Aus den Kommunenzurück

(GZ-15/16-2017) 
Aus den Kommunen
 ► Niederbayerischer Integrationspreis 2017:
 
Vorbildliche Orte der Begegnung
 

Drei Projekte, die sich beispielhaft für Migranten und ihre Integration einsetzen, wurden jüngst von Integrationsministerin Emilia Müller und Regierungspräsident Rainer Haselbeck mit dem niederbayerischen Integrationspreis 2017 ausgezeichnet. Das Preisgeld von insgesamt 5.500 Euro hat das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration zur Verfügung gestellt. 

Mit einem Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro wurde das Theater an der Rott in Eggenfelden mit seinem Projekt „Leute von hier und anderswo“ bedacht. Bürger aus dem Landkreis Rottal-Inn erarbeiten mit Theater-Profis sowie Asylbewerbern und Flüchtlingen ein Theaterstück. Dadurch werden soziale Kontakte geknüpft und das Erlernen der deutschen Sprache gefördert. Ermöglicht wird das Projekt vor allem auch durch ehrenamtliches Engagement, wie beispielsweise durch die Bildung von Fahrgemeinschaften.

Helferkreis Haidmühle

Das Projekt „Multikulturelles Treffen“ des Helferkreises Haidmühle (Preisgeld 1.500 Euro) engagiert sich seit Sommer 2015 stark für die Eingliederung von Asylbewerbern und Flüchtlingen in die Gesellschaft. Der Helferkreis legt dabei sehr großen Wert darauf, auch die einheimische Bevölkerung zum Besuch der Treffen zu motivieren. Zu den bisherigen Veranstaltungen kamen durchschnittlich 40 bis 60 Asylbewerber und Flüchtlinge. Deutsche, aber auch syrische ehrenamtliche Helfer wirken an der Organisation der Multikulturellen Treffen mit.

Für die Eingliederung von Asylbewerbern und Flüchtlingen in die Gesellschaft setzt sich auch der Turn- und Sportverein Taufkirchen e.V. ein, der ebenfalls ein Preisgeld von 1.500 Euro erhielt. Mehrere junge Asylbewerber und Flüchtlinge trainieren und spielen mit den jeweiligen Mannschaften des Vereins. Ermöglicht wird dies insbesondere durch das ehrenamtliche Engagement der Trainer, Spieler und weiterer Vereinsmitglieder. So werden unter anderem Fahrdienste durch Trainer und Betreuer angeboten. Die Kosten werden von der Vereinsfamilie getragen.

Laut Staatsministerin Emilia Müller „ist die Integration der Bleibeberechtigten eine Aufgabe, die unsere gesamte Gesellschaft betrifft. Mein besonderer Dank gilt hier aber vor allem den vielen engagierten Ehrenamtlichen. Sie sind es, die vor Ort oft erste Ansprechpartner in allen Alltagsangelegenheiten sind. Im Austausch mit Einheimischen lernen Zugewanderte so auch unsere Lebensgewohnheiten kennen. Für eine gute Integration ist es schließlich wichtig, dass sich Einheimische und Flüchtlinge offen begegnen. Ob im Theater, bei organisierten Treffen oder im Sportverein: Die ausgezeichneten Projekte in Niederbayern sind dafür wunderbare Beispiele.“

Mit offenem Herzen

Wie Regierungspräsident Rainer Haselbeck betonte, „hat Niederbayern während der Flüchtlingskrise 2015 Herausragendes geleistet. Doch eine noch weitaus größere Aufgabe ist die Integration derer, die zu uns gekommen sind und auch bleiben dürfen.“ Die diesjährigen Preisträger engagierten sich für diese Herausforderung mit offenem Herzen und beispielhaftem Einsatz.

Freilich, so Haselbeck, erfordere Integration in erster Linie die Bereitschaft der Zuwanderer, mit unserer Gesellschaft zu leben: „Wir können und müssen dabei unterstützen, aber die Anstrengung muss vor allem von den Migranten selbst kommen.“ 

DK

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