und wichtig sei die Fusion der Kliniken in den beiden Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein zur Kliniken Südostbayern AG im Jahr 2009 gewesen, resümierte Ulmer und betonte dabei die eher unübliche Trägerschaft auf kommunaler Ebene mit den beiden Landkreisen als Aktionären sowie den guten Austausch über die Landkreisgrenzen hinweg. So sei es insbesondere auch gelungen, den Verlust sehr deutlich auf 600.000 € in 2016 zu reduzieren.

Fruchtbare Zusammenarbeit mit Salzburg

Trotz einer klaren strategischen Positionierung gegenüber Salzburg strich Ulmer gemeinsam mit dem Medizinischen Direktor Dr. Stefan Paech die sehr gute Zusammenarbeit mit Salzburg heraus, etwa bei hochspezialisierten Versorgungsleistungen in der Augenheilkunde und Mund-, Kieferund Gesichtschirurgie oder mit der Privaten Medizinischen Universität in Ausbildungsfragen und im Austausch junger Ärzte. Kritisch wurde die fehlende Finanzierungssicherheit von Seiten Österreichs bei der Behandlung österreichischer Staatsbürger auf bayerischer Seite gesehen, obwohl dies in umgekehrter Richtung gelebte und funktionierende Praxis sei.

Als andere, aktuell wichtige Themen für die unternehmerische Entwicklung des Klinikverbundes wurde dann mit den Gästen noch über Mitarbeitergewinnung, Prozess- und Entlassmanagement sowie Geriatrisierung der Medizin diskutiert. Einige dieser Aspekte tauchten dann auch wieder im Vortrag von Dr. Thomas E. Langwieler, dem Ärztlicher Direktor, auf. Er beschäftigte sich mit der Frage, wie Innovationen in der Medizin den Patienten erreichen können. Für den Standort Bad Reichenhall liegen solche Innovationen etwa im Bereich der Bronchoskopie (Endoskopische Untersuchung/Behandlung der Atemwege) oder bei minimalinvasiven, robotergesteuerten Eingriffen im Bauchbereich. Es gelte, so Langwieler, das Interesse bei der Patientenschaft zu wecken, um diese Angebote in Anspruch zu nehmen. Dabei kommt das gesamte Spektrum des Marketings von sozialen Medien bis zu den Printmedien und Informationsveranstaltungen zum Einsatz. Das Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit, die Professionalität in der Leistungserbringung, eine klare Information und natürlich höchste Qualität bei den Behandlungsergebnissen stehen dabei im Vordergrund.

Abschließend steuerte Johanna Schnellinger von der Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege in Laufen noch einen Impuls zum Thema „Naturnahe Betriebsstandorte – ein Mehrwert für Unternehmen und Natur“ bei. Gerade auch im Gesundheitsbereich kann damit für eine bessere Genesung der Patienten ein Beitrag geleistet werden.

DK

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